Was halten die "Lügenpresse"-Schwurbler eigentlich von der ausländischen Presse?

7 Antworten

Nur weil man kritisch gegenüber dem ÖRR sowie den deutschen Medien ist und jene als Lücken- oder Lügenpresse bezeichnet, muss man das Wort nicht für bare Münze nehmen. Diesen „Ruf” habe sie sich teilweise selber erarbeitet und es in jüngster Gegenwart mehr als nur Fehlerchen waren. Seien es ÖRR Mitarbeiter die sich als Passanten ausgegeben haben, gezinkte Bürgerdialoge mit Parteigenossen usw.

Natürlich schauen jene die den deutschen Medien nicht wohl gesonnen sind ins Ausland, um zu sehen wie dort berichtet wird oder nicht. Es ist ohnehin ratsam, sich nicht alleine auf ein Medium zu verlassen. In Deutschland haben wir zudem das Problem, das uns teilweise eine breite Medienvielfalt vorgegaukelt wird. Besonders auffällig ist es, wenn man sich mal die Herkunft mancher Tageszeitungen ansieht.

In den Medien und im ÖRR muss nicht einmal gelogen werden, da es bereits ausreicht Inhalte durch Framing und die Wahl des Wording anders zu verpacken. Ebenso Informationen auslassen oder Ereignisse gar nicht erst aufzugreifen. Wenn das Thema nicht ins Narrativ passt, vergibt man halt deutlich weniger Sendezeit. Und im Unmut darüber, fallen bei manchen dann Begriffe wie Lücken- und Lückenpresse.

Ich verwende derlei Bezeichnungen nicht und es relativ gelassen sehe, da ich den ohnehin Rundfunkbeitrag nicht bezahle. Für Nachrichten nutze ich u.a. die NewsAPI und andere Quellen, um mich breitflächig zu informieren. Wie es andere Menschen handhaben mir hier nicht anmaßen möchte zu behaupten. Ich würde auch nicht sagen oder unterstellen, dass Medien allgemein und in Gänze abgelehnt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

smartguy92 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 21:30

Danke für deine Meinung zu dem Thema.

da ich den ohnehin Rundfunkbeitrag nicht bezahle.

Ich vermute jetzt mal, dass du rechtlich aus einem anerkannten Grund davon befreit worden bist?!

Weil wenn nicht und du das absichtlich verweigerst, dann könnte eines schönen Tages ganz unerwartet der Herr Gerichtsvollzieher vor deiner Tür stehen, um die angehäuften Schulden einzutreiben.

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medmonk  12.08.2024, 21:50
@smartguy92
Ich vermute jetzt mal, dass du rechtlich aus einem anerkannten Grund davon befreit worden bist?!

Rechtlich gibt es keinen anerkannten Grund. Ich zahle nicht und selbst unter Strafandrohung würde ich keinen Rundfunkbeitrag bezahlen.

(...) dann könnte eines schönen Tages ganz unerwartet der Herr Gerichtsvollzieher vor deiner Tür stehen, (...)

Ich glaube eher weniger, dass ein Gerichtsvollzieher den langen Weg nach Lateinamerika auf sich nehmen wird. Und selbst wenn er es macht, gibt es in meiner neuen Heimat keine Meldepflicht, wie man sie in Deutschland kennt.

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smartguy92 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 21:52
@medmonk

Ich glaube eher weniger, dass ein Gerichtsvollzieher den langen Weg nach Lateinamerika auf sich nehmen wird. Und selbst wenn er es macht, gibt es in meiner neuen Heimat keine Meldepflicht, wie man sie in Deutschland kennt.

Na dann sieht die Sache in der Tat schon gänzlich anders aus. Wenn du deinen angemeldeten Wohnsitz nicht in Deutschland hast, können die dort ansässigen ÖR von dir logischerweise auch keine Rundfunkgebühr verlangen, that's right!

Ansonsten noch eine schöne Zeit in Brasilien/Argentien/Chile oder wo sonst auch immer du gelandet bist! ;-)

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medmonk  12.08.2024, 22:05
@smartguy92
Wenn du deinen angemeldeten Wohnsitz nicht in Deutschland hast, (...)

Für mich ist Deutschland nur noch „Touriland” zum Familienbesuch.

Ansonsten noch eine schöne Zeit in Brasilien/Argentien/Chile oder wo sonst auch immer du gelandet bist! ;-)

Knapp daneben, mich hat es nach Kolumbien verschlagen. Dennoch vielen Dank und dir ebenfalls alles Gute für die Zukunft.

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smartguy92 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 22:20
@medmonk

mich hat es nach Kolumbien verschlagen.

Knapp daneben, sorry! ;-)

Sicherlich hast du auch schon angefangen, zu prüfen, ob die kolmbianische/südamerikanische Medienlandschaft genauso verdorben und manipuliert ist wie jene in deinem Herkunftsland, oder?!

Oder reichen für derartige Analysen deine Spanischkenntnisse noch nicht ganz aus?! ;-)

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medmonk  13.08.2024, 05:55
@smartguy92
Sicherlich hast du auch schon angefangen, zu prüfen, (...)

Ich beschäftige mich seit gut 20 Jahren damit und neben dem handwerklichen Rüstzeug durch meine Ausbildung bereits von „Fake News” wusste, bevor dieses Wort überhaupt durch Medien und Schlagzeilen in aller Munde war.

Der Spiegel, „Die Anstalt” im ÖRR und einige andere Sendungen, Reportage und Formate es auch schon öfters thematisiert und aufgearbeitet haben. Meine ersten eigenen Bildmanipulationen selber im Alter von 12 Jahren erstellt habe.

Ich kenne das Framing-Manuel des ÖRR und die Techniken, sofern es um Fotos und Aufnahmen von Bewegtbildern (Videos) geht. Schlussendlich selber schon unterrichtet, auch wenn die Zielsetzung nicht das Herstellen von „Fake News” war.

Ich gehöre mit zu jenen die ihre eigene Infrastruktur zur Verfügung gestellt haben, dass beispielsweise Iraner weiterhin anonym mit der Außenwelt kommunizieren konnten und so Bilder, Videos möglichst die ganze Welt erreichten.

Familiär bedingt ist Venezuela aktuell ein sehr großes und wichtiges Thema für mich, da eigene Familienmitglieder direkt betroffen sind. Direkt aus erster Hand erfahre und sehe, was weder im ÖRR noch in anderen Medien so gezeigt wird.

Was deine Hauptfrage in deinem Kommentar angeht kann man sagen, dass Medien grundsätzlich auf irgendeine Art manipulieren. Nicht überall, nicht im gleichen Ausmaß und gar böswillig, es ist jedoch Teil der Medienwelt.

Die Manipulation fängt bereits beim Wording oder der Bildauswahl statt, indem ein Frame gesetzt wird. Sei es durch die Beschneidung eines Bildes oder weil gezielt mit Begriffen gearbeitet wird. Ein Extrembeispiel dafür wäre BILD/Springer.

In Kolumbien ist es beispielsweise so, dass ausländische Straftäter teilweise besonders medienwirksam gezeigt werden. Vor allem auch zur „Image-Pflege,” damit sich die Ermittlungsbehörden und Politiker gut präsentieren können.

Und wie ich bereits in meiner ersten Antwort geschrieben habe, Technologien und Quellen nutze, um mich über Landesgrenzen hinweg zu informieren. Sprich Schnittstellen (APIs) um Nachrichten und Informationen abzugreifen.

Falls dich das Thema mehr interessieren sollte, dir „Operation Hollywood” vom Journalist David Robb, „The Cultural Cold War” von Frances Stonor Saunders sowie „Psychologie der Massen” von Gustave Le Bon empfehlen kann.

Es gibt noch dutzend weitere Werke, die sich nicht zwingend direkt mit Manipulation in der Medienwelt beschäftigen, allerdings dabei helfen die angewandten Mechaniken und Techniken besser zu verstehen und zu erkennen.

Hier auch nicht verschweigen möchte, dass die Arbeitsbedingungen von heutigen Journalisten auch nicht gerade die Besten sind. Im Grunde teils wie Hühner in einer Legebatterie - Hauptsache schnell abarbeiten und raus damit.

Durch unsere hohe Medienfrequenz und dem „Aussterben” von kleineren Redaktionen (z.B. im Bereich der Lokalzeitungen), werden immer wieder mal (betriebs)blind Informationen ohne eigene Recherche übernommen.

Ein weiteres Beispiel wäre der Artikel des ÖRR, in dem von einem „Fernseher der selber Strom erzeugt” die Rede war. Alternativ Einspieler die aus dem Archiv stammen und wissentlich als aktuelle Momentaufnahmen verkauft werden.

Zu guter Letzt sei gesagt, dass ich Medien zwar sehr kritisch gegenüberstehe, aber nicht mit Begriffen wie Lügen- oder Lückenpresse hausieren gehe. Mir ist schon bewusst, dass es in anderen Ländern teils deutlich schlimmer aussieht.

LG medmonk

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ich habe leider für solche wortdefinitionen , die wie schwurbler oder ard/zdf gewaschene , nichts übrig ; auf der grundlage kann keine echte diskussion stattfinden ; die öffentlich rechtl. haben nicht nur "fehlerchen" , sondern echte fehler !

bei der berichterstattung von brisanten themen wird nicht mehr objektiv berichtet , sondern reiserisch und subjektiv ( corona , ukraine , gaza )

es wird nicht gelogen , das stimmt ; es werden teile der wahrheit weggelassen und damit erscheint die nachricht in einem anderen kontext ;

ich sehe bei bestimmten themen auch immer SRF und die berichte sind immer umfangreicher und objektiver und neutraler

bei ukrainekrieg kannst du gar niemenden glauben ; beide seiten lügen, dass sich die balken biegen

für den fragesteller , mit diesem wortschatz bist du nicht besser , als jene , die du anprangerst; entschuldigung


smartguy92 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 20:42

Nehme ich zur Kenntnis - da gehen Ansichten wohl auseinander.

Trotzdem danke für deine Meinung.

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Wahrscheinlich genauso wenig wie von der inländischen,weil sie ja überall eine Verschwörung vermuten.


smartguy92 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 20:40

Könnte mir durchaus vorstellen, dass es für manche von denen ein riesengroßes transatlantisches Netz aus "Lügenpresse" ist, die unter der Hand (wie bei denen üblich) von der Medienlandschaft der USA kontrolliert werden.

Also dass der deutsche Tagesspiegel, die französische Le Monde, die britische Guardian allesamt "unter einer Decke" stecken, um die Volksmassen aller Länder mit vergleichbaren (abgestimmten) Inhalten zu manipulieren. x-D

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Da muss man dir uneingeschränkt Recht geben bei deiner Feststellung, daß die dt. Medienlandschaft Fehlerchen hat. ARD, ZDF, Spiegel, Welt, Correctiv - einige Beispiele zur Bestätigung Deiner Feststellung kleiner Fehlerchen.

Öffentlicher Rundfunk bzw. alles was es analog zum ÖRR gibt ist grundsätzlich links in Europa inklusive dem Mainstream der privaten Presseanstalten.Entsprechend wird jemand, der rechts ist dort gleichermaßen nicht zusehen, denn dort wird die selbe Gesinnung über den Zuseher ausgekippt.

Nationale, rechte Alternativen gibt es natürlich und die kämen infrage.