Was hättet ihr in dieser Zeit gemacht?
Stell dir vor: Es ist 1929. Du bist ein Familienvater oder eine Frau und ihr kämpft dafür, nicht zu verhungern. Dann Kommt ein Typ an die Macht namens Hitler und versucht alles für dieses Land zu geben.
Mich würde interessieren, wie ihr gehandelt hättet. Was denkt ihr darüber?( Sa, SS )
Hättet ihr einen Posten übernommen ( Ein Führer einer Armee oder ein Minister )
Aber ich finde es ist sehr schwer, darauf eine Antwort zu geben. Man weiß im Grunde ja, was passiert.
4 Antworten
Ich bin Jude.
Hätte ich zu der Zeit mit dem Wissen von heute gelebt, ich hätte versucht möglichst viele Juden vor den Öfen zu retten.
Ich bin schon bei weit weniger Übergriffen 2018 von Deutschland nach Israel geflohen. Ich glaube, ich hätte es mit meiner Familie damals auch so gemacht, nach Israel zu flüchten.
Ja. Das hast du aber nicht gewusst. Nur, dass Hitler gegen Juden war mehr nicht
Es ist 1929. Du bist ein Familienvater oder eine Frau und ihr kämpft dafür, nicht zu verhungern.
Zu der Zeit als Hitler die Macht übergeben wurde war die Wirtschaft bereits wieder im Aufschwung. Hitler und die Nationalsozialisten haben lediglich die bereits eingeleiteten Maßnahmen weiter geführt und dazu eine Überhitzung der Wirtschaft durch eine unglaubliche Ankurbelung der Wirtschaft erzeugt. Zu Kriegsbeginn war das Deutsche Reich praktisch pleite, nur der Krieg und das Auspressen der überfallenen Staaten konnte dies verhindern.
Insgesamt hat die Zeit des Nationalsozialismus Deutschland auch wirtschaftlich völlig in den Abgrund getrieben.
Dann Kommt ein Typ an die Macht namens Hitler und versucht alles für dieses Land zu geben.
Das bereits ist eine Fehlannahme. Hitler hat alles dafür gegeben sein eigenes "Volk" das er doch so angehimmelt hat zu vernichten. Und viele die ihm folgten haben ihre Macht dazu benutzt das Land auszunehmen und von denVerbrechen zu profitieren. Exemplarisch sei hier Göring genannt, aber es gab viele viele andere. Auch Hitler lebte auf dem Obersalzberg durchaus luxuriös.
Tatsächlich war aber die Aussicht "zur Herrenrasse" zu gehören eine die für viele unwiderstehlich war
ein Zitat des Auschwitz-Überlebenden Rom Karl Stojka:
„Und das haben Menschen gemacht, so wie du, du und ich. Diese Leute kamen nicht von einem anderen Planeten. […] Es waren Menschen, so wie wir. Und nicht Hitler hat mich verhaftet, nicht Göring, nicht Goebbels. Der Greißler, der Hausmeister, der Schneider, der Schuster, der Bäckermeister, die haben auf einmal eine Uniform gekriegt, eine Hakenkreuzbinde, und da waren sie die Herrenrasse…“
Ich weiß nicht wie ich reagiert hätte. Ich weiß aber dass z.B. meine beiden Großväter im Krieg geblieben sind und dass einer meiner Urgroßväter zumindest eine Zeit im KZ verbracht hatte. Ich kann nur hoffen aus dem was geschehen ist zu lernen und dies nie wieder zuzulassen.
Es gab ja trotzdem Menschen, die 1929 an Armut leideten
Ja, aber denen wurde nicht wirklich nach 1933 geholfen. Insbesondere wurden die Arbeiterinnen und Arbeiter völlig entrechtet und sie mußten auch immer mehr arbeiten. Für jeden dem es besser ging gab es genug denen es auf einmal schlechter ging.
Insbesondere nach dem unausweichlichen völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch wäre es vielen deutlich schlechter gegangen. Und dass es im Krieg besser wurde willst du wohl nicht ernsthaft behaupten.
Es gibt ja auch Menschen, die 2024 noch an Bildungsarmut leiden.
Es heißt LITTEN; nicht leideten!
Die gab es nicht nur in 1929 und gut situierte Leute gab es ebenfalls.
Mein Vater, jüngster von 8 Geschwistern, war 1929 25 Jahre alt und betrieb als selbständiger Kaufmann einen Lebensmitteleinzelhandel mit u.a. Obst/Gemüse- und Fisch.
Er versorgte später nach 1933 u.a. die Russischen Zwangsarbeiter im nahegelegenen Kraftwerk und war aus diesem Grunde zu Beginn des Krieges "UK" gestellt.
Ende 1944 hat man ihn noch eingezogen und er diente in Frankreich in einer Versorgungskompanie bis zu seiner Gefangennahme.
Er war auf dem Mont-Saint-Michel in der Normandie in Gefangenschaft. Von dort ging es täglich mit dem Zug auf´s Festland zur Zwangsarbeit.
Bei Kriegsende wurde er entlassen und kehrte wohlbehalten zurück, um seine inzwischen dem Bombardement des benachbarten Kraftwerks mangels Treffsicherheit der alliierten Bomber zum Opfer gefallene Existenz den Umständen entsprechend wieder aufzubauen.
Das alles klang in späteren Erzählungen eher sehr unspektakulär.
Mir wäre es vermutlich nicht anders ergangen.
ich bin nicht so der Krieger!
Ganz ehrlich... ich denke die meisten von uns hätten mitgemacht... und die wenigsten davon nun in höheren Positionen.... aber wenn du mit einer Idiologie aufwächst, dann die (vermeintlich) positiven Dinge siehst, dann ja....
Eben... das Wissen hatte man ja nicht...