Welcher Überzeugung seid ihr: Hitler, der Raffinierte oder Hitler, der Emporgetragene?

Andere Option 71%
Hitler, der Raffinierte 19%
Hitler, der Emporgetragene 10%

21 Stimmen

3 Antworten

Andere Option

Man kann Manipulation und Machtmissbrauch natürlich als „raffiniert“ betrachten, man kann es aber auch als ausgesprochen dumm betrachten, es auszuüben und drauf reinzufallen. Welchen Nutzen soll die Ermordung der eigenen Spezies inklusive sich selbst haben, was Hitlers Aktionen ja Zweifelslos waren. Und was daran soll raffiniert gewesen sein? Das Regime unter Hitler war evolutionäre Massenverblödung.

Andere Option

Von allem etwas. Hitler war ein gewiefter Demagoge, der seinem Publikum das erzählte, was es hören wollte.

Aber auch Leute wie Hindenburg und Papen oder die Industriekapitäne haben ihren Anteil daran.

Man darf eines nicht vergessen: nach der Machtübergabe an Hitler war Deutschland weitgehend eine Zustimmungsdiktatur, wie die Historikerin Görtemaker richtig feststellt.


PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 09:43

Sind nicht die meisten Diktaturen 'Zustimmungsdiktaturen', weil derjenige der nicht zustimmt eins aufs Maul bekommt?

Nofear20  07.05.2024, 09:48
@PaulSmart

Nein, damit ist nicht ein Diktatur wie Nordkorea gemeint, wo die öffentlichen Jubelparaden sehr inszeniert wirken.

Die Nazidiktatur wurde von einer breiten Öffentlichkeit mit ehrlicher Begeisterung getragen, wie Görtemaker richtig feststellt.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 09:56
@Nofear20

Nicht von Anfang an, erst als die Nazis eine Art Wirtschaftswunder vorweisen konnten und die SA an die Kette gelegt wurde. Ich hoffe, das hat Herr Görtemaker auch bemerkt (?)

Nofear20  07.05.2024, 10:00
@PaulSmart

Natürlich, die Aufrüstung und Arbeitsbeschaffungsmassnahmen erweckten den Eindruck, dass es wieder aufwärts geht mit Deutschland. Das hat die Zustimmung natürlich befeuert. Dass das alles schuldenfinanziert war und auf Kriege hinauslaufen würde, haben die wenigsten durchschaut. Auch die anfänglichen militärischen Erfolge haben die Zustimmung noch gestärkt. Deutschland war wieder wer.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 10:30
@Nofear20

Zustimmung - verstehe ich dich richtig, du gehst von einer großen und breiten Zustimmung für Hitler von Anfang an aus - 33,1 % mag für einen Wahlerfolg groß sein, aber das ist bei weitem keine breite Zustimmung der Gesamtbevölkerung Deutschlands, da stehen 66,9% dagegen.

Nofear20  07.05.2024, 11:25
@PaulSmart

Wir reden von der Zeit ab 1933-1939 und die Zeit, bis zu den ersten militärischen Niederlagen und den Bombardierungen Deutschlands. Denn dass die Bomben nicht auf andere Städte fielen, sondern auf die eigenen, war so nicht vorgesehen.

Und wie schon gesagt, ohne die Unterstützung durch das politische Establishment wäre Hitler wohl nicht an die Macht gekommen.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 11:46
@Nofear20

Wieso? Das Establishment hat sich nach der Juli-Wahl noch gegen die NSDAP gestellt und besonders gegen Hitler ("Den lasse ich nicht mal meine Briefmarken ablecken!") Die NSDAP war doch demokratisch gewählt?

PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 13:02
@Nofear20

Das reichte nach der Novemberwahl erst Recht nicht mehr, aber wie du sagst, das Establishment hat sich mit der NSDAP geeinigt und Pappen stieg 'quasi' mit Hitler ins Bett.

Nofear20  07.05.2024, 13:04
@PaulSmart

Und Hindenburg nicht zu vergessen. Er wollte noch nicht aufs Altenteil und noch mitmischen in der Politik.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 13:09
@Nofear20

Aber wieder trifft man auf dieses Muster: weil jemand an der Regierung bleiben will oder hofft auf Stärkung der eigenen Position, hilft er der NSDAP und somit der Karriere Hitlers.

Nofear20  07.05.2024, 13:11
@PaulSmart

So ist es, auch weil man der irrigen Annahme war, dass man Hitler kontrollieren könne. Das ging dann nach hinten los.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 14:01
@Nofear20

Vor allem Göring hat sofort losgelegt die Figuren so zu positionieren, dass die Machtergreifung reibungslos verlief.

Hitler, der Emporgetragene

Der Mann war sicher nicht dumm und unfähig. Aber vor allem war er "zur richtigen Zeit am richtigen Ort". Oder eigentlich genau im falschen Moment hier in Deutschland.


Ina999862  16.08.2024, 20:31

Seinen Mitsoldaten im 1WK zufolge, war er zwar nicht dumm, durchaus aber unfähig und feige.

Geraldianer  17.08.2024, 08:40
@Ina999862

So habe ich das auch gehört. Wobei es ja auch eine andere Form von Mut erfordert, "große" Reden zu führen.