Was denkt ihr über die Haltung von Tieren in Gefangenschaft wie Hunde, Katzen, Pferde, Vögel, Repetieren usw.?

9 Antworten

Kann man nicht komplett verallgemeinern meiner Meinung nach.

Hunde, Katzen, Pferde und Frettchen leben schon seit Jahrtausenden mit dem Menschen zusammen, und bei guter Haltung spricht nichts dagegen. Frettchen wurden sogar vom Menschen durch Zucht überhaupt geschaffen, die gibt es NUR als Haustiere. Natürlich sollte man auf gesunde Tiere achten, und keine Qualzuchtrassen kaufen, welche bei Hunden meist sehr kleine Hunde sind, bei Katzen häufig zu platte Nasen, und bei Frettchen Langhaarzuchten.

Vögel sind schon etwas komplizierter, da sie leider immer noch häufig in viel zu keinen Volieren und zu kleiner Stückzahl gehalten werden. Bei guter Haltung spricht aber auch da nichts gegen, was aber umso schwerer wird, umso größer die Vogelart ist.

Viele Reptilien lassen sich gut als Haustiere halten, wenn man ihnen entsprechende Terrarien / Gehege einrichtet. Gerade Schildkröten fühlen sich häufig in Gärten die extra für sie angelegt wurden sehr wohl.

Auch Insekten können tolle Haustiere sein, und sind dazu häufig sehr Pflegeleicht, und benötigen recht wenig Platz. Manche Gottesanbeterarten sind z.B. extrem Standorttreu und können sogar frei auf einer einzelnen Pflanze gehalten werden.

Generell gilt: Keinesfalls sollte man Wildfänge als Haustiere halten, sondern nur Tiere aus zertifizierten Zuchten / vom Tierschutz.


Steffile  11.09.2024, 13:40

Bei mir sind Insekten natuerlicherweise in der Wohnung ^^ (wohne im heissen Ausland)

Deamonia  11.09.2024, 17:44
@Steffile

Ich schätze das gilt für so ziemlich jede Wohnung 😉

Urlewas  11.09.2024, 19:42
@Deamonia

Ich weiß mich zu wehren - in meiner Wohnung leben keine Tiere. Auch keine sichtbaren Insekten.

Deamonia  13.09.2024, 11:23
@Urlewas
Auch keine sichtbaren Insekten.

Das ist der springende Punkt, du siehst sie nicht, aber sie sind dennoch da.

(Sofern deine Wohnung nicht wie ein Wissenschaftlicher Reinraum gesichert ist😉 )

Urlewas  13.09.2024, 12:14
@Deamonia

Mir schon klar, dass es zumindest Hausstaubmilben und ähnliches gibt. Abewas sich nicht sehe, „ ist auch nicht da“…😆😁😅

Man kann da nicht alle Tierarten über einen Kamm scheren, und muß auch die Haltungsbedingungen im Einzelnen berücksichtigen.

Generll möchten Tiere vor allem eines: möglichst lange leben. Und das die Lebenserwartung (außer natürlich bei Schlachtvieh) unter der Obhut von Menschen höher ist als in freier Natur, ist vielfach erwiesen.

Ich finde es jedenfalls seltsam, dass frei lebend Hunde unbedingt „gerettet“ werden, indem man sie fängt und einem Besitzer zuführt, während solche seltsamen „Tierschützer“ auf der anderen Seite schimpft, dass Pferde eingezäunt leben müssen.


Baroque  11.09.2024, 19:11

Absolut. Der Straßenhund kennt es im allgemeinen nicht anders und es ist für ihn normal. Dass ein Mensch ihn einengt, wirkt für ihn gefährlich.

Andere Hunde und hiesige Pferde kennen von klein auf den Zaun drum rum und finden das Areal in der Regel sicher.

Sicherheit hat für sie oberste Priorität. Ich würde so weit gehen zu sagen, sie werten die empfundene Sicherheit im Moment, denken nicht in die Zukunft, weshalb ihnen lang leben egal ist. JETZT nichts fürchten müssen ist, was sie wollen.

Hunde, Katzen, Pferde, Vögel

Die wurden seit Jahrtausenden dahin gezüchtet mit dem Menschen zu leben. Ja, bei den meisten ist der ursprüngliche Zweck verloren gegangen, aber im Lauf der Zeit hat jedes dieser Tiere seine eigene Nische gefunden.

Reptilien

sind eine andere Nummer. Sie waren von Anfang an Liebhaberei, aber wenn die Haltungsbedingungen passen, kann man sie wie alles andere auch, als Haustier halten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

CleverRemo 
Beitragsersteller
 11.09.2024, 16:19

Aber warum züchtet man immer weiter Tiere, die abhängig vom Menschen sind?

Jekanadar  11.09.2024, 16:26
@CleverRemo

Weil es immer Leute gibt, die gerne ein Haustier hätten. Die Gründe sind so Mannigfaltig, wie die Tiere selbst.

Ich hatte einen Labrador, weil ich in die Flächensuche eingestiegen bin. Ich hatte einen Pudel, weil ich die Chance hatte, in die Trümmer zu gehen. Ich habe Greyhounds, weil ich keine Zeit mehr für die Staffel habe und der Grey ein vergleichsweise arbeitsarmer Hund ist. Trotzdem kann ich mit ihm zusammen etwas machen. Und wenn es "nur" Luretraining ist.

Ich hätte verdammt gerne einen Sperber oder Steinadler. Aber ich habe weder die Mittel noch die Möglichkeit einen Vogel für die Beizjagd auszubilden, geschweige denn zu halten. Und der Jagd- und Falknerschein sind auch nicht gerade günstig.

Mit den richtigen Haltungsbedingungen kann man alle von dir erwähnten Tierarten halten. Viele Tierarten könnten in der freien Natur gar nicht überleben. Stell dir einen kleinen Hund mit wenig Fell im Winter vor. Das schafft er nicht einen Winter. Hunde sollten sich aber auch nicht 23 Stunden in einer Wohnung aufhalten müssen und davon möglicherweise 10 Stunden allein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Ich denke das ist reine menschliche Interpretation. Alleine bei den bisherigen Antworten behauptet doch schon jeder etwas anderes. Meist auch in Bezug zu seiner eigenen Tierhaltung- denn niemand möchte natürlich wahr haben, dass sein Tier unglücklich wäre. Das Tier selbst kann keiner fragen, von dem her kann man nur mutmaßen. Generell denke ich zwar schon, dass Tiere, die es nicht anders kennen gelernt haben, sich mit ihrem dasein einfach abfinden. Viele Tiere wären auch in der freien Natur nicht mehr lebensfähig, viele bei uns gar nicht heimisch ... auch diesen extremen Widersprüche in der Tierhaltung nerven mich zutiefst z.b Katze - unbedingt Freigang, jedes anderes Tier soll aber gesichert sein. Kastration - bei allen Tieren außer Hunden in Ordnung oder sogar erwünscht (Tierschutzhunde ausgenommen). Beinahe jedes Tier braucht mindestens einen Artgenossen- außer der überaus soziellebende Hund. Kaninchen vermehren zum schlachten - in Ordnung, bei allen anderen ein No- Go ohne Zuchtverein. Und dann ist noch jeder ein Experte für ein Tier, das er noch nie im Leben gesehen hat und beurteilt extrem kritisch die Haltungsweisen anderer anhand von möglicherweise unglücklich formulierten Fragestellungen ... ich nehme mich hierbei gar nicht aus, aber gerade in der Tierhaltung gehen meiner Meinung nach die Meinungen so heftig auseinander, wie es sonst nur in der Politik der Fall ist 😂

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kindheitspädagogin/ Tiererfahren