Warum wird St Martin so dafür gefeiert, einmal die Hälfte seines Mantels zu verschenken?
Als ob es in der Geschichte keine besseren Heiligen oder Unheiligen gibt, die einen Feiertag verdient hätten. Da teilt ein Reicher ein mal einen Bruchteil eines Kleidungsstücks und wir feiern den tausende Jahre später immernoch dafür? Sind unsere Ansprüche so niedrig?
18 Antworten
Ich weiß die Antwort kommt sehr spät aber...
Das liegt daran, dass alle anderen entweder Weiblich, Arm oder nicht Christlich waren...die Reichen Männlichen Christen schreiben halt die Geschichten bis heute.
Du siehst das aus heutiger Sicht. Damals waren die Zeiten anders und Wohltäter gab es eher wenige bis gar keine. Dass er dies tat war auch nur der Anfang. Es folgte noch ziemlich viel und generell geht es dabei auch darum, dass es ein Sinnbild liefert. Dieses hält eben bis heute an, denn auch heute gibt es viele Menschen, denen das Leit anderer völlig egal ist. Heute würde keiner, auch Du nicht, deine Kleidung mit einem obdachlosen teilen. Dass er "ja nur den Bruchteil seiner Kleidung" teilte, würde man heute auch nicht sehen. Die wenigsten würde sich um einen Obdachlosen kümmern, der im Winter am Straßenrand friert.
Das wusste ich gar nicht mit der Strafe. Das ist ja interessant, danke für die Info :-)
Er hat eben viel mehr gemacht, als nur den Mantel geteilt. So zumindest steht es in der Biografie.
"...Sein Biograph berichtet, dass Martin sich nach Kräften um gute Werke mühte: Er stand Kranken bei, brachte Notleidenden Hilfe, gab Hungernden Nahrung, bekleidete Nackte und behielt von seinem Sold nur das zurück, was für das tägliche Leben unverzichtbar war. Bei seinen Kameraden war Martin beliebt, aber nicht, weil er wegen rauer Soldatenmanieren andere beeindruckte, sondern wegen seiner Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit....
später, als Offizier kam das Mantelereignis
.....Außer seinem Militärmantel, den er trug, besaß er nichts, hatte er doch schon, was er sonst besessen hatte, für eine ähnliche barmherzige Tat verwendet. Deshalb fasste er sein Schwert, mit dem er gegürtet war, teilte den Mantel in der Mitte entzwei und gab die eine Hälfte dem Armen, mit der anderen Hälfte bekleidete er sich. Einige der Umstehenden machten sich über ihn lustig, da ihn der abgerissene Mantel entstellte.....
danach
Als Ratgeber und Nothelfer wurde Martin schnell in der gesamten Touraine bekannt..."
https://martin-von-tours.de/de/geschichte/martins-ernennung-zum-bischof-von-tours.html
es geht um das Bild und die Geste
es ist halt eine Erzählung, die auch weniger gebildete Menschen inhaltlich verstehen können
St. Martin war ursprünglich ein Soldat der Römischen Besatzung. Wegen dieser Aktion wurde er Heilig gesprochen.
Gleiches auch Sankt Nikolaus dessen Namenstag wir einen Monat später feiern.
Weil der die Kinder beschenkt.
Es war wohl so, daß damals nominell die Hälfte des Mantels dem römischen Staat und die andere dem Soldaten selbst gehörte. Martin hat dann sozusagen nur seinen Anteil verschenkt - den Anteil des römischen Staates hat er also behalten.
Dennoch wurde er wegen Beschädigung von Militäreigentum mit einer Strafe von 3 Tagen Haft belegt.