Warum wird so viel Tamtam gemacht, weil in Italien ein 88-jähriger gestorben ist?
In Italien ist ein 88-jähriger Mann gestorben, ein Mann wie jeder andere Mensch auch, nicht besser oder schlechter wie du und ich. Warum berichten die Medien ununterbrochen über ihn? Und warum strömen zig-tausende Menschen dorthin um seinen leblosen Körper zu verehren, welcher in Kürze von Würmen und Maden zerfressen sein wird - sprich bereits jetzt nur eine Anhäufung biologischen Überrestes?
Beerdigung und TAMTAM? Bekommste bei uns jedenfalls nicht; wenn es soweit ist.
Ich bitte auch nicht darum.
15 Antworten
Ihm selbst wird es egal sein, und er unterwirft sich den althergebrachten Regularien.
Warum: Er war weltweit einer der handvoll Personen in einer solchen exponierten Stellung. Stell Dir vor, Erdogan oder der Führer im Iran verstirbt. Da wäre es auch nicht anders.
Genau das ist doch der Punkt: Es geht hier weniger um den Menschen selbst als um das Konstrukt, das um ihn gebaut wurde – das Amt, das System, die Inszenierung.
Dass es bei Erdogan, dem iranischen Führer oder auch beim Papst ähnlich läuft, zeigt ja gerade, dass es ein weltliches Ritual ist, kein geistliches. Machtpositionen werden mit Symbolik und Pathos verabschiedet, weil es zur Struktur der Institution gehört – nicht, weil es dem Einzelnen wirklich noch etwas bedeutet.
Im Kern sagt das: Der Mensch wird austauschbar, das Amt bleibt.
Aber Gott begegnet dem Menschen nicht im Amt, sondern im Sein.
Der Trubel um solche Gestalten ist also vor allem Ausdruck der menschlichen Sehnsucht nach Orientierung – aber eben im Außen, nicht in der Stille des eigenen Herzens.
äää wohl nicht ganz das Selbe aber auch davon würde wenigstens geschrieben .
Er war das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Staatsmännern (Frauen) wird oftmals die gleiche Ehre zuteil.
Damit ist die Frage ausreichend beantwortet.
Ja, genau das ist der Punkt: Ehre wird hier dem Amt gegeben, nicht dem Menschen. Und das ist ein weltlicher Brauch, kein geistlicher. Jesus selbst hat nie solchen äußeren Ehren nachgestrebt, sondern das Gegenteil gelebt: Er hat den letzten Platz gewählt, die Füße gewaschen, den Menschen gedient, statt sich feiern zu lassen.
Das Amt mag vor den Augen der Welt groß erscheinen – vor Gott aber sind alle Menschen gleich.
Nicht der Rang eines Menschen macht ihn groß, sondern sein Herz.
Wenn wir anfangen, Titel und Stellung zum Maßstab für Wert oder Würde zu machen, dann verlieren wir aus dem Blick, was Jesus uns gezeigt hat:
„Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lk 14,11)
Das ist der Unterschied zwischen menschlicher Ehre und Gottes Sicht auf den Menschen.
Weil dieser 88 jährige mal richtig wichtig war. Hier ein paar Beispiele:
- Staatsoberhaupt vom Vatikan
- Bischoff von Rom
- Chef von über 1 Milliarde! Katholiken
- und vieles mehr..
Also richtig wichtig. Grüße
Was ist jetzt eigentlich dein Problem mit dem Papst bzw. mit der Katholischen Kirche?
Mein „Problem“ ist eigentlich kein persönliches Problem mit einem einzelnen Papst oder einzelnen Gläubigen – sondern die ehrliche Frage, ob die Form, in der das Amt heute auftritt, noch mit dem Geist Jesu übereinstimmt.
Jesus selbst hat bewusst auf Titel, Pracht und äußere Macht verzichtet.
Er ritt auf einem Esel, nicht auf einem Prunkwagen. Er lehnte es ab, König zu werden, als man ihn dazu machen wollte (Joh 6,15).
Er sagte:
„Der Größte unter euch sei euer Diener.“ (Mt 23,11)
Und genau das sehe ich im Auftreten des Papsttums und der Institution drumherum nicht.
Es geht mir nicht darum, jemanden schlechtzureden – es geht darum, diesen Widerspruch ehrlich zu benennen.
Wenn das Amt Jesu Stellvertretung beansprucht, dann sollte man es auch am Maßstab Jesu messen dürfen.
Und da ist eben die Frage: Warum braucht es dann Titel wie „Heiliger Vater“, Purpur, Inszenierung, prunkvolle Gebäude, weltliche Ehren?
Meine Kritik ist also kein persönlicher Groll – sondern der Versuch, diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit offen zur Sprache zu bringen.
Gerade weil ich die Botschaft Jesu ernst nehme.
Es geht mir nicht darum, jemanden schlechtzureden – es geht darum, diesen Widerspruch ehrlich zu benennen.
Das darfst du gerne.
Du kannst allerdings nicht erwarten, dass dir die anderen zustimmen. Die können das unter Umständen ganz anders sehen und empfinden.
Wenn das Amt Jesu Stellvertretung beansprucht, dann sollte man es auch am Maßstab Jesu messen dürfen.
Nur: Der "Widerspruch" entsteht dadurch, weil dein Maßstab nicht stimmt.
Zur Zeit Jesu war das eine relativ kleine Schar von Jüngern, der Zahl nach sehr überschaubar. Da ist eine Organisation mit allem drum und dran inkl. dem ganzen "Tamtam" gut verzichtbar.
Anders sieht es aus, wenn es sehr viele Menschen sind und die Organisation so groß wird, dass es ganz andere Strukturen braucht als in den kleinen überschaubaren Gemeinschaften. Wer jetzt diese große Gemeinschaft mit dem Maßstab der kleinen Gruppe misst, wird der ganze Sache nicht gerecht und misst im Prinzip mit zweierlei Maßstäben. Eine Gemeinschaft mit 12 Jüngern, einem erweiterten Kreis von 72 weiteren Jüngern und vielleicht ein paar hundert oder vielleicht auch ein paar tausend "Fans" seiner Botschaft ist halt etwas anders als etwa 1,4 Milliarden Gläubige. Ebenso ist es ein Unterschied, ob der Aktionsradius etwa 30 km und wenn es hoch kommt etwa 200 km ist, oder ob der Aktionsradius und damit die Organisation 40.000 km umfasst. Schon mal gerade darüber nachgedacht?
Übrigens interessant: Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass Jesus den Prunk des Tempels in Jerusalem grundsätzlich kritisiert hat. Sicher ist alles vergänglich, aber abgelehnt hat er das nicht. Darüber lohnt es sich, mal nachzudenken, warum das so war.
Und da ist eben die Frage: Warum braucht es dann Titel wie „Heiliger Vater“, Purpur, Inszenierung, prunkvolle Gebäude, weltliche Ehren?
Es braucht es nicht, da hast du recht. Aber deshalb heißt das nicht, dass es nicht sein darf, oder?
Gerade weil ich die Botschaft Jesu ernst nehme.
Ja, wenn du das tust, warum kümmerst du dich dann um den Splitter im Auge deines Nächsten?
Ich schätze mal du meinst den Papst, der im Vatikan und nicht in Italien verstorben ist.
Der Papst ist Staatsoberhaupt des Vatikans, Vertreter des Heiligen Stuhls, Oberhaupt von über 1 Mrd. Katholiken und, nach katholischer Überzeugung, Vertreter Gottes auf Erden. Er ist eine der bekanntesten Personen der Welt.
Das ist doch schon was anderes als wenn ein 88jähriger Mann in einem italienischen Dorf stirbt, den vlt 200 Leute kannten.
Nunja, es war halt nicht nur ein x-beliebiger alter Mann, es war der Oberhaupt der katholischen Kirche.
Dass er das Oberhaupt war, reicht aber nicht. Er muss auch beliebt gewesen sein. Wenn das Oberhaupt Deutschlands sterben würde, würden da nicht so viele hin reisen.
Egal wie beliebt ein Papst war oder ist, das "Tamtam" wäre immer dasselbe, weil die Rituale festgelegt sind.
weiß nicht. denke beim tode von richard von weizäcker oder heuss oder auch kohl waren sehr viele da
Denk erstmal dran was für ein Pomp aufgefahren wurde als der Trauergottesdienst für die Queen stattgefunden hat.
Jeder Mensch ist gleich viel Wert. Was macht ihn konkret besser als dich oder mich?
Vielen Dank für deine atheistischen Provokationen, auf die ich nicht weiter eingehen werde.
hahahahahahhaha wie alt bist du 14 ? jeder mensch ist gleich viel wert... aber manche menschen sind wertiger :D
Ich bin tief gläubig, doch bezweifle ich dass du die Botschaft des Christentums verstanden hast:
Genau das hat Jesus immer wieder gesagt: Kein Mensch ist mehr wert als ein anderer. Egal ob Bettler, Fischer, König oder Papst. Vor Gott sind wir alle gleich viel wert, weil wir alle seine Kinder sind.
Dass Menschen daraus trotzdem Hierarchien bauen und meinen, manche wären „wichtiger“ oder „wertiger“, ist ein menschliches Denken – nicht das, was Jesus gelehrt hat.
Der Wert eines Menschen hängt nicht an seinem Titel, sondern daran, wie sehr er liebt, wie ehrlich er ist, wie sehr er für andere da ist. Und das kann jeder von uns – unabhängig davon, wie bekannt oder „mächtig“ er ist.
Deshalb: Ja, er war Papst. Ja, viele Menschen haben ihn geschätzt. Aber das macht ihn nicht „besser“ als dich oder mich. Vor Gott zählt das Herz, nicht das Amt.
Ich verstehe, was du meinst – aus weltlicher Sicht war er „wichtig“, weil er viel Einfluss und eine hohe Position hatte. Aber das ist genau der Unterschied zwischen dem, was die Welt für wichtig hält, und dem, was vor Gott zählt.
Jesus hat mal gesagt: „Was bei den Menschen groß ist, das ist vor Gott oft ein Gräuel.“ (Lk 16,15) - Und jetzt schau bitte in den Vatikan, was da läuft, übrigens nicht nur aktuell.
Nicht das Amt macht einen Menschen wertvoll. Nicht die Zahl der Menschen, die ihm folgen. Sondern wie er im Herzen steht – ehrlich, demütig, liebevoll.
Der Wert eines Menschen kommt nicht von seiner Rolle in einem System, sondern allein davon, dass er Mensch ist. Und darin sind wir alle gleich. Auch der Papst.
Grüße zurück.