warum wird deutschland entjüngelt also der altersdurchschnit der bevölkerung steigt?

10 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Es gibt mehrere Faktoren.

  • Eine "Bevölkerungspyramide" mit breiten, jungen Jahrgängen, die sich nach oben mit zunehmenden Alter hin verjüngt, zeigt eine Bevölkerung unter Stress: Es sterben ständig so viele Menschen in jedem Lebensalter, das ein gesellschaftlicher Erhalt nur mit hohen Geburtenraten gegen die zu hohe Sterblichkeit ausgeglichen werden können.
  • Ein gesunder "Bevölkerunstopf" würde kaum Rückgänge je Altersstufe zeigen und oben zum Greisenalter hin einen deckelförmigen Abschluss. Das wäre eine gesunde Bevölkerungsentwicklung. Dies ist der Idealfall von einer Reproduktionsrate mit 2,1 Kindern je Frau.
  • Dort wo Berufschancen für Frauen genauso hoch sind, wie für Männer finden sich hohe Reproduktionsraten. Mit einer Reproduktionsrate von 1,35 scheinen wir von einer realen Chancengleichheit von Männern und Frauen noch zu weit entfernt.
  • Dort wo ein partnerschaftliches Verständnis bei der Erziehung von Kindern vorherrscht und die Kinderbetreuung zugleich auf beide Eltern aufgeteilt ist, finden sich ebenso hohe Reproduktionsraten. Bei "klassischen", stereotypen Rollenbilden bei der Kinderbetreuung (alle Last auf die Frau) zeigen sich zwar Beispielfamilien mit vielen Kindern, im Schnitt aber deutlich geringere Reproduktionsraten.
  • Dort wo Kinderbetreuung eine Selbstverständlichkeit und nicht eine Störung des Arbeitsalltags ist (s. schwedische Kultur!), finden sich eher höhere Reproduktionsraten. (Schweden derzeit 1,67, Deutschland 1,35)
  • Dort wo Zukunftsoptimismus besteht, sind auch eher höhere Reproduktionsraten zu erwarten. Kinder werden auch, aber eher vermindert in Krisensituationen hineingeboren.

Wird eine Reproduktionsrate von 2,1 unterschritten, so altert der Bevölkerungsdurchschnitt. Das ist kein bewusstes "entjüngeln", sondern die Folge vieler einzelner Entscheidungen.

Was fehlt also? Die weiter zu verbessernde Chancengleichheit von Frau und Mann, eine Kultur gelebter Partnerschaftlichkeit von Frau und Mann und eine Arbeitswelt, die die Träger der Gesellschaft – also Eltern und Kinder – willkommen heißt und nicht als Störung empfindet. Dazu noch etwas (begründeten) Zukunftsoptimismus.

Schreite voran! Jedes dieser Ziele lebt von der Mitwirkung von allen in der Gesellschaft!

Hat mehrere Gründe, die meisten sind ziemlich einfach:

  • Weniger Geburten durch verbesserte Verhütung
  • Frauen "müssen" nicht mehr ein Kind nach dem anderen bekommen, wenn sie nicht wollen.
  • Frauen können selbst über ihr Leben bestimmen, und sind nicht mehr der Besitz der Männer.
  • Menschen leben immer länger

Ist allerdings nicht nur in Deutschland so, China ist z.B. dank der Jahrelangen Ein-Kind-Politik massiv überaltert, und da vor allem Mädchen abgetrieben wurden, fehlen diese nun natürlich auch um wieder mehr Kinder zu bekommen.

Auch in anderen Ländern wie Japan, Italien und Portugal nimmt der Anteil alter Menschen im Vergleich zu den jüngeren zu:

Bild zum Beitrag

 - (Deutschland, Leben, Kinder)

Viele Leute wollen heute keine Kinder. Andere erst wenn sie aelter als frueher sind und begrenzen sich wie viele sie haben wollen.

Fuer dieses Handeln gibt es sehr viele Ursachen - es lohnt sich darueber Gedanken zu machen warum die Freude Nachwuchs zu zeugen so stark abnimmt (!)

Weil weniger Kinder und die im Schnitt auch später geboren werden. Kompensieren kann man das höchstens mit Zuwanderung oder indem man die Menschen erfolgreich "ermuntert" die Familienplanung nicht vor dem 3. Kind zu beenden (eigentlich reichen 2, aber es gibt ja auch immer ne gewisse Ausfallquote, also 3, wenn nur 70% aller Menschen überhaupt Kinder bekommen).

weil die Menschen immer länger leben.

Inzwischen ist die Lebenserwartung der Deutschen bei über 80 Jahren (ja, ich weiss dass es eigentlich komplizierter ist ...)

Bei einer stabilen Bevölkerung liegt der Altersdurchschnitt halt bei der halben Lebenserwartung, und wenn die Lebenserwartung steigt, dann muss der Altersdurchschnitt auch steigen, und das ist gut so, (fast) jeder will ja lange leben.