Warum wird bei der Berechnung der mittleren Tagestemperatur der 21-Uhr-Wert doppelt gewertet?
Frage steht oben. Ich hoffe jemand kann es mir wirklich plausibel erklären, Im Internet finde ich nur Müll-Erklärungen (in meinen Augen) dazu. "Damit man halt 4 Werte hat", oder so. Es macht für mich überhaupt keinen Sinn ! Freue mich auf eure Hilfe! Danke !
2 Antworten
https://www.geothermie.de/bibliothek/lexikon-der-geothermie/j/jahresmitteltemperatur
Die Tagesmitteltemperatur wird ermittelt aus den zu jeder vollen Stunde gemessenen, addierten und durch 24 geteilten Temperaturwerten des Tages.
Auf derselben Seite steht aber auch, daß man es früher anders gemacht hat:
Nach einer früheren Definition (bis 2001) wurde die Tagesmitteltemperatur eines Ortes aus dem Durchschnitt von drei täglichen Messungen der Temperatur ermittelt. Gewählt werden traditionell 7 Uhr, 14 Uhr und 21 Uhr […] wobei der Wert um 21 Uhr doppelt gerechnet […] wird
Ich vermute: Von den drei Meßzeiten liegen zwei am Tag und eine in der Nacht, vermutlich wird deshalb die Nachtmessung doppelt gewichtet — sonst trägt die Nacht zu wenig zum Mittelwert bei (immerhin ist die Hälfte des Tages Nacht, also sollte die Nacht auch zur Hälfte in die Tagesmitteltemperatur eingehen).
Insgesamt halte ich die drei Meßzeiten aber für methodisches Voodoo, weil die Wahl der drei Zeitpunkte das Ergebnis vermutlich stark beeinflußt (wenn ich z.B. alle drei Zeiten um eine Stunde nach hinten verschiebe, sollte der Mittelwert steigen, weil typischerweise zwischen 7 und 8 Uhr eine kräftige Erwärmung eintritt). Daß diese Konvention wirklich erst vor gut 2 Jahrzehnten aufgegeben wurde, ist eigentlich kaum zu glauben.
Weil keiner Bock hatte, nachts extra nochmal aufzustehen, um das Thermometer abzulesen. Es musste also eine Lösung gefunden werden, um den Durchschnittswert mit nur 3 Mssungen einigermaßen korrekt zu ermitteln. Nach der schnellen abendlichen Abkühlung erfolgt die weitere in der Nacht ziemlich langsam, sodass der Fehler vertretbar erschien.
Das mag heute, im Zeitalter der automatisierten Messwerterfassung, schräg erscheinen, aber regelmäßige Wetterdaten gab es schon in der Poskutschen-Ära.