Warum waren ausgerechnet wir Deutschen immer so fortschrittlich und fleißig?

8 Antworten

Den "Erfindergeist" der Deutschen - sofern es so etwas tatsächlich geben sollte - kann man ja historisch keineswegs mit dem zweiten Drittel des 20. Jhd in Zusammenhang bringen. In dieser Zeit wurde abgesehen von ein paar Kriegserfindungen von Deutschland nichts geleistet. Das "Wirtschaftswunder" nach dem zweiten Weltkrieg muss uns auch nicht wundern, wenn man bedenkt, dass sich die Westmächte mit dem geteilten Deutschland ein Bollwerk und eine starke Pufferzone gegen "den Osten" aufbauen wollten. Dementsprechend viel Geld ("Marshall-Plan") haben sie in Westdeutschland hineingepumpt und Unternehmen "gerettet", die kurz zuvor aufgrund ihrer Nähe zu den Nazis mit dem Kriegsende eigentlich für tot erklärt waren. Wenn man da mal die Zahlen recherchiert, sind diese heutzutage ein Witz (einstellige Milliardenbeträge), waren jedoch früher extrem viel Geld.

Der Erfindergeist vor dem 19. Jahrhundert muss relativiert werden. Ja, es gab viele deutsche Erfinder und Forscher, es gab aber auch viele solche aus anderen Ländern. Schau dir beispielsweise die Geschichte des Automobils an (was man ja als Deutscher ganz gerne mal den Deutschen zuschreibt), um zu sehen, dass dessen Erfindung eine internationale Leistung war, die sich über mehrere Generationen von Erfindern erstreckt hat. Deutschland ist heute das bevölkerungsreichste Land der EU. Dass es in absoluten Zahlen also mehr Erfindungen macht als viele andere Länder, kann also einfach eine Frage der Wahrscheinlichkeit sein.

Es ist eher so, dass die Deutschen sich mangels Leitkultur (Deutschland war lange Zeit ein vielstaatlicher Flickenteppich ohne richtige Einheit) wohl über die paar wenigen Erfindungen und Entdeckungen, die sie tatsächlich gemacht haben, zu identifizieren versuchen. Kurzum wird mit diesem "Dichter und Denker"-Mythos im internationalen Vergleich wohl ein bisschen übertrieben.


helmutwk  27.10.2021, 16:28
Das "Wirtschaftswunder" nach dem zweiten Weltkrieg muss uns auch nicht wundern, wenn man bedenkt, dass sich die Westmächte mit dem geteilten Deutschland ein Bollwerk und eine starke Pufferzone gegen "den Osten" aufbauen wollten.

Wobei es ja um1950 noch nicht rund lief, die D-Mark wurde sogar einmal abgewertet.

Erst mit dem "Korea-Boom", als der Koreakrieg einerseits die Konjunktur weltweit ankurbelte und andererseits Fertigungen in den USA wegfielen, weil in diesen Fabriken jetzt Rüstungsgüter produziert wurden, änderte sich das. So schnell und praktisch für alle überraschend, dass man vom Wirtschaftswunder sprach. Das in der Rückschau gerne auf die Währungsreform "zurückdatiert" wird.

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Avicenna89  28.10.2021, 08:38
@helmutwk

Danke für die Ergänzung. Koreakrieg und Mashallplan liegen zeitlich sehr eng beieinander. Wikipedia weist beide Effekte im gleichen Absatz aus. Hinzu kommt, dass sich in der zweiten Hälfte der 40er Jahre herausgestellt hatte, dass die westliche Besatzungszone doch deutlich weniger stark zerstört war als zum Kriegsende angenommen. Wir halten letztendlich fest, dass man zumindest der These widersprechen muss, dass das Wirtschaftswunder auf besonders "fortschrittliche und fleißige" Deutsche zurückgeht. Die Leute waren zwar sicherlich fleißig, aber nicht über die Maßen der Nachbarn.

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Noch arroganter und verblendeter gehts wohl nicht. Ist das was dir beigebracht wurde in der Schule? Üble. Tönst wie ein nicht besonders schlauer Türke der ständig von Bruder fasselt und Grossturkstan oder so.

Erstens waren die Deutschen nicht umzingelt von Feinden, sondern sie haben all ihre Nachbarn in ihrem Grössenwahn angegriffen

.Waren also Täter und müssen sich nicht wundern, wenn ihre Nachbarn sie nicht ausstehen können.

Des weiteren sind die Deutschen nicht die grossen Helden und Erfinder, schon gar nicht die ganze Zeit. Darein, Curie und co sind meines Wissens keine Deutschen, zum Mond sind sie auch nicht geflogen, also von was redest du bloss.

Natürlich gibts auch Deutsche, welche etwas erreicht haben und erfunden, so wie in anderen Ländern auch. Und natürlich werden hauptsächlich die deutschen Erfinder behandelt.

Die Arroganz der Deutschen gegenüber Polen ist selbst als Fremde kaum auszuhalten. In deutschen Läden rede ich mit polnischen Verkäufern, weil zu viele Deutsche nichts menschliches an sich haben, viel zu viele sind eiskalt und ätzend.

Herausstechend an Deutschen ist ihr Extremegoismus, Eiseskälte, aber vor allem Arroganz und Überheblichkeit. Zum Glück gibt es auch sehr viele tolle, rücksichtsvolle. warmherzige, freundliche gute Deutsche.

Klar sind Deutsche kulturell beding systematische technische organsierte Menschen, viele Ingenieurtypen.

Unbezwingbar? Lächerlich. Ihr habt provoziert und wurdet jedes Mal besiegt und im Anschluss gehasst.

Fortschrittlichste und wohlhabendste? Du musst bipolar sein und in der manischen Phase? Oder zu viel Drogen?

Im Ursprung lag das daran, dass man irgendwie über den Winter kommen musste ohne zu verhungern oder zu erfrieren. Soetwas macht erfinderisch.


ArnoldBentheim  26.10.2021, 16:28
über den Winzer

Hihi, na denn: Prosit! 😄

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lesterb42  26.10.2021, 16:41
@ArnoldBentheim

Ja, habe ich. Nicht traurig sein, der nächste Tippfehler kommt bestimmt. Meine Favoriten sind die Schreimaschine und das Jungszuchtschwein.

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Warum waren ausgerechnet wir Deutschen immer so fortschrittlich und fleißig?

Waren wir das? Sind wir es jetzt nicht mehr? Und waren/sind andere Völker es denn nicht auch? Fragen über Fragen!

Ich diskutiere mit meinem polnischen Arbeitskollegen, warum die Deutschen ausgerechnet so viel erfunden haben, so stark waren und immer super fortschrittlich waren.

Aha. Und was meint dein "polnischer Arbeitskollege"?

Wir waren in der Mitte Europas Jahrhunderte von Feinden umzingelt

Ach, das ist übertrieben. Frankreich z. B. hatte eigentlich nichts gegen die Deutschen, sondern war vorallem mit den Habsburgern verfeindet. Die nordischen Länder bzw. Schweden hat sich lieber mit den Russen als den Deutschen angelegt. Die Italiener und der Papst standen meist auf Habsburgs Seite. Polen - nun, es hatte Könige aus Sachsen und verschwand dann bald danach in konzertierter Aktion von Preußen, Habsburg und Russland bis 1918 von der Landkarte. Also, so schlimm war es mit dem "umzingelt" offensichtlich nicht!

und lagen 1945 in den Trümmern

Da sieht man, dass es eher die Deutschen waren, die ihre Nachbarn glaubten "umzingelt" zu haben - ein fataler Irrtum, denn sowohl 1914-18 als auch 1939-45 haben die Deutschen die Rechnung ohne die USA bzw. ohne USA und Sowjetunion gemacht.

aber trotzdem haben wir den Arsch hoch gekriegt und es mit eigenen Händen wieder aufgebaut

Wie man es nimmt: Westdeutschland hatte Glück, dass es im Kalten Krieg von den Westmächten gebraucht und daher bald wieder in die demokratische Freiheit entlassen wurde. Ostdeutschland hatte das Pech, nach der Nazidiktatur noch über 40 Jahre in einer realsozialistischen Diktatur von Sowjets Gnaden schmoren zu müssen. Immerhin haben auch die Ostdeutschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine anerkannte Stellung im Ostblock erreicht, weil das im Sinne der Strategie der Sowjetunion im Kalten Krieg war.

und sind immernoch einer der fortschrittlichsten und wohlhabendsten Nationen,

Ja, das vereinigte Deutschland hat sich als Wirtschaftsmacht gemausert.

warum sind ausgerechnet die Deutschen so unbezwingbar?

Deutschland "unbezwingbar"? Das ist ein Irrtum. Aber es waren immer die besseren und bemerkenswerteren Zeiten der deutschen Geschichte, wenn die Deutschen nicht versucht haben, andere Völker zu bezwingen!

Mein polnischer Arbeitskollege redet das immer klein und meint das schafft jeder, wie kann ich ihn mit Fakten das Gegenteil beweisen?

Überhaupt nicht! Die Polen haben eine nicht weniger interessante und bemerkenswerte Geschichte als Deutschland. Das trifft übrigens für fast alle europäischen Länder zu, wenn man nur willens ist, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen!

Übrigens gibt es nur einen europäischen Staat, der wirklich und über lange Zeit eine Weltmacht im wirtschaftlichen und militärischen Sinne gewesen ist: nein, nicht Deutschland, sondern Großbritannien!

Bleibt gesund!

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Jede Nation hat (te) mal ein goldenes Zeitalter. Meistens sind Probleme und Nöte Auslöser für sprunghaften Fortschritt. Der Zusammenbruch kam immer wenn man sich auf die Errungenschaften ausgeruht hat.