Warum verübte ein Neonazi (Gundolf Köhler) ein Anschlag auf das Oktoberfest in München im Jahr 1980?
2 Antworten
Köhler war Mitglied der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann, einer Organisation, die sich für eine gewaltsame Umwälzung der bestehenden Ordnung einsetzte. Solche Gruppen propagierten häufig rassistische und antidemokratische Ideologien und sahen in Anschlägen eine Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erregen und die Gesellschaft zu destabilisieren.
Es ist denkbar, dass Köhler aus persönlichen Gründen frustriert und radikalisiert war, möglicherweise fühlte er sich von der Gesellschaft ausgegrenzt oder sah in ihr eine Bedrohung für seine Überzeugungen. Das Oktoberfest als Volksfest mit großer internationaler Aufmerksamkeit könnte für Köhler ein besonders geeignetes Ziel gewesen sein, um einen möglichst großen Schockeffekt zu erzielen und seine Ideologie zu verbreiten.
Die genaue Motivation für den Anschlag auf das Oktoberfest lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären.
LG aus Tel Aviv
Vom 11. Dezember 2014 bis 7. Juli 2020 ermittelte die Bundesanwaltschaft erneut zu dem Fall und stellte abschließend fest: Die Tat war eindeutig ein rechtsextremer Terrorakt, mit dem Köhler die Bundestagswahl 1980 beeinflussen, dem Kandidaten der Unionsparteien Franz Josef Strauß ins Kanzleramt verhelfen und letztlich einen „Führerstaat“ nach dem Vorbild des NS-Staates erreichen wollte.