Warum vergessen hier so viele zu gendern?

19 Antworten

Ich finde es wunderbar respektlos. Immerhin reflektieren wir uns selbst in einander. In dem Sinne hatte es nie etwas mit irgendwem zu tun, als unserem Denken, und wie wir uns selbst als höchstes Ideal in einander sehen wollen. Und das ist eine persönliche Entscheidung.

In dem Sinne wäre es wahnwitzig, für jeden die selbe Person zu sein, wenn jeder nur seine Person in mir sieht.

Andernfalls kann man nur andere so wahrnehmen, wie man selbst ist. Zu erwarten einen Geschlecht zu ähneln, welches Wesen nicht von sich selbst aus sehen will, als ihr Wesen durch andere, wäre so, wie das Denken des anderen zu sich selbst durch eigenes Urteil zu begrenzen, was eine Freiheitseinschränkung wäre.

Genauso wie der Zwang, das die ganze Umgebung der eigenen Wahrnehmung entsprechen muss, wo jeder seine eigene hat, und mal dies mal das als männlich oder weiblich sehen.

Muss ich mich deshalb beleidigt fühlen, wenn man sagt, das ich wie ein Mädchen verhalte. Nein, aber schon die Abwertung des Mädchen seins, zwingt mich, mich über meine eigene Annehme zu behaupten, statt Vogelfrei zu sein.

Das Problem ist also, das überhaupt Geschlechter schlecht sein können, als sich selbst zu erlauben, für sich allein ein Geschlecht zu sein, um daraus autak seine Wahrheit zu denken, zu leben und zu sein.

Und sein hat nichts mit der Annahme von außen zu tun.

Das vergisst niemand. es wird absichtlich nciht gemacht weil es bullshit ist.

Es herrscht generisches Maskulinum

Ich fühle mich zu 99 % auch dann angesprochen wenn die weibliche Form nicht explizit erwähnt wird. Gendern in normalen Texten (wir sehen mal von Stellenanzeigen ab) finde ich eine Vergewaltigung der Sprache. Da wird ein Problem geschaffen, das gar keines sein muss. Hat was typisch deutsches - schön politisch korrekt sein und es jedem recht machen.


Claud18  16.05.2021, 19:12

Dabei kann man es gar nicht jedem recht machen. Wo bleiben z. B. die Kinder?

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annie80  16.05.2021, 19:13
@Claud18

🤔 Hab ich mir noch nie überlegt, aber ich hätte angenommen dass die da sowieso normalerweise nicht mitgemeint sind. Und sonst erwähnt werden.

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Claud18  16.05.2021, 19:14
@annie80

Bei "Einwohnerinnen und Einwohnern" oder "Urlauberinnen und Urlaubern" sind garantiert Kinder dabei, werden aber nicht erwähnt.

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Ich (für andere kann ich nicht sprechen) vergesse das nicht, ich tue das ganz absichtlich nicht. Ich bin nämlich keine durchideologisierte Feministin, warum sollte ich also schreiben wie eine?

Dafür habe ich aber mal richtig Deutsch gelernt. Unter anderem auch, was ein generisches Maskulinum ist und daß das grammatische Geschlecht nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat.

Im Gegenzug verlange ich aber auch nicht, daß generische Feminina wie "die Person" oder "die Fachkraft" sexualisiert werden. Weil ich nämlich weiß und verstehe, das damit Männer genauso gemeint sind wie Frauen und Diverse. Ganz ohne daß da jemand kleine Penisse oder Brüste an die Wörter malt.

Die deutsche Sprache kann wunderschön sein. Aber nur, wenn man aus ihr keine Sonderzeichenexplosion und kein Krampfgeschwurbel macht.


annie80  16.06.2020, 05:16

Danke für deine tolle Antwort!

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Stimmt ja gar nicht, schon Wilhelm Busch hat das generische Maskulinum in Bezug auf Frauen benutzt. Ich habe mich beim generischen Maskulinum als Frau immer angesprochen gefühlt, auch wenn vielleicht nur Männer gemeint waren (das ist mein gutes Recht, wenn es um Gleichberechtigung geht).

Gendern ist eine Kunstsprache, die unsere schöne deutsche Sprache verhunzt und verkompliziert. Ich weigere mich da mitzumachen und ich möchte diesen Quatsch möglichst auch nicht lesen. Ein paar Radikalfeministinnen haben sich das ausgedacht und stülpen es jetzt der Allgemeinheit über.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung