Warum sind im Bundestag so viele Juristen vertreten und sollen da mehr rein?
Warum sind im deutschen Bundestage eigentlich so viele (gescheiterte) Juristen vertreten und braucht Deutschland mehr Juristen im Bundestag? Die haben sich ja spätestens im Studium vom werktätigen Volk verabschiedet.
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6 Antworten
Nach dem Krieg als die Verfassung entstand hat man vornehmlich Juristen in den parlamentarischen Rat geschickt. Man wollte die neue Verfassung hieb- und stichfest machen, weil die alte der Weimarer Republik so schnell hinweg gefegt werden konnte. Da brauchte man solche Leute die sich mit Jura und Gesetzen auskennen. Heute vermutlich auch noch. Wer weiss was die Parlamentarier sonst so für Faxen beschließen. Allerdings gibt es noch das Verfassungsgericht als letzte Instanz bevor so ein Beschluß durchgeht. Die haben schon so manches als rechtswidrig beanstandet.
Ich fürchte ein*e Jurist*in der im Bundestag sitzt, gilt nicht unbedingt als gescheitert und höchstwahrscheinlich zählt ein*e solche*r sich schon auch zum werktätigen Volk.
Dennoch brauch es im Bundestag auf keinen Fall mehr Juristen: Der Bundestag setzt sich jetzt schon zu einem viel zu großen Teil aus Akademiker*innen aus dem bildungsbürgerlichen Milieu zusammen, was es erschwert, die Interessen aller zu berücksichtigen. Es fehlt oft an Verständnis dafür, was sich unterhalb ihres Olymps abspielt.
Die haben sich ja spätestens im Studium vom werktätigen Volk verabschiedet.
Weil Jurastudenten keine Nebenjobs haben und nach dem Studium nicht arbeiten? Für eine Politikkarriere ist ein Jurastudium hilfreich, weil man dadurch weiß, wie der Staat und das Rechtssystem funktionieren.
Mehr Unternehmer und andere Bürger mit Wirtschaftskenntnissen würden der Politik jedoch sicher gut tun. Aktuell geht es nur darum, wie man die eingenommenen Steuern wieder durch den Sozialstaat an die Bürger verteilen und diese somit für Wahlen gewogen stimmen kann.
Daran, dass dieses Geld erst mal erwirtschaftet werden muss, denkt keiner.
Mehr Unternehmer
Das stimmt, ist aber dann mit pösen, pösen "Nebeneinkünften" verbunden.
Heutzutage geht bei den Juristen kaum noch einer im Studium einen Nebenjob nach. Die meisten brauchen das nicht.
Quelle: Trust me, bro.
Der Bundestag bildet tatsächlich nicht in ausreichendem Maße die Bevölkerung ab.
Z.B. haben es Beamte leichter, im Job zu pausieren und ein Bundestagsmandat auszuüben.
Handwerker sind wenig vertreten.
Im Bundestag werden Gesetze verabschiedet - da ist es sicherlich sinnvoll, Fachleute das entscheiden zu lassen. Haben wir keine Juristen mehr in Bundestag und Regierung, wird wohl bald alles von den Juristen der Lobbyisten vorgekaut dem Parlament vorgelegt und abgesegnet. Das ist dann von Manipulation und Korruption nichtmehr so weit entfernt...
Heutzutage geht bei den Juristen kaum noch einer im Studium einen Nebenjob nach. Die meisten brauchen das nicht.