Warum meinen Leute Björn Höcke sei ein "Nazi"?
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke auf dem Landesparteitag der NRW-CDU heute als "Nazi" bezeichnet. Damit ist er nicht der Erste.
Aber warum bezeichnen Leute Björn Höcke ständig als "Nazi"? "Nazi" ist die Abkürzung für Nationalsozialist - also einem Anhänger von Hitler und dem "Dritten Reich". Höcke hat sich indes noch nie positiv zu Hitler und dem "Dritten Reich" geäußert.
Warum verstehen die Leute nicht, dass alle Nationalsozialisten Rechtsextremisten sind, aber nicht alle Rechtsextremisten Nationalsozialisten?
14 Antworten
Einige kennen offensichtlich nicht den Unterschied zwischen einem Extremisten in der Ideologie wie Höcke einer ist oder vergleichbare Vertreter wie Le Pen Senior, Nordic Resistance Movement, CasaPound, NazBols, Golden Dawn etc PP - obwohl die Grenze innerhalb dieser Gruppen fließend ist / war.
Ich halte Höcke nicht für einen Nazi, aber für den inbegriff von ,, far-right " der sich so weit abgegrenzt hat, dass er um Längen nicht mehr mit normalen Nationalisten oder sog. Sozialpatrioten, NatCons ( und wie auch immer der Flügel sich immer genannt hat ) wie RN, VOX, Schwedendemokraten etc PP vergleichbar ist.
Zu dem scheint Höcke eine feste Aversion zu Mussolinis Faschismus zu haben, zumindest hat sein Strippenzieher Kubitschek das. Und sein Busenfreund und Vordenker Kalbitz war ja bis in die Neonazi Szene bekannt und ist mit Mitte 30 noch in Nazi-Camps im Wald rumgehüpft bei der HDJ. Auch Höcke s Buch und seine, sehr wahrscheinliche, Aktivität als Landolf Ladig spricht Bände.
Und zu den Zitaten die hier mehrfach genannt wurden: Davon ausgehend, dass sie definitiv so gefallen sind:
Sehe ich an sich nicht als Verherrlichung der NS Ideologie, allerhöchstens der Bestandteile welche rechtsextreme Ideologie automatisch beinhaltet. Ich sehe zb in Aussage 7 nicht die Forderung alle anderen Parteien abzuschaffen ( ob er sich das dann in der Praxis nicht doch wünschen würde ist was Anderes) sondern die Aussage ,, es ist nicht nur die Merkel die doof ist sondern es sind alle Parteien die mit ihrer Ideologie und Treiben etc das Problem sind usw"
Seine Aussage über den 2. WK und seine Entstehung ist eine ekelhafte Geschichtsklitterung und der Versuch den Tenor von ,, in DE wurde ein Extremist zum Führer ernannt und das Volk hat aus Revanchismus gegen FRA, Zweifel an der Demokratie nach der WR usw mit eingestimmt" wegzubewegen.
Die Bewertungen der Zitate halte ich für möglich, - zumindest bin ich fest davon überzeugt dass in Höcke s Ideologie da etwas mehr hinter steht als die schwulstigen Formulierungen oder von normalen Identitären Politikern quer durch Europa - aber nicht für der Weisheit einziger Schluss.
Sei es wie es sei, Höcke ist dennoch ein ekelhafter Extremist mit starker Tendenz zum Faschismus - wenn nicht sogar selbst ein Faschist ist. Und er sich, welche Deutung auch immer man anwendet, er sich hinter allgemeinen oder sehr schwulstigen Formulierungen verschanzt.
Ich kann nur hoffen, dass das gesamte Lager da in DE und um Schnellroda etc PP herum irgendwann verstehen, dass Kalbitz, Kubitschek und Tillschneider nicht einfach nur die deutsche Variante von Orban oder Le Pen oder Akkesson etc sind.
- Seine vielen rechtsextremistischen Zitate!
- Seine Teilnahme an rechtsextremistischen Demonstrationen.
- Seine Reden, in denen er Göbbels immitiert!
- Seine Texte, die er offenbar als Landolf Leidig geschrieben hat.
- Das AfD-Gutachten, mit dem ihn eine Frau Weidel einst aus der AfD entfernen lassen wollte.
- „Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!“ (Was heißt, die Zeit des Nationalsozialismus positiv zu betrachten, was man aus seiner Rede auch einfach herauslesen kann, Quelle.)
- „Wir Deutschen […] sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ (Die absichtliche Doppeldeutigkeit, mit der Höcke das Holocaust-Denkmal in Berlin bezeichnet hat, wird ihm als antisemitisch ausgelegt. Er behauptet, er habe den Holocaust mit der „Schande“ gemeint, der Kontext seiner Rede lässt das jedoch nicht vermuten, Quelle)
- „Ich will, dass Magdeburg und dass Deutschland nicht nur eine tausendjährige Vergangenheit haben. Ich will, dass sie noch eine tausendjährige Zukunft haben, und ich weiß, ihr wollt das auch.“ (Eine direkte Kopie nationalsozialistischer Sprache durch Höcke, siehe „Tausendjähriges Reich“ Quelle)
- „Das Problem ist, dass Hitler als absolut böse dargestellt wird.“ (Verharmlosung und Relativierung Hitlers und des Dritten Reiches, Quelle)
- Er sagt, dass „eben nicht die Aggressivität der Deutschen ursächlich für zwei Weltkriege war, sondern letztlich ihr Fleiß, ihre Formliebe und ihr Ideenreichtum. Das europäische Kraftzentrum entwickelte sich so prächtig, dass die etablierten Machtzentren sich gezwungen sahen, zwei ökonomische Präventivkriege gegen das Deutsche Reich zu führen.“ (Als Landolf Ladig drehte Höcke die Schuld am Zweiten Weltkrieg um und verherrlicht die NS-Herrschaft, Quelle)
- Ebenfalls als Landolf Ladig beklagte er die „Zinsknechtschaft“, „zinsverursachter Wachstumszwang“ und das „Zinsgeldsystem“. („Brechung der Zinsknechtschaft“ war zentraler Slogan der NSDAP, die damit eine „Herrschaft der Juden“ meinte, Quelle)
- „Wir müssen klar immer wieder darauf hinweisen, dass Merkel nicht das Problem ist, sondern dass sie der Kopf eines stinkenden Fisches ist… Dass nicht nur Merkel weg muss, sondern dass das Merkel-System weg muss […] und dieses Merkel-System sind sämtliche Kartellparteien, die es nicht gut mit diesem Land meinen.“ (Höcke möchte alle anderen Parteien abschaffen, Quelle)
- Höcke möchte laut seinem Buch den Kampf gegen den vermeintlich „bevorstehenden Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch“ antreten. (Genau auf dieses rechtsextreme Märchen stützten sich auch der Christchurch- und Halle-Attentäter.)
- „Neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein.“ („Remigration“ ist ebenfalls ein von Rechtsextremen und dem Christchurch-Attentäter genutztes Wort, was einfach „Deportationen“ bedeutet. Höcke möchte Massendeportationen durchführen, S. 254.)
- Ziel dieser „Remigration“ sei es, nach „der erhofften Wendephase“ (Machtantritt der AfD) „kulturfremde“ Menschen (Afrikaner und Asiaten) zu deportieren. Und weiter „Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“ Man werde, „so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‚wohltemperierten Grausamkeit‘ herumkommen.“ (Höcke will diese Massendeportationen also notfalls mit Gewalt durchführen, S. 254ff.)
- „Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen.“ Er denke an einen „Aderlass“. (Höcke will bei seinen Massendeportationen auch den Tod oder die Verbannung von Menschen in Kauf nehmen [oder verursachen], die sich dagegen wehren.)
- „Ich weise dieser Partei einen langen und entbehrungsreichen Weg. Aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen Sieg führt, und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD und deshalb will ich diesen Weg – und nur diesen Weg – mit euch gehen, liebe Freunde!“ (Höcke träumt also von einem „Endsieg“ der AfD, Quelle)
- „Mit der Bombardierung Dresdens und der anderen deutschen Städte wollte man nichts anderes, als uns unsere kollektive Identität [zu] rauben. Man wollte uns mit Stumpf und Stiel vernichten, man wollte unsere Wurzeln roden. Und zusammen mit der dann nach 1945 begonnenen systematischen Umerziehung hat man das auch fast geschafft.“ (Höcke bezeichnet die Entnazifizierung als etwas Schlechtes, ergo ist Nazi-Denken gut? Quelle)
- „Eine wirkliche Demokratie ist Deutschland heute für mich nicht mehr. Deutschland ist für mich heute eine Maulkorbdemokratie, die leider auf dem besten Weg ist, eine Wohlfühldiktatur zu werden.“ (Höcke behauptet, wir würden in keiner Demokratie leben, weil er angeblich nicht mehr alles sagen dürfe, Quelle)
- „Heimat verliert man dadurch, dass man zur Minderheit im eigenen Land wird. In den westdeutschen Großstädten ist es mittlerweile so, dass wir Deutschen Minderheit im eigenen Land sind.“ (Das ist natürlich eine Lüge, deutsche Staatsbürger sind natürlich nicht die Minderheit. Aber auch „Deutsche ohne Migrationshintergrund“ sind auch in allen westdeutschen Großstädten immer noch die größte Gruppe. Es ist wieder die rechtsextreme Theorie des Volkstods. Ähnliche Zitate brachte er sogar häufiger, Quelle)
- „Die sogenannte Einwanderungspolitik, die nichts anderes ist als eine von oben verordnete multikulturelle Revolution, die nichts anderes ist als die Abschaffung des deutschen Volkes.“ (Wieder die Neonazi-Fantasien vom „Volkstod“, Quelle)
- „Im 21. Jahrhundert trifft der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp.“ (Das ist klassische „Rassenlehre“ und einfach Rassismus, Quelle)
- „Der Syrer, der zu uns kommt, der hat noch sein Syrien. Der Afghane, der zu uns kommt, der hat noch sein Afghanistan. Und der Senegalese, der zu uns kommt, der hat noch seinen Senegal. Wenn wir unser Deutschland verloren haben, dann haben wir keine Heimat mehr!“ (Höcke behauptet, jemand, der von einem vom Krieg zerstörten Land geflohen ist habe noch eine Heimat, aber die Deutschen würden ihre wohlhabende, friedliche Heimat verlieren, Quelle)
- „Ich habe die AfD stets als letzte evolutionäre Chance für unser Land bezeichnet. Sie kann es nur bleiben, wenn sie – als eigentlich zutiefst bürgerliche Partei – über ihren Schatten springt: Sie muß in den nächsten Jahren als fundamentaloppositionelle Bewegungspartei gegen die Feinde des Gewordenen organisieren.“ (Höcke erklärt die AfD zum Feind aller anderen Parteien, Quelle)
- „Die Sehnsucht der Deutschen nach einer geschichtlichen Figur, welche einst die Wunden im Volk wieder heilt, die Zerrissenheit überwindet und die Dinge in Ordnung bringt, ist tief in unserer Seele verankert, davon bin ich überzeugt.“ (Höcke behauptet, die Deutschen sehnen sich nach einem „Führer“, Quelle)
- „Die Überwindung des Parteigeistes und die enge Verbindung mit den neutralen, sachkompetenten staatlichen Institutionen halte ich für entscheidend bei der Lösung der anstehenden Probleme. Bis dahin ist es die Aufgabe der AfD, eine unüberhörbare parlamentarische Stimme und Vertretung der Volksopposition im Land zu sein.“ (Höcke möchte das Parteiensystem „überwinden“ und durch „staatliche Institutionen“ ersetzen, Quelle)
- „Ein paar Korrekturen und Reförmchen werden nicht ausreichen, aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, dass wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen, dann werden die Schutthalden der Moderne beseitigt.“ (Höcke möchte keine Reformen einführen sondern will eine Revolution, Quelle)
- „Die Weißen und die Schwarzen setzten sich vor ihrer Amerikanisierung aus mehreren hochdifferenzierten Völkern mit eigenen Identitäten zusammen. Jetzt sind sie in einer Masse aufgegangen. Diesen Abstieg sollten wir Europäer vermeiden und die Völker bewahren.“ (Muss man zu diesem offensichtlichen Rassismus noch etwas sagen? Quelle)
- „Überlegung über ein Zusammengehen oder Koalieren mit Teilen des politischen Establishments setzt deren Läuterung und prinzipielle Neujustierung voraus. Das ist erst zu erwarten, wenn das Altparteienkartell unter der steigenden Krisenlast zerbrochen ist.“ (Höcke nennt nicht nur alle anderen Parteien kriminell, er will auch nur mit „Teilen des politischen Establishments“ zusammenarbeiten, wenn diese vollständig auf AfD-Linie stehen, Quelle)
- „Die Altparteien sind nicht nur inhaltlich erstarrt, sie sind inhaltlich entartet.“ („Entartet“ ist ein offizieller Propagandabegriff der Nazis, mit welchem sie Kunstwerke bezeichneten, die nicht ihrer Ideologie entsprachen, Quelle)
https://www.volksverpetzer.de/analyse/25-krasse-hoecke-zitate/
Der linksradikale Volksverpetzer und seine agitatorischen Deutungen von Zitaten bringen niemanden weiter.
Ich stecke meinen Kopf nicht in den Sand, schließe mich aber auch nicht dem agitatorischen Schund von linksradikalen Ideologen an.
Deine Frage war: "Warum meinen Leute Björn Höcke sei ein "Nazi"? Und die Frage habe ich ausführlich beantwortet! Wenn Du diesen Nazi noch verteidigen, willst, ist mir das schnuppe! Lies das AfD-Gutachenten. Ich finde es leider nicht mehr. Die AfD hat es wohl aus dem Netz genommen. Im Grunde steht da dasselbe!
Deine Frage war: "Warum meinen Leute Björn Höcke sei ein "Nazi"? Und die Frage habe ich ausführlich beantwortet!
Ne, Du hast bloß einen Text aus einem linksradikalen Online-Portal kopiert.
Nicht alle, die gegen die AfD sind, sind gleich linksradikal! Sie sind schlicht objektiv und haben recht!
Wenn man gegen die AfD ist, ist man schlicht objektiv und hat Recht? Ach so.
Das ist so dümmlich, da erübrigt sich tatsächlich jede weitere Diskussion.
Gerne, aber eine Sache würde mich interessieren. Warum versuchte die AfD Höcke damals mit ihrem Gutachten aus der Partei zu werfen. War die damalige AfD-Führung Weidel/Meuthen linksradikal? Oder war Höcke zu rechtsextremistisch?
Du verstehst offenkundig meinen Punkt nicht: Ich halte Höcke für einen Rechtsextremisten und kann ihn nicht ausstehen. Aber ich glaube nicht, dass er Adolf Hitler und das "Dritte Reich" gut findet, also ein Nationalsozialist ist.
Nicht alle Rechtsextremisten sind Nationalsozialisten - tatsächlich sehen nur etwa 25 Prozent den deutschen Rechtsextremisten den historischen Nationalsozialismus als ideologisches Vorbild.
Doch, der bringt einen schon weiter. Es gefällt dir nur nicht, was da drin steht. Und nun weiß ich auch warum. Dich stört womöglich, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt.
Das mag mit deiner Herkunft zu tun haben. Aber vielleicht täusche ich mich da auch. Wo kommen nochmals deine Eltern her? (Meine sind beide Deutsche gewesen.)
Na schön. Vielleicht war ich bei meinem letzten Kommentar etwas zu hart.
Aber ich finde schon, dass er das Dritte Reich gut findet. Alles deutet darauf hin.
Seine Aussagen bleiben gleich, egal wer sie teilt. Und der Volksverpetzer ist SACHLICH nicht Linksextrem, sondern nur links. Aber du glaubst wahrscheinlich auch, dass die Grünen und SPD linksextrem wären…
Die SPD ist Mitte mit Tendenzen nach rechts, die Grünen sind leicht links. So ist es FAKTISCH, aber für euch Rechtsextreme ist alles links von euch links, obwohl ihr NICHT die Mitte seid.
Die SPD ist Mitte mit Tendenzen nach rechts
Das ist stark untertrieben. Die SPD ist offen rechtsradikal.
Na, dann wissen wir jetzt auch, wo du stehst. Ist doch schon mal was. :)
Nee, offensichtlich hast du keine Ahnung von Geschichte. Aber gut dann weiß ich ja wo du stehst
Selbst wenn das so wäre, sind die Zitate ja trotzdem von Höcke. Die Deutungen sind vorerst egal, aber die Zitate alleine sind haarsträubend.
Björn Höcke ist ganz klar rechtsextrem und steht der Ideologie des Nationalsozialismus zumindest nahe. Das geht aus einigen bereits genannten Quellen die für sie linksradikal sind hervor, es gibt aber auch noch weitere Quellen und Zitate die ich gerne anfügen kann wenn sie überhaupt an fundierten Fakten interessiert sind, zumal Z.B. das Interview mit der NYT ja protokolliert ist.
Es kommt nicht auf Deine penible Unterscheidung zwischen Nationalsozialisten und Rechtsextremisten an sondern auf die Gesinnung, die ein Mensch zum Besten gibt. Wer ein Holocaust Denkmal als "Mahnmal der Schande" abfertigt zu einem Zeitpunkt, zu dem es noch etliche Menschen in Deutschland gibt, die ihre engsten Angehörigen im KZ verloren haben - der outet sich nun mal als jemand, der die Nazis nicht als verbrecherisches Regime begreift. Mehr als 5 Millionen Juden und viele andere Volksgruppen wie Sinti und Roma, daneben aber auch 10000e behinderte Menschen wurden fabrikmäßig ermordet. Dazu gibt es nun mal keine grauen Zwischentöne sondern nur entweder eine eindeutige Verurteilung bzw. Anerkennung der historischen Schuld oder man steht der nationalsozialistischen Ideologie nahe genug, um wie Höcke zu plädieren.
Gut Deutschland hat fünf Millionen Zivilisten getötet. Aber wie viele Zivilisten haben die Sowjets und Amis vergewaltigt und getötet? Wie viele Zivilisten haben die Amis im Irak Krieg getötet? Wenn man das damalige Deutschland als Verbrecherstaat ansieht, muss man auch Usa, Russland, England, Belgien, Frankreich und alle anderen Kolonialherrschaftsländer als Verbrecherstaat bezeichnen. Vor allem ist China zwar keine Kolonialmacht gewesen, aber unter Mao Zedong sind trotzdem über 40 Millionen Chinesen gestorben. Man sollte nicht immer so herablassend auf Deutschland reden
Das kann man doch nicht vergleichen. Die Sowjets hatten damals den Krieg nicht begonnen. Die Amis auch nicht. Jeder Krieg führt mit zunehmender Dauer zur Verrohung und Kriegsverbrechen. Aber nicht unbedingt systematisch. Das Naziregime hatte dagegen vom ersten Tag an einen regelrechten Vernichtungsfeldzug geführt, um Lebensraum im Osten zu schaffen, Slawen waren für sie rechtlose Untermenschen. Das war also mit einer rassistischen Einstellung verbunden, mit der sich das großdeutsche Reich gegenüber anderen Kriegsparteien hervor tat. (Im Unterschied zum 1. Weltkrieg).
Die Ideologie, die Völker in einem großen Krieg "anwenden", macht also den erheblichen Unterschied. Und da war der im industriellen Maßstab organisierte Massenmord an Juden, Sinti und Roma, behinderte Menschen bislang einzigartig in der Menschheitsgeschichte
Eher gehe ich mit Deinem Bezug zu Kolonialverbrechen konform, da waren alle Kolonialherren gleich und es ist schade, dass viele sich weigern die Kolonialverbrechen aufzuarbeiten.
Ja, aber trotzdem würde ich auch der Entente die Schuld des 2 Weltkriegs in die Schuhe schieben. Hätte man sie nicht so entschlossen komplett in den Ruin getrieben, wäre es wahrscheinlich auch nie zum Aufstieg hitlers gekommen. Für mich sind die Amis einfach die schlimmsten. Man merkt auch wie herzlos sie im 2 Weltkrief waren. Nachdem die erste Atombombe über der Stadt (bin mir nicht sicher ob es erst hiroshima oder nagasaki war) Hiroshima abgeworfen wurde und ihre Zerstörung und Verwüstung zum Vorschein gebracht hat, wollte Japan unter Bedingungen kapitulieren. Aber das passte den Amis nicht, also warfen sie noch eine Zweite über Nagasaki ab. Das zwang die Japsen zur bedingunglosen Kapitulation. Da sieht man, dass das von den Amis einfach komplett unnötig gewesen war, aber sie haben es trotzdem gemacht.
Nach dem ersten Weltkrieg mussten alle Kriegsteilnehmer Wunden lecken. Gut, Deutschland wurde zu Reparationsleistungen verpflichtet, blieb aber bis auf das Saarland? und Elasß-Lothringen von Besatzung verschont. Hitler hat die Niederlage im 1. WK als Schmach inszeniert und die Dolchstoßlegende mit befeuert - also Revanchegelüste angeheizt. Und dann kam noch die Weltwirtschaftskrise hinzu mit Massenarbeitslosigkeit.
Die Amis waren im 2. Weltkrieg nicht die schlimmsten, hatten aber ihre größten Verluste im Kampf mit den Japanern. In Deutschland war der Krieg rechtzeitig zu Ende sonst wäre die 1. A-Bombe wohl auf Deutschland gefallen. Wenn man die verlustreichen Schlachten wie die Landung in der Normandie oder den Inselkampf der Amis gegen die Japaner betrachtet, dann kann man die Entscheidung zum Bombenabwurf als Kriegs verkürzend nachvollziehen. Natürlich hätte letztlich eine Demonstration über unbewohntes Gebiet u.U. auch gereicht.
Ich denke das Ausmaß der Zerstörung durch A-Bombenabwurf war damals noch nicht in den Köpfen. Sonst hätten die Amis ihre eigenen Leute nicht wie Versuchskaninchen einen Abwurf aus der Nähe beiwohnen lassen.
Nach dem ersten Weltkrieg mussten alle Kriegsteilnehmer Wunden lecken. Gut, Deutschland wurde zu Reparationsleistungen verpflichtet, blieb aber bis auf das Saarland? und Elasß-Lothringen von Besatzung verschont.
DAs stimmt nicht. Dazu verlor Deutschland noch einen Teil an Belgien, Dänemark und natürlich sehr viel von Preußen an Polen. Auch wurden alle ihre Kolonien von der Entente übernommen. Und dann wurde natürlich noch das Rheinland besetzt aufgrund nachlässiger Rückzahlung der Schulden. Das hat schließlich dazu geführt, dass die Leute eine Alternative wollten. Und eben Hitler wollten.
Es kommt nicht auf Deine penible Unterscheidung zwischen Nationalsozialisten und Rechtsextremisten
Doch. Wenn man Begriffe nicht genau verwendet, wird die ganze Diskussion schief.
Wer ein Holocaust Denkmal als "Mahnmal der Schande" abfertigt zu einem Zeitpunkt, zu dem es noch etliche Menschen in Deutschland gibt, die ihre engsten Angehörigen im KZ verloren haben - der outet sich nun mal als jemand, der die Nazis nicht als verbrecherisches Regime begreift.
Nein. Es zeigt bloß, dass er diese Form des Gedenkens als Selbstgeißelung empfindet und darin ein Hindernis für einen gesunden Patriotismus sieht.
Und genau damit verhöhnt Höcke auch heute noch die Opfer des Nationalsozialismus. Ein Patriotismus, der nicht zu seiner (neueren) Geschichte steht, ist (in diesem Fall) verlogen und Menschen verachtend
Und genau damit verhöhnt Höcke auch heute noch die Opfer des Nationalsozialismus.
Verhöhnen bedeutet vom Wortsinn her schon etwas mehr als die aktuelle Form der deutschen Gedenkpolitik abzulehnen.
Also du möchtest auch, dass man die nationalsozialistische Zeit positiver darstellen sollte? Hätte ich jetzt nicht von dir gedacht, aber man lernt ja bekanntermaßen nie aus.
Oder was stört dich daran, dass man aktuell negativ über diese Zeit in Schulen berichtet?
Man muss bei der Formulierung "Mahnmal der Schande" doch nur an die Opfer denken bzw. an die noch heute Lebenden, deren Angehörigen im KZ umkamen, um den Zynismus von Höckes Formulierung wahrzunehmen.
Und Zynismus macht jemanden zum Nationalsozialisten? Ach so.
Ja Zynismus in Form von Menschenverachtung. Etwa genauso zynisch wie Hinrichtungen bei klassischer Musik oder der Spruch "Arbeit macht frei" und da ist Herr Höcke gut dabei...
Weil er so redet wie ein Nazi.
Bin vor einigen Jahren im Fernsehen zufällig. auf eine Rede von ihm gestoßen. Wäre nicht die Kleidung der Leute und das Farbfernsehen gewesen, hätte ich gedacht, dass es sich um die Übertragung einer Goebbels-Rede aus den Jahren 1933-44 handelt.
"Höcke ist dennoch ein ekelhafter Extremist mit starker Tendenz zum Faschismus"
Absolut. Da stimme ich dir zu.