Warum ist Fahrradmitnahme gestattet wenn die Regionalbahnen so voll sind, dass nicht jeder Fahrgast einen Sitzplatz hat?
Und was passiert, wenn ein Fahrgast von den Klappsitzen einfach nicht für ein Fahrrad aufsteht ?
7 Antworten
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Es gibt Fahrgäste, die auf die Mitnahme ihres Fahrrades angewiesen sind, weil sie am Zielbahnhof noch etliche Kilometer weiter mit dem Rad fahren, um zu ihrem eigentlichen Ziel zu kommen, z. B. zu ihrem Arbeitsplatz, wo sie die Arbeit pünktlich antreten müssen. Man nimmt das Fahrrad ja nicht einfach zum Spaß mit, oder um anderen Menschen die Plätze zu blockieren.
Ich finde, Radfahrer sollten nicht grundsätzlich unfreundlicher behandelt werden als Personen mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen. Alle haben ein gleichwertiges Interesse auf den Transport im entsprechenden Waggon, in dem Platz für sperrige Gegenstände ist, und der barrierefrei erreichbar ist.
Bevor man die Fahrt antritt, hat man als Radfahrer schon ein kostenpflichtiges Zusatzticket für das Fahrrad gelöst (was die anderen Personen mit sperrigen Gegenständen nicht zu tun brauchen). Man kann nicht wissen, wie voll genau der Zug sein wird. Also kann nicht verlangt werden, dass man auf die Fahrt verzichtet und ein oder zwei Stunden auf den nächsten Zug wartet, nur weil man mit seinem Fahrrad einige der Klappsitze im Fahrrad-Waggon blockieren würde und drei Personen weniger einen Sitzplatz bekommen.
Bei einer extremen Überfüllung des Zugs ist es schon klar, dass man mit dem Fahrrad nicht mehr hineinkommt.
Wenn ein Fahrgast im Fahrradwaggon nicht von seinem Klappsitz aufsteht, wird in der Regel nichts weiter passieren, denn es wird kaum jemand Selbstjustiz an ihm üben. Der Radfahrer wird dann mit seinem Fahrrad an einer ungünstigeren Stelle stehen bleiben, wo er noch mehr andere Fahrgäste stört, und kann sich selbst nicht hinsetzen, weil er die ganze Zeit sein Fahrrad festhalten muss.
Wenn eine Schaffnerin oder ein Schaffner vorbeikommt, wird sie bzw. er den Fahrgast auf dem Klappsitz darauf hinweisen, dass er aufzustehen hat, um Platz für das Abstellen des Fahrrades zu machen. So habe ich es schon erlebt.
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In allen Regionalzügen der Deutschen Bahn benötigt man eine Fahrradtageskarte. Besonders hart ist es, wenn man im Laufe des Monats über 20 solcher Fahrradtageskarten jeweils einzeln kaufen muss, weil es hierfür keine günstigere Monatsoption gibt. Dann gibt man alleine für die Fahrradmitnahme pro Monat über 70 € aus, obwohl man ja schon als Person über 90 € für das Monatsabonnement bezahlt.
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Stimmt nicht. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist die Fahrradmitnahme von Montag bis Freitag ab 9 Uhr sowie an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ganztägig kostenfrei.
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Deutsches Bahnsystem halt, da werden Tickets ohne Zugbindung verkauft mit denen man mit jedem Zug fahren kann, egal ob da noch Platz drin ist oder nicht.
Und was passiert, wenn ein Fahrgast von den Klappsitzen einfach nicht für ein Fahrrad aufsteht?
Dann muss der Fahrrad-Mitnehmende halt mit seinem Gerümpel im Gang stehen. Dass Leute mit Fahrrädern vier Sitze blockieren und deshalb Leute stehen müssen und die das einfach durchziehen, finde ich auch erstaunlich.
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Deutsches Bahnsystem halt, da werden Tickets ohne Zugbindung verkauft mit denen man mit jedem Zug fahren kann, egal ob da noch Platz drin ist oder nicht.
Du würdest Dir also eine Zugbindung im Nahverkehr, z. B. in S-Bahnen, wünschen?
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Nein. Ich weise nur darauf hin, woran das liegt. Das System hat Vor- und Nachteile.
In anderen Ländern gibt es das durchaus. Da ist der Zug dann ggf. ausgebucht. Natürlich nicht in S-Bahnen, aber in Regionalzügen. Ist halt auch doof.
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Ganz einfach: Wer ein Fahrrad hat kann Fahrradfahren. Strassenbenutzung ist kostenlos.
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Super. Nur wenn man mal eben eine Teilstrecke von 50 oder 100 km mit dem Regionalzug fährt, und vielleicht vorher und nachher jeweils 10 bis 20 km, dann kann man nicht einfach einmal so über 100 km die Gesamtstrecke mit dem Rad fahren, weil dies den ganzen Tag lang dauern würde.
Ich bin eine Weile lang täglich mit dem Fahrrad und der Regionalbahn zu meinem Arbeitsplatz gependelt. Auch wenn die Gesamtdistanz nur 30 km betrug, hätte ich nicht jeden Tag 60 km mit dem Rad zurücklegen wollen. 10 km haben mir völlig ausgereicht.
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Wegen eines Jobs, den man nur ein halbes oder ein Jahr machen will, zieht man nicht mit der ganzen Familie aus einem Eigenheim weg und 30 km weiter.
Es gibt also durchaus für bestimmte Personen einen Bedarf, mit ihrem Fahrrad monatelang oder sogar jahrelang regelmäßig die Regionalbahn zu nutzen.
Und falls du einwenden wolltest: "Dann fahr doch mit dem Auto": Ich habe weder einen Führerschein noch ein Auto. Auch will ich nicht die Umwelt mit Abgasen belasten und fossile Rohstoffe verschwenden.
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Ist sie nicht. Fahrgäste haben eine höhere Priorität als Fahrräder, und ggf. werden Mitfahrer mit Fahrrädern aus dem Zug "gebeten" (von der Mitfahrt ausgeschlossen), um mehr Menschen mitnehmen zu können.
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So ist es. Leider muss man ich aber erst ein Fahrradticket kaufen, um dann hinterher feststellen zu müssen, dass man nicht mitgenommen wird. Und eine Erstattung gibt es auch nicht.
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Es ist ein Personenzug, niemand muss für Fahrräder aufstehen.
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Doch. Der Zugbegleiter hat gerade durchgesagt bitte verlassen sie die Klappsitze, machen Platz für die Fahrräder und suchen sich einen anderen Sitzplatz. Blöd nur, dass alles voll ist ...
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Das kann er anweisen, er ist ja der Chef.
Aber deswegen muss es noch lange nicht richtig sein.
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Interessant, denn eigentlich ist das im Zug gerade umgekehrt geregelt.
Also Fahrgäste mit Fahrrädern werden von der Fahrt ausgeschlossen, wenn der Zug zu voll ist.
Ist aber nicht immer so.