Aufrücken zum Fenster in voller Bahn?
Wenn in vollen S- oder Straßenbahnen im Berufsverkehr Fensterplätze freiwerden und die Passagiere daneben auf den Gangplätzen nicht zum Fenster aufrücken, setze ich mich, wenn ich gerade noch keinen Sitzplatz hatte, sehr häufig auf den freigewordenen Fensterplatz.
Ein Kollege meinte neulich, er fände dieses Vorbeidrängen an den Fahrgästen auf den Gangplätzen problematisch invasiv. Wahrscheinlich wollten sie doch durch das Verbleiben auf dem Gangplatz und das Nichtaufrücken auf den Fensterplatz ausdrücken, dass sie gerne niemanden neben sich haben.
Ich muss sagen, ich halte diese Interpretation für sehr abwegig. Wenn jemand auf einem Gangplatz sitzt, und der Fahrgast neben ihm auf dem Fensterplatz steigt aus, und der Mensch auf dem Gangplatz rückt dann nicht ans Fenster, dann ist doch die viel nahe liegendere Interpretation die, dass der betreffende Mensch einfach gerade lieber auf einem Gangplatz als auf einem Fensterplatz sitzt.
Außerdem sollte man doch wohl niemandem unterstellen, so asozial zu sein, dass er in einer rappelvollen S-Bahn im Berufsverkehr eine halbe Sitzreihe beansprucht🤔
Meinungen dazu?
6 Antworten
Also ich muss sagen, dass ich mich auch häufig an den Gangplatz setze (bei freiem Fensterplatz) in der Hoffnung, dass sich niemand neben mich setzt. Meist klappt das auch. Wenn allerdings jemand dann kurz fragt ob er durch und an den Fensterplatz kann, finde ich es auch nicht allzu dramatisch, ist ja schließlich sein gutes recht sich auf den freien Platz zu setzen. Tendenziell hab ich aber auch festgestellt, dass sich weniger leute neben einen setzen, wenn man quasi am Gangplatz sitzt, als wenn man an dem Fensterplatz setzt. Ich finde es jetzt aber nicht "invasiv" wenn sich dann jemand neben mich setzt.
Ich bin ganz deiner Meinung. Ich stehe ganz sicher nicht wenn noch "Fenstrrplätze" frei sind, von ganz kurzen Fahrten mal abgesehen. Das gleiche gilt für die sehr verbreitete Unsitte einen zweiten Platz mit Taschen zu belegen.... auch bei Platzmangel.
Es ist völlig egal in welchem Fahrzeug. Der radikal Unterschied ist
frage ich wo der raus muss und man setzt sich so, das der dann am Gang sitzt,
oder drängle ich mich, wie ein Elefant dazwischen.
Ich würde einfach davon ausgehen, dass Menschen faul sind.
Wenn ich sitze, sitze ich.
Bei einer Regio oder ICE, wo ich noch ewig fahre würde ich aufrücken, da ich um die Person raus zu lassen so oder so aufstehen muss und Fensterplätze lieber mag.
Aber in einer S- oder U-Bahn, wo meine Fahrt selten noch länger als ein paar Minuten geht, habe ich dazu schlicht keine Lust. Immerhin muss ich mich dann zum Gehen wieder an den Leuten vorbei drängen, während ich am Gang direkt aufstehen kann.
Von daher setze ich mich einmal hin und bleibe auf dem Platz bis zum Ausstieg, egal ob Gamg oder Fenster. Mit einziger Ausnahmen, wenn z.B. jeman stark stink, alte Leute kommen und ich den Platz anbiete o.ä., aber nicht um durch zu rücken.
Wahrscheinlich wollten sie doch durch das Verbleiben auf dem Gangplatz und das Nichtaufrücken auf den Fensterplatz ausdrücken, dass sie gerne niemanden neben sich haben.
Durchaus möglich, aber spielt ja keine Rolle. Wenn du daneben sitzen möchtest setzt du dich da hin, die haben den freien Sitzplatz nicht gekauft.
Ich selber setze mich desöfteren auf den Platz am ganz weil man bequemer und/oder zügiger aussteigen kann. Ob sich da dann noch jemand neben mich ans Fenster setzt ist mir relativ wumpe.