Warum ist es für kinderlose Lehrer so unverständlich, dass man sein Kind mit dem Auto zur Schule bringt um Gewaltdelikte oder gar den Tod zu verhindern?

13 Antworten

Es gibt viele Studien, die klar zeigen, dass Elterntaxis eine Gefahr für die Schüler sind. Nicht umsonst werden mittlerweile in einigen Orten sogar Sperrzonen eingerichtet.

Eine Umfrage des ADAC hat ergeben, dass 59% der Eltern sagen, dass durch Elterntaxis gefährliche Situationen entstehen.

Wenn die Vermutungen, die die Ermittler momentan haben, sich bestätigen, hat Valeriias Tod nichts mit dem Schulweg zu tun sondern hätte auch in anderen Situationen geschehen können.

Von Experte notting bestätigt

Salue

Hast Du den Betriff "Helikoptereltern" schon mal gehört. Es sind Eltern die glauben sie müssten ihr Kind ein Leben lang vor dem Leben bewahren. Sie rotieren ständig um ihre Kinder herum und verhindern so, dass sie einmal erwachsen werden und die Gefahren des Lebens selber erkennen können.

Der Schulweg, mit Schulkolleginnen und -Kollegen zusammen war für mich als Kind eines der täglichen Abenteuer. Zuerst zu Fuss, dann mit dem Velo und schlussentlich mit den Mofa war der Weg in die Schule ein Teil des Erwachsenwerdens.

Du tust Deinen Kinder mit dem "Elterntaxi" keinen Gefallen.

Tellensohn

Sagt hier eine Helikopter-Mutter?

Wie soll man dem Kind die Selbstständigkeit und Selbstvertrauen beibringen, wenn Kindchen König überall hingefahren wird, weil es einfach zu faul ist den Weg zu gehen oder zu fahren mit dem Rad?

Und gerade das Gegenteil ist der Fall .... Siehe Video!

Man kann es nicht verhindern, wenn was passiert... passiert es eben, ansonsten einfach das Kind nicht mehr aus dem Haus lassen!

https://youtu.be/FNHIRcqtv9s

Ein bisschen kann ich dich ja verstehen - als kinderlose Person, auch wenn ich keine Lehrerin bin -, aber denkst du nicht, deine Tochter sollte zumindest nach und nach ein bisschen Selbstständigkeit erlernen?

Theoretisch könnte sie auch während eines Autounfalls sterben. Ich kann es verstehen, wenn der Schulweg zur Fuß irgendwie über eine Stunde wäre ... Oder mit dem Bus/der Bahn. Was würde sie daran hindern, mit dem ÖPNV zu fahren? Ihr könnt ja erstmal versuchen, dass sie nur auf dem Hin- oder nur auf dem Rückweg alleine fährt.

Wenn deine Tochter wirklich nicht alleine fahren oder alleine gehen könnte, wäre das eine ganz andere Geschichte. Sie ist erst 7, also sehe ich das noch nicht als ganz so wild an, aber irgendwann solltet ihr auch mal damit anfangen. Irgendwann wird ihr das peinlich sein, dass Mami sie ständig zur Schule fährt und sie wird selbstständiger sein wollen. Hast du vor, sie mal zu fragen, wie sie das Ganze sieht und wie sie sich dabei fühlt?

Ich hab zwar keine Kinder, aber trotzdem habe ich eine persönliche Beziehung zu dem Thema, sozusagen. Meine Mutter musste mich nämlich wirklich jeden einzelnen Tag, meine gesamte Schulzeit lang, zur Schule bringen. (Außer in der Grundschule, da hatten wir extra solche Schultaxis.) Sie musste jeden Morgen mit mir mit dem Bus (und später Bus und Bahn) fahren und zurück, weil ich aufgrund meiner Behinderung (Autismus) extrem unselbstständig war und es unverantwortungslos gewesen wäre, mich alleine loszuschicken. Sie hatte also keine Wahl, ich hatte keine Wahl und noch heute bin ich sehr unselbstständig, obwohl ich längst volljährig bin.

Du schreibst nirgendswo, dass deine Tochter es tatsächlich nicht kann. Ich hätte es damals gerne gekonnt, aber ich konnte es nicht und selbst heute ist das beinahe unmöglich. Ich kann es akzeptieren und es ist für mich nun in Ordnung, doch was denkst du, wie peinlich es mir im Schulbus war, als meine Mutter immer mitkommen musste, weil sie sonst Angst haben musste, dass was weiß sonstwer mit mir passieren würde oder ich was weiß sonstwo landen würde? Der ganze Mist war einer der vielen Gründe, weshalb es so viele Jahre dauerte, bis ich meinen Autismus akzeptieren konnte.

Der ganze Bus war natürlich stets voll mit Schulkindern aus meiner Schule und die haben auch immer so übergriffig gefragt, weshalb meine Mutter immer mitfuhr etc. pp. und hinterrücks darüber gelästert, doof geguckt. Ich mag behindert sein, aber ich hab das schon mitbekommen.

Und sie musste auch immer bereit sein, mich jeder Zeit abzuholen (Was ohne Auto, vom Dorf aus, mit miesen Verbindungen echt nicht leicht war), falls mir vor meiner Schulangst zu schlecht wurde oder ich einen Shutdown bekam und die Lehrer nichts mehr mit mir anzufangen wussten. Was regelmäßig passierte.

Ihr habt die Chance und die würde ich nutzen. Ich würde nicht direkt von Null auf Hundert gehen, doch ihr könnt ja zumindest mal Babyschritte machen. (Könnt ihr nicht irgendetwas organisieren, dass du dich sicherer fühlst?) Irgendwann müsst ihr halt mal damit anfangen. Ich bin absolut dafür, es langsam anzugehen und auf deine Tochter zu hören, wenn sie sich selber noch nicht traut, aber davon ausgehend, dass sie es kann ... Du verstehst? Weil ... Es ist halt echt nicht toll, das Kind zu sein, was von Mami (oder Papi oder sonstwem) überall hinkutschiert wird. Das geht jetzt noch, aber bald nicht mehr.

Außerdem wirst du irgendwann nicht mehr für sie da sein können - Ob du willst oder nicht. Du klingst ein bisschen so, als würdest du sie am liebsten auch noch zum Altersheim fahren später, wenn es möglich wäre.

Weil Lehrer selber mal Kinder waren und wissen, dass Kinder ab einem Alter von ca 1 Jahr absolut in der Lage sind, ihre, von der Evolution noch nicht zurückgebildete, Füße zu nutzen.

Zu Fuß gehen ist weder schädlich noch bringt es einen Menschen um.

Übrigens werden Kinder irgendwann mal Jugendliche, und, oh Wunder, auf einmal ist es nicht mehr so wichtig, wenn die Eltern mit auf ein Date gehen, oder wenn sich Freundinnen zum Shoppen oder zum tanzen gehen treffen.

Dann sind Helikoptereltern nämlich einfach nur peinlich und lästig.

Also...

Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie größer werden, verleihe ihnen Flügel.

Kinder mit gestutzten Flügeln leben dann noch mit 30 bei Mami und lassen sich den Popo abwaschen !


Waldi2007  14.06.2024, 13:46
Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie größer werden, verleihe ihnen Flügel.

Guter Spruch, den merke ich mir!

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