Warum ist Die Linke Partei eine schlechte Wahl?
Hi an alle!
Vorab, ich kenne mich innenpolitisch nicht gerade bestens aus. Jedoch sind viele politische Debatten und Themen oder zum Beispiel Talkshows die letzten Jahre nicht an mir vorbei gegangen. Dabei ist mir aufgefallen, dass Personen der Linken eigentlich allermeistens für den einfachen Bürger, gegen Armut, für die Menschenrechte, gegen Kapitalismus, für bessere Renten, mehr Gleichheit, gegen Militarisierung und Krieg, gegen Faschismus, gegen Lohndumping sind und vieles, vieles mehr, das dem größten Anteil der Bürger in Deutschland doch zugute kommen würde und jeder von uns es genau so am liebsten haben will. Übersehe ich etwas? In ihrem Programm habe ich auf die schnelle keinen Punkt gefunden mit dem ich nicht einverstanden wäre. Aber vielleicht gibt es da ja was Gravierendes und ich weiß es nicht.
Ich kann mir halt eins vorstellen. Nämlich, dass sie als Populisten abgetan werden. Das würde bedeuten, all das wofür sie stehen, geben sie nur vor oder haben keine ernsthaften Ideen oder Pläne dahinter, um das Gesagte umzusetzen. Aber dann muss ich sagen, warum gibt man denen dann nicht mal die Chance? Stattdessen wählen die meisten alles nur nicht die Linke, dabei verspricht sie zumindest eben für genau Dich einzustehen für ein besseres Leben.
Ist es also nur der Glaube, sie schaffen das eh nicht oder warum hat die Linke einen so schlechten Ruf? Ich würds nur gern verstehen, vielleicht kenne ich da etwas noch nicht. Danke schonmal!
8 Antworten
Das Problem ist, dass es den Unternehmen und der Wirtschaft vermutlich durch sie weniger gut ginge. Mit der Stimme für sie machst du trotzdem wenig verkehrt.
Nicht im Interesse der Reichen und Konzerne, das ist mir bewusst. Aber eben genau deshalb vielmehr das Interesse der allermeisten Wähler, nur wählt die keiner. Das verstehe ich nicht.
Die Linke will verteilen und abermals verteilen. Woher das Geld dafür kommen soll, weiß sie auch nicht. Eine Reichensteuer alleine wird es nicht richten. In der Partei selbst gibt es unterschiedliche Strömungen, da sind auch Demokratiefeinde dabei. Und eine Sahra Wagenknecht hat ja nun unmißverständlich klargemacht, auf wessen Seite sie steht, und damit wird sie in ihrer Partei sicherlich nicht allein sein.
Thüringens MP Ramelow ist solide, aber der hat nicht nur Freunde in seiner Partei. Gysi gehört auch zu den Sympathieträgern, aber der hat sich schon zurückgezogen.
Wagenknecht steht auf der Seite Putins. Möchte Deutschland aus der NATO raus haben und die Partnerschaft mit USA aufkündigen.
In wiefern ist die USA denn eine Bereicherung für uns?
Technologisch und geopolitisch. Rußland und China sind keine Alternativen.
Gut, wir sind gefangen von Apple, Paypal, Microsoft usw. Aber ein anderer Grundstein für unsere Technologie und Produktionskraft ist und bleibt China. Und mal jetzt abgesehen vom Krieg, das günstigere Gas käme aus Russland und hätte in der Preiskette enorme Auswirkungen auf unseren Lebensstandard. LNG Gas aus den USA sehe ich eher als Gewinn für die USA als für Deutschland. Und die USA sind nunmal auch bekannt für unfreundliche Bedingungen, als Freunde in Not haben sie sich mal noch nicht gezeigt. Europa hängt nunmal an Russland und China und gäbe zusammen eine wahnsinnig gute Sie liefern zusammen billige Ressourcen, billige Arbeitskraft, fördern den Handel während wir das Know How haben um eben weiter Exportweltmeister zu bleiben.
Die USA haben sich 1945 und danach durchaus als Freunde in der Not erwiesen, anders als die Sowjetunion. Und wo haben denn Rußland und China ihre Technologie her?
Also falls du glaubst, dass Russland und China ihre Technologie von den USA haben, dann irrst du dich ganz schön. Und die Sowjetunion hat ja nur 12 Millionen Menschenleben gelassen, damit es überhaupt ein 1945 gab wie wir es kennen. Die Sowjetunion hat nunmal nicht den Ansporn und Luxus gehabt Deutschland danach zu helfen, jetzt überleg mal..
Dann sage mir doch, wo RU und China ihre Technologie her haben, wenn du so gut Bescheid weißt.
Du gibst also zu, daß die USA doch Helfer in der Not waren?
Selbst entwickelt, denn warum sollte die USA den potentiellen Gegnern ihre Technologie preisgeben? Können ja dann nur Pläne und Ideen gewesen sein, denn die USA trägt sicherlich nicht mit Ressourcen bei, von denen sie selbst keine haben aber Russland und China sehr wohl. Übrigens bezieht die USA selbst nach wie vor Öl von Russland, fordert aber Sanktionen von uns.
Gebe nicht zu, dass sie damals Helfer waren. Vielmehr glaube ich, haben sie die Chance genutzt und ihre eigenen Interessen in Deutschland und somit Europa installiert. Das nennt man Geopolitik und Weitblick. Siehe George Friedmanns Rede auf dem Chicago Council auf Youtube. Das sagt quasi die USA selbst, was ich hier erzähle.
Dabei ist mir aufgefallen, dass Personen der Linken eigentlich allermeistens für den einfachen Bürger, gegen Armut, für die Menschenrechte, gegen Kapitalismus, für bessere Renten, mehr Gleichheit, gegen Militarisierung und Krieg, gegen Faschismus, gegen Lohndumping
Wenn Du Dich davon angesprochen fühlst - dann wähle sie halt. Mir ist noch gut in Erinnerung, wie es mit Menschenrechten aussah, als "Die Linke" unter dem Namen "Sozialistische Einheitspartei Deutschlands" in der "DDR" geherrscht hat.
Als ihre "DDR" dann gescheitert ist, musste Westdeutschland Milliarden nach Ostdeutschland pumpen, um das Gebiet wieder einigermaßen herzurichten. Auch ein Großteil der ostdeutschen Rentner bezieht Renten, für die sie nie oder kaum eingezahlt haben. Ohne das sozialistische Menschenexperiment in der "DDR" könnten die bundesdeutschen Rente und viele andere Sozialleistungen heute also bedeutend höher sein.
Nämlich, dass sie als Populisten abgetan werden. Das würde bedeuten, all das wofür sie stehen, geben sie nur vor oder haben keine ernsthaften Ideen oder Pläne dahinter, um das Gesagte umzusetzen. Aber dann muss ich sagen, warum gibt man denen dann nicht mal die Chance?
Die Chance hatten sie doch in der "DDR". Und sie sind grandios gescheitert.
Stattdessen wählen die meisten alles nur nicht die Linke, dabei verspricht sie zumindest eben für genau Dich einzustehen
Sie verspricht für mich und meine Interessen einzustehen? Also will sie mehr Marktwirtschaft, mehr Law & Order und ein Abtreibungsverbot? Das freut mich natürlich zu hören.
Vor 30 Jahren waren sie schlecht also sind sie es auch heute noch? Ok.. Ich hab so ein Gefühl, aber nur ein Gefühl, dass deine Interessen nicht die der meisten Deutschen ist.
Vor 30 Jahren waren sie schlecht also sind sie es auch heute noch? Ok..
Korrekt. Sie vertreten ja den gleichen sozialistischen/kommunistischen Quatsch weiterhin.
Ich hab so ein Gefühl, aber nur ein Gefühl, dass deine Interessen nicht die der meisten Deutschen ist.
Du hast aber doch gesagt, dass die Linke für meine Interessen einstehen würde?
Revidiere ich. Für Deine nicht. Kann sie dir also nicht weiterempfehlen. Vielleicht die CDU? Marktwirtschaft und so.
Kann sie dir also nicht weiterempfehlen. Vielleicht die CDU? Marktwirtschaft und so.
Die CDU ist leider nicht mehr marktwirtschaftlich. Stichworte: Mindestlohn, Frauenquote.
Das Problem der Linkspartei ist es, dass sie immer von Emanzipation faseln, sich aber selbst nich emanzipieren können. Sie sind festgefahren in ihrer Identität.
Sie ist ein Schatten ihrer Selbst oder hatte nie eine geeinte Identität.
Klar gibt es das mediale Framing oder deren Ideen werden belächelt, aber das ist auch zutiefst selbstverschuldet und heißt nicht, dass die Medien immer falsch liegen.
So sind sie immer wieder mit mir nicht ganz anfreundenden Positionen aufgefallen bzgl. Nawalny, radikalen Anti-NATO Haltungen und jetzt Ukraine.
Sie haben außer Wagenknecht, Gysi oder Ramelow niemanden, der charmant wirkt und gut reden kann. Immer spielen sie sich moralistisch auf und reden um den heißen Brei herum und erwähnen kaum den Kapitalismus, wenn sie in Talkshows auftreten. Sprechen immer realitätsfremd, optimistisch, unbekümmert von den Symptomen des Neoliberalismus.
Wagenknecht hat schon mit ihrem Buch der Selbstgerechten recht was die schonungslosen Beschreibung der heutigen politischen Linken anbelangt.
Wokeismus, Sprachverbote, politische Korrektheit und falsche Toleranz sind bei den Linken nicht mehr wegzudenken. Sie sind zu akademisiert und verstehen den einfachen Arbeiter nicht mehr.
Danke für den ausführlichen Beitrag, das hilft mir schon etwas. Wobei ich finde, dass Wagenknecht sehr viel gegen den Kapitalismus schießt. Und bei der Gendersache, falsche Toleranz etc. gebe ich dir Recht. Jetzt hätte ich nur noch eine Verständnisfrage. Weshalb ist die NATO für uns so wichtig? Das kostet doch alles sehr viel Steuergelder.
Wir haben eine kaputtgesparte Armee.
Wir waren jahrelang auf Amerika angewiesen. Ich bin dafür, dass Europa eine stärkere Stimme in der NATO haben und auch mehr nationale Interessen wahren sollte, dennoch sind die USA eine wichtiger Partner.
Dann ist es wiederum nicht unwahrscheinlich, dass ein rechter exkludierender Nationalist in den USA gewählt wird, sodass die Beziehungen sowieso ausfallen, dennoch sollte man versuchen, gute Beziehungen zu ihnen zu halten und das zu verhindern.
Wobei ich finde, dass Wagenknecht sehr viel gegen den Kapitalismus schießt
Wagenknecht ja, aber die ist ja eine Persona Non Grata und wird als Rechtspopulistin und sonst was difammiert.
Wir haben die Grünen in die Regierung gewählt.
Dort wurden sie von der "Realität" getroffen und ihre Politik ist nicht mehr wirklich die, die sie versprochen haben.
Ok das war gefühlt bei der CDU, SPD und eben den anderen doch bisher genauso? Warum dann nicht wenigstens die wählen, die uns das beste Leben versprechen?
Weil sie Unstimmigkeiten in der eigenen Partei haben und somit mehr als unzureichend wären für so eine Position in der Politik.
In welchen Punkten sind sie denn untereinander unstimmig und wie stark weicht die andere Meinung ab? So, dass es am Ende doch schlechter für den Wähler kommen würde?
Was hat Wagenknecht klar gemacht? Kurzfassung reicht.