Warum hat Deutschland ein Problem mit "Rechts"?
In einer Demokratie sind sowohl rechte als auch linke politische Ideale notwendig, um ein gesundes Gleichgewicht zu schaffen. Während linke Positionen oft für soziale Gerechtigkeit und Gleichheit stehen, bringen konservative, rechte Ideen wichtige Werte wie Tradition, Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität mit ein.
Doch in Deutschland scheint "rechts" ein großes Problem zu sein. Viele setzen "Ich bin nicht rechts" mit "Ich bin ein guter Mensch" gleich, wodurch konservative Meinungen oft sofort mit der "Nazi-Keule" mundtot gemacht werden. Dadurch entsteht ein Klima der Angst, in dem sich viele Menschen nicht mehr trauen, konservative Ansichten offen zu vertreten – und am Ende aus Protest oder Frustration einfach die AfD wählen, obwohl sie vielleicht mit Teilen dieser Partei gar nicht übereinstimmen.
Warum ist das so? In anderen Ländern ist es völlig normal, sich als konservativ oder "rechts" zu bezeichnen, ohne gleich in eine extremistische Ecke gestellt zu werden. Wie können wir in Deutschland wieder einen Raum für bürgerlich-konservative Meinungen schaffen, ohne dass diese sofort als rechtsextrem abgestempelt werden?
Wie schaffen wir es dass man wieder ohne schlechtes Gewissen sagen kann "Ich bin rechts"?
8 Antworten
die CDU/CSU steht im moment als stärkste kraft in den umfragen.
ist das ein problem? ich denke nicht. die schwarzen sind aber eigentlich rechts und konservativ.
allerdings wird schon seit einiger zeit das "normale" rechts, wie du es ja als notweniges gegengewicht siehst, im volksmund als beinahe schon kommunistisch linksradikal betrachtet.
was bleibt also anderes übrig als die eigentlich rechtsextremen als "rechte" zu bezeichnen?
Die CDU war niemals rechts.
Franz-Josef Strauß hat 1987 gesagt, dass sich rechts von der CSU keine Partei mehr befinden sollte. Und die CSU ist von jeher konservativer als die CDU.
Er hat gesagt: "Es darf keine demokratisch legitimiere rechte Parteiaußerhalb der CDU/CSU geben."
"Rechts von der CDU/CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben"
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/franz-josef-strauss-1987-rechts-von-der-csu-102.html
Das heißt die AfD ist das was früher als Konservativ bezeichnet wurde?
bei "(gegen) rechts" geht es den meisten um Rechtsaußen
es gibt leider Leite die Übertreiben und auch CDU FDP dazu zählen, die sind politisch aber angenehrmerweise irrelevant
für die breite Masse, die unteren Schichten, ist "rechts" natürlich tendenziell unattraktiver/unbeliebter da es per Definition zumindest kurzfristig gegen sie ist und in Deutschland speziell spielt natürlich auch die Nazi Geschichte bei der Unbeliebtheit von "rechts" eine Rolle
Dann sollte man es ja auch so nennen z.B. "Omas gegen Rechtsaußen". Denn rechts zu sein ist genauso normal und demokratisch ungefährlich wie links.
Nein. Eben nicht. Das bringt unsere Geschichte so mit sich.
Nein, denn ich kenne diese Omas und die bringen der Antifa Essen und sind definitiv gegen antisozial rechts - also auch gegen CDU und FDP. Und in der Zeit auf die Angriffe gegen die Schwächsten der Gesellschaft - nämlich gegen Arme - ist das auch berechtigt. Friedrich Merz will ich genausowenig wie die AfD.
ja darf man so sehen, gleichzeitig sollte und darf man (auch oder gerade wenn man links ist) "rechts" mit rechsextrem gleichsetzen oder vermischen
Es gibt einen Unterschied zwischen konservativ (das auch manchmal als "rechts" bezeichnet wird) und rechts im Sinne von "rechts außen" (bis rechtsextrem).
Die CDU/CSU würde wohl keiner dafür kritisieren, zu rechts zu sein (ich tue das auch nicht).
Wenn die AfD fehlen würde, würde ich sie nicht vermissen.
Aber sie ist nun mal da. Folglich muss man irgendwie damit umgehen.
"Tradition, Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität "
Das klingt erstmal gut, jedoch wäre ein EU-Austritt Deutschlands das Gegenteil von "Stabilität", das wäre ein wirtschaftliches Desaster. "Tradition" ist ein weites Feld, ich erinnere mich daran, dass ich mal in einer politischen Diskussion deutsche Komponisten und Philosophen erwähnt hatte. Kein AfD-Fan schien sich dafür zu interessieren.
Niemand hat etwas gegen Sicherheit (oder gegen Frieden, das gehört zum Slogan des BSW), aber die Frage ist doch immer, auf welchem Wege man das erreichen will. Die Union möchte dies auch, aber auf rechtsstaatlichem Wege, und eher ohne unerfüllbare Phantasievorstellungen (die unter AfD Fans beliebt sind).
Man kann Probleme des Jahres 2025 nicht mit Ideen aus dem Jahre 1955 (oder noch früher) lösen. "Nationalismus" und "Autarkie" (jedes Land für sich) sind uralte Ideen, deren Zeit längst abgelaufen ist.
Weil es die politische Linke eben geschafft hat, aufgrund ihrer öffentlichen Diskurshoheit durch ihr Übergewicht in Massenmedien, Universitäten etc., den Begriff „rechts“ so zu framen, dass er mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht wird. Selbst viele Konservative scheuen sich ja, sich selbst als rechts zu bezeichnen, weil sie das so verinnerlicht haben.
Den Begriff "rechts" muss niemand mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringen - das ist er seit 1933.
In deinem Weltbild. Historisch und politikwissenschaftlich ist das natürlich nicht korrekt.
Wenn rechts in allen anderen Ländern normal ist, nur bei uns nicht - dann sollte man sich fragen ob das richtig ist...
Wenn du von 30 Leuten in der Schule als einziger ein anderes Ergebnis hattest, war es meist unklug zu denken alle anderen seien falsch...
Rechts und Links bilden ein stabiles Gleichgewicht und sind die Grundlagen einer Demokratie.
Was bedeutet denn im Zusammenhang mit "rechts" normal?
Dass der Begriff "rechts" in Deutschland ganz anders besetzt ist als in anderen Ländern, hängt mit unserer Vergangenheit zusammen. Das kann man blöd oder unangemessen finden, ändern lässt sich das nicht.
Du sprichst mir eine politische und historische Bildung ab. Hatte ich.
Und ich habe auch kein verdrehtes Weltbild, möglicherweise bin ich einfach nur schon etwas länger auf dieser Welt und habe Erkenntnisse erlangt, die das Leben so mit sich bringt.
Offenbar hast du ein verdrehtes Weltbild, wenn du rechts mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringst. Wenn überhaupt, wäre das rechtsextrem und bereits das ist unter Historikern umstritten. Rechtsextremisten wären eigentlich nach klassischer Definition Leute, die die Monarchie wieder einführen wollen, z.B. Reichsbürger. Rechts hingegen ist einfach nur das politische Äquivalent zu links, Rechte wollen die bestehende Ordnung erhalten und Linke sind „progressiv“ und wollen die Gesellschaft umbauen zu einer sozialistischen Gesellschaft.
Ich denke, wir lassen das. Du hast Recht, ich meine Ruhe.
Rechts von der bürgerlichen Mitte sind nur Rechtsextreme und Nazis.
wichtige Werte wie Tradition, Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität mit ein.
Nein. Das sind bei Dir nur Worthülsen ohne Inhalt.
Tradition ist nicht rechts. Die Rechten betreiben keine Tradition, außer der Aufrechterhaltung von dämlichen Vorurteilen.
Eine "traditionelle Familie" (Mutter+Vater machen viel Kinder) muss da immer als Beispiel herhalten, aber die kannst Du problemlos als Linker haben. Die Rechten kriegen nicht mehr Kinder als die Linken.
Mit muss ein Rechter nur mal erklären, was er für ein Problem mit Familien hat, die dem Schema nicht folgen. Jeder kann die einfach ignorieren.
Sicherheit wäre ohne Rechte gar kein Thema, die sind nicht die Lösung, sondern das Problem.
Wirtschaftliche Stabilität ist anti-liberal und nicht rechts oder links.
Ich höre mir gerne an, was rechte Argumente oder Ideen ganz konkret sein sollen. Mit fällt nämlich einfach nichts ein.
Rechte und konservative Ideale fördern die Bewahrung von Traditionen und Werten, die Identität und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Sie legen großen Wert auf Stabilität und Sicherheit, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht. Konservative Ansichten betonen Eigenverantwortung und das Leistungsprinzip, was Menschen dazu anregt, aktiv ihr Leben zu gestalten. Wirtschaftspolitisch setzen sie auf Haushaltsdisziplin, Bürokratieabbau und die Förderung von Unternehmertum, um langfristiges Wachstum zu sichern.
Die Familie (schließt eine Patchworkfamilie nicht aus) wird als Grundbaustein der Gesellschaft angesehen, der für soziale Stabilität sorgt. Konservative Positionen stärken das Gemeinschaftsgefühl und den Nationalstolz, was die Bürger zu einem positiven Engagement im Gemeinwohl motiviert. Sie sind skeptisch gegenüber übermäßigen Veränderungen und betonen die Notwendigkeit, Veränderungen sorgfältig und weitsichtig anzugehen. Konservative Politik strebt einen schlanken Staat an, der den Bürgern mehr Freiraum lässt und weniger reguliert.
Sie übernehmen Verantwortung für die Zukunft, indem sie nachhaltige Lösungen für kommende Generationen fördern. Zudem wird eine geordnete Zuwanderungspolitik unterstützt, die Integration und den Erhalt der eigenen Kultur miteinander in Einklang bringt.
In meinen Augen ein absolut notwendiges Gegengewicht.
Netter Flyer-Text, aber alles leere Worte.
Eigenverantwortung und Leistungsprinzip sind liberale Kernthemen.
Nicht rechts.
Stabilität und Sicherheit, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht.
Links. Nicht rechts.
Konservative Positionen stärken das Gemeinschaftsgefühl
Nein, das machen die Linken. Die Konservativen betreiben Eliten-Förderung.
und den Nationalstolz,
Stolz bedingt eine eigene Leistung. Nur in der ersten Welt geboren worden zu sein, ist nichts worauf man stolz sein kann. Man kann dankbar für den Glücksfall sein. Wir dürfen stolz darauf sein, dass wir keinen Krieg mit unseren Nachbarn haben - das ist eine Leistung.
was die Bürger zu einem positiven Engagement im Gemeinwohl motiviert.
Links.
Sie sind skeptisch gegenüber übermäßigen Veränderungen und betonen die Notwendigkeit, Veränderungen sorgfältig und weitsichtig anzugehen.
Genau: Die Merkel-Regierung hat NICHTS gebracht.
Konservative Politik strebt einen schlanken Staat an, der den Bürgern mehr Freiraum lässt und weniger reguliert.
Nein. Das machen die Liberalen.
Sie übernehmen Verantwortung für die Zukunft, indem sie nachhaltige Lösungen für kommende Generationen fördern.
NEIN!! Das machen die Grünen!!
Zudem wird eine geordnete Zuwanderungspolitik unterstützt, die Integration und den Erhalt der eigenen Kultur miteinander in Einklang bringt.
Nein! Das interessiert NUR die Linken, die das soziale Gerechtigkeit nennen. Rechts/Konservative HASSEN Leute, die sie integrieren sollten!
Mannomann ....
"Konservative Positionen stärken das Gemeinschaftsgefühl und den Nationalstolz, was die Bürger zu einem positiven Engagement im Gemeinwohl motiviert. Sie sind skeptisch gegenüber übermäßigen Veränderungen "
Mein Engagement (in einem Ehrenamt) hat nichts mit Nationalstolz zu tun. Zudem birgt der Nationalstolz immer die Gefahr von Konflikten zwischen Staaten (haben Russen "zu wenig" Nationalstolz oder "zu viel"? eher letzteres).
Skeptisch gegenüber Veränderungen = richtig, das ist eben das Problem, dass viele Deutsche innovationsfeindlich sind, deswegen sind viele junge Unternehmer auch frustriert von veränderungsscheuen Deutschen.
Und das ist auch Gift für die Wirtschaft.
Die US-Wirtschaft ist nicht wegen "Nationalstolz" oder wegen "Skepsis gegenüber Veränderungen" so erfolgreich, sondern weil sie meist innovativ ist.
Wir leben nun mal im Jahr 2025. Nicht mehr in 1955 oder zu Zeiten von Adenauer.
Die CDU ist nicht mehr rechts seit 2015.