Warum handeln wir moralisch, ist das nicht total die Einschränkung?

21 Antworten

In der Aktion schränkt's uns vielleicht ein - aber in der Reaktion macht es uns freier, denn unser Gewissen (und das haben normale, psychisch gesunde Menschen nun einmal) lässt uns sonst ohnehin nicht schlafen.

Außerdem: Würden alle skrupellos handeln, so wären wir doch wieder eingesperrt - ganz physisch nämlich. Man könnte dann nämlich nicht mal eben so einen Nachtspaziergang machen - oder das Fenster offen lassen. Der Nächstbeste würde ja... na, du weißt schon, was ich meine.

Moral ist nicht ein aus dem Nichts entstandenes Konstrukt der Menschen, sie ist ein Ergebnis der Analyse unseres Wesens!

Nein, das ist keine Einschränkung, sondern im Gegenteil ein sehr wertvolle Eigenschaft.

Moral im weitesten Sinne hat sich evolutionär entwickelt. Sie hat ihren Ursprung in verschiedenen Formen von Emphatie und Altruismus. Also im Vermögen, sich in andere Individuen hinein zu versetzen und daraus eine Bereitschaft, zu dessen Wohlergehen zu sorgen, herzustellen.

Am basalsten ist das die Pflege und Versorgung des Nachwuchses. Hier waren es aber gerade auch die Großmütter, die hier zum Gedeihen der Familie beitrugen über die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse hinaus.

Auch für den Stamm war es vorteilhaft, wenn man zusammen gearbeitet hat. Regeln des Umgangs miteinander haben den Erfolg der Gruppe erhöht.

Sich für andere einzusetzen und die Interessen der Gruppe über die eigenen zu stellen, waren schon immer eine Eigenschaft, die den eigenen Reproduktionserfolg befördert haben.

Hieraus leiten sich dann grundlegende moralische Konzepte ab, wie der Schutz von Leben, Eigentum und Gemeinschaft.

Man findet das auch in verschiedener Ausprägung bei vielen anderen Tierarten.

Im Gegensatz zu denen können wir allerdings diese evolutionär enstandenen Konzepte abstrahieren, formulieren und deren Anwendung einfordern.

Auch wenn es für das Individuum einen einschränkende Wirkung haben kann, ist es für die Gruppe von Vorteil. Und allein das zählt im Evolutionsroulette.

die frage ist falsch formuliert, denn wir handeln NICHT moralisch, sondern meistens aus der situation heraus........und werden dabei dann oft von unserem eigenen körper gesteuert, der sogar unsere eigenen "werte" durch selbstständige entscheidungen abnimmt und überstimmt........ oft genannt als bauchgefühls-entscheidung oder intuitions-entscheidung........... aus diesem grund sind wir auch oft selbst überrascht, wie wir reagiert oder entschieden haben..............

alles immer nur ein produkt unseres biochemischen körpers, der durch emotionen gesteuert wird und auch durch emotionen entscheidungen trifft.......... zudem, moral ist relativ und bei jedem anders vorhanden, oder auch nicht..............:)



anonyme14  07.01.2017, 19:36

Spinnt die Punkt-Taste bei dir? Wenn ja, solltest du dir vielleicht eine neue Tastatur kaufen.

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DerBuddha  08.01.2017, 17:13
@anonyme14

die ist neu, die hat mir der ägyptischen schreibgott thot erst letztens geschenkt................*g*

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anonyme14  09.01.2017, 20:00
@DerBuddha

Hm, dann hat Thot dir wohl eine schlechte Tastatur geschenkt.

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DerBuddha  10.01.2017, 18:22
@anonyme14

ne, eigentlich nicht, sie ist nur für götter gebaut und ich bin ja keiner..............*g*

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Hallo Mulano,

Du stellst wieder mal eine sehr interessante Frage, denn das zunehmende moralische Vakuum in vielen Teilen der Welt zwingt Regierungen leider, zahllose Gesetze zur Verbrechensbekämpfung zu erlassen.

Müsste das Gewissen, das jedem Menschen innewohnt, die Moral nicht heben?

Immerhin bekamen die ersten Menschen vom Schöpfer ein perfektes Gewissen auf den Weg. Das sollte ihnen helfen, moralisch einwandfreie Entscheidungen zu treffen. Leider entschieden sie sich gegen die Moralvorstellungen Gottes.

Nach den Worten des Paulus hat der gefallene Mensch immer noch ein Gewissen oder mindestens ein Überbleibsel davon. Das erklärt, warum viele Gesetze der Nationen mit Recht und Gerechtigkeit übereinstimmen und sich viele Personen an bestimmte gute Grundsätze halten. 

Paulus sagt: „Denn wenn immer Menschen von den Nationen, die ohne Gesetz sind, von Natur aus die Dinge des Gesetzes tun, so sind diese Menschen, obwohl sie ohne Gesetz sind, sich selbst ein Gesetz. Sie zeigen ja, daß ihnen der Inhalt des Gesetzes ins Herz geschrieben ist, wobei ihr Gewissen mitzeugt und sie inmitten ihrer eigenen Gedanken angeklagt oder auch entschuldigt werden“ (Rö 2:14, 15).

Leider kann das Gewissen von falschen Glaubensansichten und Lebensanschauungen, von Vorurteilen und verkehrten Wünschen geprägt werden und einen deshalb fehlleiten. 

Darum gilt: Genauso wie Navigationsinstrumente in einem Flugzeug hin und wieder kontrolliert und neu geeicht werden müssen, muss auch der Mensch seinen moralischen Kompass überprüfen und nötigenfalls korrigieren.

Gewissen ist das, was einem im Weg steht, wenn man eine vernünftige Entscheidung treffen muss...
  • Ja klar, Moral schränkt das Leben ein -- aber Moral erlaubt es eben auch, dass Menschen zusammenleben und sich arrangieren. Der Mensch ist ein "Gruppentier" und braucht soziale Beziehungen, also Familie, Freunde, Dorfgemeinschaft... demzufolge muss er sich mit diesen Mitmenschen arrangieren und Kompromisse eingehen. 
  • Moralvorstellungen sind in gewisser Weise solche Kompromisse und Übereinkünfte. man verspricht sich quasi gegenseitig, auf eine bestimmte, vorhersehbare Art zu handeln und sich bezüglich bestimmter Dinge zu helfen oder zumindest nicht zu schaden.
  • Die Frage ist ja nicht, ob wir selbst unsere Moral über Bord werfen könnten und dann vielleicht als Einzelfall besser fahren würden. Ja, das wäre wohl so. Die Frage ist vielmehr, ob jeder Einzelne nicht davon profitiert, dass sich alle an die gleichen Regeln halten, und das trifft definitiv zu. Wenn alle die Moral über Bord werfen würden, wäre es auch für uns schlechter,. So ist es eben mit Regeln: Sie nützen nur, wenn sich die überwältigende Mehrheit daran hält und die Abweichler bestraft werden.