Warum haben Menschen in der alten Zeiten, den Gott bwz. Götter als Menschenförmig vorgestellt?

Roentghen  30.07.2022, 11:32
Warum haben, Menschen in der alten Zeiten, den Gott bwz. Götter als Menschenförmig vorgestellt?

Der Gott wurde wem als menschenförmig vorgestellt?

Orange658 
Beitragsersteller
 30.07.2022, 12:04

Fast von allem. Lerne bisschen Mythologie.

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Oranges658.

es liegt in der Natur des Menschen. Denken wir auch an Naturreligionen wo alles mögliche ein Gott sein kann. Bei Griechen und Römern - oft Menschengestalt.

Ägyptische Pharaonen und Römische Kaiser wurden als Götter verehrt - daher ist Deine Frage noch umfassender: Menschen stellen sich selber als göttlich dar.

Erinnern wir uns an die Aussage, die seinerzeit Satan gemacht hat:

1. Mose 3:5 . . .Ihr werdet wie Gott sein und erkennen, was gut und böse ist.“

Das erfüllt sich in diesen Fällen gemäß der Bibel ganz genau so, wie er, Satan, es haben will. Da könnte man überlegen ob es aus diesem Grund so ist, jedenfalls teilweise.

Ob nun verstorben oder lebend - gilt unverändert für Christen der Grundsatz

2. Mose 20:3 . . .Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben.

Also Götter, die sich gegen den Gott der Bibel stellen.

Der Titel "Gott" sagt weiter nichts aus als "Mächtiger" oder "Mach ausübender".

So sollte gemäß der Bibel jede Macht abgelehnt werden die sich gegen den Gott der Bibel stellt.

Wer sich mit Macht für diesen einsetzt - das ist etwas anderes!

Können gemäß der Bibel Menschen göttlich sein?

Ja:

2. Mose 7:1 JHWH/Jehova/Jahwe sagte darauf zu Moses: „Ich habe dich für den Pharao zum Gott gemacht und Aaron, dein eigener Bruder, wird dein Prophet werden.

Mose erhielt dafür große Macht vom Gott der Bibel und trat für IHN ein.

Was nach der Bibel hingegen nicht erlaubt ist: Kein anderer Gott (oder göttlicher) darf angebetet werden, das ist die "rote Linie".

Auch Jesus achtete das, siehe dazu z.B. Lukas 4:8 oder Matthäus 6:9.

In Lukas verweist er auf das was seit Mose so festgelegt war, siehe 2. Mose 20:3, 5.Mose 6:13 oder 5. Mose 10:20

Er achtet die Stellung seines Vaters uns zum Vorbild was auch hier zum Ausdruck kommt:

Johannes 20:17 . . .‚Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott.‘ “ 

Schlussfolgerung daher:

Die anbetungsgleiche Vergötterung von Menschen, die ein einer Anbetung (z.B. Bitten um Gunst) mündet stammt vom Ursprung her von dem, der Böse ist.

Beste Grüße

Jens


JensPeter  03.08.2022, 10:17

Ganz lieben Dank für den Stern. Meine Freude ist groß wenn ich helfen konnte!

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Gerade im Christentum wird Gott oft als alter Mann mit Bart dargestellt, sonst als menschliches Augen im Dreieck als Symbol, dass er alles sieht.

Gerade im antiken Ägypten hatten Götter sehr unterschiedliche Gestalten. Sie sahen aus wie Lebewesen aus verschiedenen Tieren zusammen gestellt. Eine Besonderheit war der Gott Aton. Er ist die lebensspendende Kraft der Sonnenstrahlen. Oft in der Darstellung der Sonne, dessen Strahlen auf den Pharao Echnaton und dessen Familie gerichtet ist, wobei die Strahlen in Händen enden, die das Lebenszeichen Anch dem Pharao reichen http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=lexikond&id=030515122410

Die Menschen der Antike und Anhänger animistischen Traditionen sind keineswegs primitiv in ihrer Gottesvorstellung. Zumindest die Gelehrten glaubten keineswegs, dass die Götter wirklich wie Menschen oder Tiere aussehen.

Im Falle der Ägypter: sie sahen die Bilder der Götter als eben dieses: Bilder. Es sind Cheperu, "Erscheinungsformen", Gottheiten erscheinen manchmal "in ihrem Namen als XY" und sie haben diverse Ba.w: Seelen oder Manifestationen.

Ich sehe es so: die menschliche Gestalt vieler Gottheiten ist ganz einfach eine Kommunikationshilfe. Ein Mensch kann die wahre Gestalt einer Gottheit nicht erfassen, also nimmt man Bilder als eine Art Metapher. Und wenn Gottheiten mit uns kommunizieren wollen und manifestieren sich in Gestalten, die für Menschen begreifbar sind.

Und ja, weil in der animistischen Vorstellung ohnehin die ganze natürliche Welt mehr oder weniger göttlich beseelt ist, da ist auch die Grenze zwischen Gott, Tier und Mensch eher fließend.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Frage hier ist, wie alt die Alten Zeiten deiner Auffassung nach sind.

Die ersten Menschen kannten Gott und lebten in Gemeinschaft mit ihm.

Dann wurden sie dieser Gemeinschaft beraubt.

Sie glaubten an Gott, aber fragten nicht gross nach ihm, erst nach der Geburt Sets wurde ein Gott angerufen und dieser war der spätere Gott Israels.

1Mo 4,26 Und dem Set, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihmden Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.

Nach der grossen Flut begannen sich die Menschen über die Welt zu zerstreuen und da keiner mehr nach Gott fragte wurde er auch vergessen und die Menschen begannen sich eigene Götter zu kreieren.

Die Grundlage dieser Götterkreationen waren die Beobachtungen die sie machten, Beobachtungen von Dingen die man sich nicht anders erklären konnte.

So wurden die Götter der Menschen geschaffen, die die Biblischen Schreiber dann auch als Götzen bezeichneten.

All dieses Kreieren von Götzen hat die selbe Grundlage wie unsere Wissenschaft.

Es sind Beobachtungen und Entdeckungen die durch viel erhabene und "intelligente" Phantasie zu diesem Wissen kamen.

Somit wurden auch diese Wissenschaftler der Vorzeit zu den Priestern dieser Götter die sie erfunden und kreiert hatten.

Und wie heute hatten sie die Macht über die Menschen die ihnen und ihrem Erlesenen Geheimwissen vertrauten.

Bis sich dieser Gott den schon Adam kannte einem Manne Offenbarte und sich zeigte, dem Manne Abraham.

Somit sind alle Götzen die wir kennen erst nach dem Gott Abrahams entstanden und wir die wir von diesem Gott Abrahams nichts wissen dürfen müssen glauben, dass andere Götzen die ersten waren die angebetet wurden und die es somit gab.


Orange658 
Beitragsersteller
 30.07.2022, 16:31

Was du hier erzählst ist pure Märchen. Ich will Fakten.

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Das ist so gar nicht richtig. Die ältesten gesicherten Informationen zu einem Gott ist der ägyptische Gott Horus in Form eines Falken.

Religionen oder Götterglaube ist in seinem Ursprung sicherlich aus der Vorstellung der beseelten Natur entstanden, aber grundsätzlich fällt es dem Menschen (bis heute) schwer sich Gott oder Götter vorzustellen, ohne Bezug zu seiner Umwelt zu nehmen. Er ist da in seinem Vorstellungsvermögen einfach limitiert.

Im übrigen ist daher bemerkenswert, dass der Gott Israels spätestens ab dem 8.Jhdt vChr bilderlos war/wurde.


profanity  30.07.2022, 14:18

Das ist so nicht ganz richtig, der erste (älteste) Gott dürfte Uranos sein, der Erstgeborene der Gaia in der griechischen Mythologie. Ansonsten natürlich korrekt 😊

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BillyShears  30.07.2022, 14:28
@profanity

Wiki schreibt zur griechischen Mythologie: "Die ältesten erhaltenen Texte sind die kyklischen Epen Homers und die Götterepen Hesiods". Beide haben in etwa im 8.Jhdt vChr gelebt (da sind ja selbst JHWH-Texte älter).

Der ägyptische Gott Horus findet sich bereits im Grab des Pharaos Skorpion I., etwa 3200 vChr.

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Orange658 
Beitragsersteller
 30.07.2022, 15:36
@BillyShears

Ist die älteste Göttin, die man weiß nicht Kybele?

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profanity  30.07.2022, 15:39
@BillyShears

Ah, du meinst von der erstmals erwähnten Seite. Ja, das wäre dann richtig. 😊

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BillyShears  30.07.2022, 15:40
@Orange658

Tante Wiki schreibt: "Das älteste Zeugnis der Verehrung von Kubaba stammt aus dem Karum Kaneš im 19. Jahrhundert v. Chr."

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profanity  30.07.2022, 15:45
@Orange658

Nein, Kybele ist prinzipiell ein (versehentlicher) Abkömmling des Zeus und kann daher nicht älter sein, da Zeus ja ein Kind des Kronos ist, der wiederum von Gaia abstammt.

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Orange658 
Beitragsersteller
 30.07.2022, 15:53
@profanity

Ja, aber das ist nur bei die Griechen so. Göttin Kybele stammt aber eigentlich vom Kleinasien, sehr lange bevor Griechen existieren würden, damit ich weiß. Oder stimmt es nicht?

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profanity  30.07.2022, 16:07
@Orange658

Es wird immer noch versucht, Magna Mater (oder Kybele) bis ins 7. vorchristliche Jahrtausend zu verfolgen. Die steinzeitlichen Malereien, aus denen James Mellaart den Kybele-Kult herausgelesen haben will, sind aber nach wie vor heftig umstritten.

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