Warum haben manche Länder Artikel (die Schweiz, der Iran) und andere nicht (Frankreich, Schweden)?
Im sprachlichen Gebrauch vor allem.
3 Antworten
In manchen Fällen hat man sich an den Gebrauch in einer anderen Sprache angepasst. "Ukrajina" ist in den slawischen Sprachen (auch im Polnischen) weiblich, folglich sagen wir auch "die Ukraine". Bei der Schweiz ist es ähnlich, im Französischen ist es "la Suisse", im Schweizerdeutschen "d Schwiz", im Lateinischen "Helvetia".
Gebiete, die mit -an enden, sind oft männlich, der Iran, der Balkan (kein Staat, aber doch ein Gebiet), der Sudan. Gebiete, die mit -ei enden, sind weiblich - also die Walachei, die Tschechei (oder "Tschechien" ohne Artikel), die Türkei, die Mongolei.
Staaten, die mit -land oder -reich enden, kriegen keinen Artikel verpasst
(daher einfach "Russland", "Finnland" oder "Österreich", "Frankreich").
Ganz konsequent ist das alles wohl nicht, man kann aber gewisse Muster ausmachen, die zumindest oft zutreffen.
Manchmal gibt es schon zwischen Luxemburgisch und Deutsch Unterschiede. So sagen wir "Belgien" (ohne Artikel), die Luxemburger sagen "d'Belsch" (die Belsch) ähnlich wie "la Belgique" im Französischen.
Hallo,
das ist eine sehr gute Frage.
Habe ich mir früher auch schon oft gestellt.
Also wir fahren nach Holland, Belgien, England, Luxemburg.
Aber wir fahren in die Niederlande, ins Königreich, auf die Insel, in das Fürstentum.
Wir fahren ins Land der Eidgenossen, in die Schweiz.
Könnte an der Sprachentwicklung von Latein und Mittelhochdeutsch liegen.
Pronomenbildung im Sinne der Fallunterscheidung.
Da sollten sich doch mal die Germanist*inn*en,
ihre hübschen Köpfchen zerbrechen.
Hansi
Ist halt so.
Länder wie Deutschland, Frankreich, usw. haben den Artikel "das". Der wird aber nur verwendet, wenn ein Adjektiv dabei steht.
> das moderne Frankreich, das schöne Italien, ...
Ja. Deshalb meinte ich ja im sprachlichen Gebrauch. Würde mich interessieren, ob es einen historischen Grund dafür gibt.