Warum gibt es immer Kriege zwischen Israelis und Palästinensern?

8 Antworten

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Yo, kein Ding, ich bring's auf den Punkt aus meiner Sicht. Israel ist für uns Juden nicht nur ein Staat, sondern unsere uralte Heimat, zu dem wir eine biologische und spirituelle Verbindung haben. Schon seit immer eigentlich. Nach dem Holocaust war's klar: Wir brauchen einen sicheren Ort, wo wir uns nicht ständig um unser Leben sorgen müssen. Die UNO hat damals nen Plan gemacht, um das Land aufzuteilen und uns Juden und den Arabern ihren Raum zu geben.

Wir haben das akzeptiert und Israel gegründet. Aber die arabischen Länder und die von denen, die in der Region gelebt haben? Die waren dagegen und haben uns angegriffen. Grund dafür ist ganz klar Antisemitismus. Seitdem kämpft Israel um in unserem Land in Frieden zu leben. Klar wollen wir auch Frieden, aber nicht um den Preis unserer Existenz, verstehst du?

Für uns ist Israel unsere echte Heimat, nicht nur irgendein Fleck auf der Karte. Und wir geben das nicht auf, egal was kommt. Das ist eine Sache von Identität und Überleben und von tiefer Verbindung für uns.

Hoffe, das bringt es einigermaßen rüber, warum wir da so fest drinstecken und wieso das für uns so krass wichtig ist.

Ach kurze Ergänzung: wir sind das ursprüngliche Volk aus dem Land, wo auch in allen abrahamitischen Schriften von gesprochen wird. Das Land wurde uns von Gott versprochen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wir Juden stammen ursprünglich aus Israel 🇮🇱

Charedi  09.07.2024, 21:52

Den Stern gönne ich dir. Deine Antworten zum Thema sind immer realitätdorientiert.

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Rjinswand  09.07.2024, 20:33
Das Land wurde uns von Gott versprochen.

Das sagt alles aus was man über den Konflikt wissen muss.

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Lebanesedude  01.07.2024, 11:10

Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben ist damit nicht gerechtfertigt.🇵🇸🇵🇸🇵🇸

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kevin1905  09.07.2024, 20:07
@Lebanesedude

Wenn ich meine Wohnung für ein paar Jahre verlasse und du dich dort ohne mein Wissen einquartierst wird das auch nicht deine Wohnung.

Palästinenser sind mehrheitlich Ägypter oder Jordanier, also geht doch wieder dahin zurück, wenn ihr nicht in Israel leben wollt.

Gewalt wird nichts daran ändern. Israel existiert und es wird immer existieren also wäre es nicht langsam an der Zeit das ein für alle mal zu akzeptieren und nach vorne zu schauen?

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neugierig131  09.07.2024, 20:09
@Eisenschlumpf

Wer heute ein Gebiet "für sich beansprucht", findet dazu meistens kein unbesiedeltes "Niemandsland" vor. Er wird immer den vertreiben (wollen), der gerade dort ist. Was wohl US-Bürger dazu sagen würden, von den letzten überlebenden Sioux zum Beispiel vertrieben zu werden? Meist "siegt" die "Macht des Stärkeren", wobei Sieg das falsche Wort ist. Es ist eher die Denkweise: "Wenn ich kann, dann mache ich, wer will mich daran hindern?" Und der, der vertrieben werden soll, möchte sich (zu recht) natürlich nicht vertreiben lassen. Meist geht das solange, bis entweder einer eindeutig "der Stärkere" ist oder "die internationale Gemeinschaft" darüber "richtet, wer Recht hat" oder das Gebiet derart unbewohnbar wurde durch die ganze Kämpferei, dass jetzt beide neue Lebensräume benötigen...

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MonkeyKing  01.07.2024, 11:06
Wir haben das akzeptiert und Israel gegründet. Aber die arabischen Länder und die von denen, die in der Region gelebt haben? Die waren dagegen und haben uns angegriffen. Grund dafür ist ganz klar Antisemitismus.

Es war nicht Antisemitismus sondern einfach dass die Araber die Gründung des Staates Israels auf dem Gebiet das sie für sich selber beanspruchten, nicht wollten. Wenn Chinesen dort einen eigenen Staat gegründet hätten, wären sie genau so wenig einverstanden gewesen.

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steefi  01.07.2024, 11:13
@MonkeyKing

Eben, so ist es, kein Staat möchte, dass auf seinem Territorium ein anderer Staat errichtet wird.

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steefi  01.07.2024, 11:05

Deine Sichtweise ist teilweise der Grund dieser kriegerischen Auseinandersetzungen !

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Lebanesedude  01.07.2024, 11:05

Genau, ist klar. Vor allem „wir“ ..du warst doch gar nicht dabei, bist du nicht erst 26 ?

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Ich hoffe das verlinkte Video hilft dir.

https://www.youtube.com/watch?v=KlDUz6KTA4g

Ich glaube, es liegt viel an Nationalismus, historischen Traumata durch Antisemitismus und Rassismus. Außerdem wird die Gewaltspirale immer wieder durch rechte Männer und die internationale Gemeinschaft am Laufen gehalten. Historisch haben sowohl Israelis oder Juden und Palästinenser oder Muslime eine enge Verbindung zu der Region. Geopolitisch ist es auch eine wichtige Region.

zur Vertiefung:

Sowohl Natan Sznaiders "Fluchtpunkte der Erinnerung" als auch Edward Saids "Orientalism" bieten wertvolle Kontextualisierungen für den Konflikt in der Region um Israel und Palästina. Sznaiders Werk beleuchtet insbesondere das Verhältnis zwischen Holocaust und Kolonialismus und deren Auswirkungen auf die Gegenwart. Es regt zum Nachdenken über Erinnerungskultur in einer pluralen Gesellschaft an und untersucht die Beziehungen zwischen partikularen Erfahrungen und universalen Perspektiven. Saids werk ist ein wichtiger Teil der antirassistischen Kritik. Haaretz und The Jerusalem Post sind hilfreiche Quellen, um aktuelle Informationen über die Region zu erhalten. Sie bieten Einblicke in verschiedene Aspekte des Konflikts und der israelischen Gesellschaft. Wenn man weder Arabisch noch Hebräisch beherrscht, bleibt die Einschätzung immer oberflächlich. Diese Sprachen ermöglichen einen tieferen Zugang zu den Kulturen, Geschichten und Perspektiven der Menschen vor Ort. Sie erlauben es, Primärquellen zu lesen, lokale Medien zu verfolgen und direkt mit den Menschen zu kommunizieren, was zu einem nuancierten Verständnis der komplexen Situation beitragen kann.

Sonst so

Wenn dir an einer Verbesserung der Situation vor ort gelegen ist ist das beste, was du tun kannst dich mit Antisemitismus und Rassismus zu beschäftigen und diesen menschenfeindlichen Ideologien solidarisch entgegentreten.


Ist etwas kompliziert, aber ich versuche es kurz zu halten:

Vor rund 2000 Jahren wurden die Juden aus ihrem Land (dort, wo heute Israel liegt) vertrieben. Vor rund 1400 entstand der Islam und eroberte diesen Streifen Land von den Christen und anderen, die inzwischen dort lebten (auch ein paar Juden lebten nach wie vor dort). Vor ca. 150 Jahre wuchs das Begehren einiger Juden wieder zurück zu kehren, was schwierig erschien, denn dort lebten ja Menschen, meist muslimische Palästinenser. Dann kam der Holocaust und die Völkergemeinschaft ermöglichte den Juden eine Heimkehr und die Palästinenser mussten weichen, was den Zorn der islamischen Staaten hervorrief.

Mit dem Gründungsdatum 1948 des Staates Israel überfielen alle Nachbarstaaten das neue Land um die Juden wieder ins Meer zurück zu werfen. Israel gewann diesen Krieg. 1967 kam Israel einen Angriff zuvor und besiegte in sechs Tagen alle Nachbarstaaten und Verbündete. 1973 versuchten es zwei Nachbarn nochmal, aber auch hier vergebens.

Die letzten Jahrzehnte waren von unterschiedlichen Zielrichtungen geprägt. Manchmal wurde den Palästinensern etwas Freiheit gewährt, manchmal wurden israelische Siedlungen in Palästina gebaut. Ein ewiges hin und her. Mal wurde von Frieden gesprochen, mal von Krieg. Eine dauernde Bedrohung waren Terroristen, die Israel bedrohten und (para)militärische Organisationen, wie z.B. die Hamas, die aus dem Gazastreifen Israel auch schon mal mit Raketen angriffen.

Am 07. Oktober 2023 überfiel die Hamas den Südwesten Israels und ermordete über 1.100 Israelis und verletzten mehr als 5.400 Menschen. Darüber hinaus entführten sie 240 Personen nach Gaza.
Daraufhin marschierte die israelische Armee in Gaza ein und arbeitete sich systematisch von Nord nach Süd vor um die Hamas vollständig zu vernichten.


kevin1905  09.07.2024, 20:12

Ich finde ein wichtiger Punkt fehlt:

Das frühere britische Mandatsgebiet war wesentlich größer als das heutige Israel.

Im Rahmen der Teilung 1947/48 haben den weitaus größeren Anteil (~ 70%), östlich des Jordan, die Araber bekommen (heute Jordanien).

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PaulSmart  09.07.2024, 20:00

...und die Palästinenser von dort zu vertreiben. Weil, nach israelischer Logik, jeder Palästinenser im Gazastreifen entweder zur Hamas gehört oder mit ihr in Verbindung steht.

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kevin1905  09.07.2024, 20:09
@PaulSmart

Abgesehen von kleinen Kindern, ist das so abwegig?

Wo waren denn die unlängst befreiten Geiseln untergebracht? In einem Privathaus. Riecht für mich schon ein wenig nach Kollaboration...

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steefi  01.07.2024, 18:11

Gute Erklärung, nur frage ich mich wieso sie vor 2000 Jahren dort vertrieben wurden.

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Nefesch  02.07.2024, 23:00
@steefi

Weil sie Gott nicht gehorcht haben. Lies die Bibel, Altes Testament. Zum Beispiel:

„Hört doch dies, ihr Häupter des Hauses Jakob und ihr Fürsten des Hauses Israel, die ihr das Recht verabscheut und jede gerechte Sache verkehrt; die ihr Zion mit Blutschuld baut und Jerusalem mit Frevel! Darum soll um euretwillen Zion wie ein Feld gepflügt werden, und Jerusalem soll zu einem Steinhaufen werden und der Tempelberg zu einem bewaldeten Hügel!“

‭‭Micha‬ ‭3‬:‭9‬-‭10‬, ‭12‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/mic.3.9-12.SCH2000

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steefi  03.07.2024, 07:07
@Nefesch

Aha, ein Gott hat sie vertrieben, alles klar, danke

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Chris428  03.07.2024, 07:15
@steefi

Im Jahr 6 übernahmen die Römer die Kontrolle über das Land und mit dem Tod von König Herodes 34 übernahmen römische Präfekten die Verwaltung. So wurde es eine römische Provinz und die Besatzer waren nicht zimperlich.

Es entstanden verschiedene Parteien und Gruppierungen, die eine Revolution herbeisehnten, was in drei (Befreiungs)Kriegen mündete. Im Jahr 66 begann der erste, der mit der Zerstörung des Tempels endete. Rund 1/3 der Juden wurden ermordet, weitere 100.000 gefangen genommen, Grund und Boden gingen an die Römer. Juden waren von nun an nicht mehr Eigentümer, sondern Pächter im eigenen Land.
Durch den Verlust des geistigen Zentrums, des Verlusts der politischen und geistigen Oberschicht und des eigenen Grund und Bodens, wanderten viele aus, entlang am Mittelmeer oder nach Persien.

Im Diasporaaufstand von 115-117 wurden auch die ländlichen jüdischen Siedlungen im Land zerstört und noch mehr Juden wanderten aus.

Der Bar-Kochba-Aufstand 132-136 führte dazu, dass die Römer die letzten Reste jüdischer Siedlungen zerstörten und fast alle Juden, die dort noch lebten ermordeten.

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steefi  03.07.2024, 07:32
@Chris428

Warum wurden sie denn ermordet ? Weil sie Juden waren ? Oder wegen was Anderem ?

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Israel wurde 1948 gegründet, um den Juden ein Land zu geben, nachdem sie im 2. Weltkrieg den Holocaust erlitten haben. Es ging darum, dass sie aufgrund von Hass und Verfolgung einen sicheren Zufluchtsort brauchten. Und mit Hilfe von Großbrittanien wurde Israel gegründet, und das dort, wo das alte Israel mit den damaligen Israeliten war.

Die Anfänge dieses Konflikts liegen schon mehr als 2000 Jahre zurück, aber als Ursache für die aktuellen Konflikte kann ganz vereinfacht gesagt die Gründung des Staates Israels gesehen werden, welche ohne Zustimmung der Araber beschlossen wurde.


kevin1905  09.07.2024, 20:13
Die Anfänge dieses Konflikts liegen schon mehr als 2000 Jahre zurück

Den Islam gibt es erst seit ca. 1.400 Jahren...

Das jüdische Volk stammt aus der Region uns lebte dort schon vor über 3.000 Jahren.

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Rjinswand  09.07.2024, 20:35
@kevin1905

Es wurde auch nicht vom Islam gesprochen sondern von Arabern.

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