Warum gibt es einen Ärztemangel?

10 Antworten

Das hat ganz unterschiedliche Gründe:

Einerseits muss man sich z.b. fragen, ob die Anzahl an Plätze immer ausreichend sind.
Auch wird nicht jeder, der Medizin studiert Arzt odr praktiziert hierzulande und nicht jeder tut dies dann z.b. als Kassenarzt.
Auch ist die Verteilung von Ärzten nicht überall gleich.


Was auch hinzukommt ist, dass viele Ärzte von der momentanen politischen Situation und dem Verwaltungsaufwand so enttäuscht, das sie nicht mehr praktizieren.
Ich kenne z.b. 3 Ärzte, von denen 2 momentan als Heilpraktiker arbeiten und die Dritte in einem Kinder- und Jugendheim.

Gerade bei Kliniken und Facharztzentren spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle: Diese müssen oft einfach deshalb schließen, weil es sich finanziell nicht lohnt. Da wäre man dann auch wieder bei politischen Aspekten, wie dem Gesundheitssystem im Allgemeinen, Verwaltungsaufwand, wann darf wie/wo und wie oft abgerechnet werden usw.

Letztendlich spielen da also viele Faktoren eine Rolle.

  1. Nicht jeder, der ein Medizinstudium beginnt, zieht es dann auch vollständig ubd erfolgreich durch.
  2. Nicht jeder, der Medizin studieren möchte, wird zugelassen.
  3. Nicht jeder, der ein Medizinstudium erfolgreich abschließt, wird am Ende auch praktizierender Arzt.

Ich würde gar nicht sagen dass es einen generellen Ärztemangel gibt. Die Ärzte sind nur sehr ungleich verteilt.

So kommen in einer sehr gut versorgten Gegend um die 200-300 Einwohner auf jeden Arzt, in anderen Gegenden wieder nur ein Arzt auf deutlich über 1000 Einwohner.

Gerade Gut- bis Höchstverdiener wie Ärzte suchen sich halt eher die schicken Gegenden für ihre Praxis aus und nicht das platte Land zwischen Kühen und Traktoren. Für mich unverständlich und trifft auch nicht auf alle zu, aber der Trend dass alle gut ausgebildeten meinen, sie müssten in die Stadt ziehen ist leider generell zu beobachten.


Matermace  15.08.2024, 11:43

An der Uniklinik hier hat praktisch jede Abteilung freie Stellen.

MertIs  15.08.2024, 11:47
@Matermace

Ja - als niedergelassener Arzt verdient man halt (in der Regel) deutlich mehr. Ich bin selbst kein Arzt, aber kenne es eher so, dass man die Uniklinik nutzt um seinen Facharzt zu machen, danach ist man aber schnell weg. Sofern man nicht in Richtung Oberarzt weiter kommt.

Es gibt viel zu wenig Medizin-Studienplätze - und geuau deshalb ergibt sich auch der extrem hohe NC.

Deutschland ist mit den Anforderung an dem Studium strenger als andere Ärzte, somit vergrault man dann gute Ärzte die für Deutschland den krassen Hochanforderung nicht hat, Deutschland übertreibt ziemlich. Ärzte aus anderen Ländern wird meist den Doktor Titel aberkannt in Deutschland, die sehen nicht ein das nochmal zu studieren.


Geocacher76  15.08.2024, 18:57

"Ärzte aus anderen Ländern wird meist den Doktor Titel aberkannt in Deutschland, die sehen nicht ein das nochmal zu studieren."

Einer meiner Chefs hat in Italien studiert, darf sich hier tatsächlich nicht "Dr." nennen. Ein neues Studium war aber nicht nötig, er ist schließlich Arzt und darf natürlich auch als solcher praktizieren.

MertIs  15.08.2024, 11:43
Ärzte aus anderen Ländern wird meist den Doktor Titel aberkannt in Deutschland, die sehen nicht ein das nochmal zu studieren.

1.) Sind die Anforderungen an den Dr.med. so gering dass dieser im Ausland nicht anerkannt wird (der deutsche Dr.med. erfüllt in der Regel die Mindeststandards einer wiss. Promotion nicht). Mehr als 1 Jahre wird da meist nicht benötigt.

2.) Für den Doktor muss man nicht nochmal studieren. Sofern das Studium anerkannt wird.

Daher erscheint mir die Antwort fragwürdig.