Sollte man den NC abschaffen?
Welchen Sinn hat es die Zulassung auf die schulischen Erfolge zu beschränken, wenn das keinen Nutzen für den Studiengang hat? Ob man für den Studiengang geeignet ist oder nicht erkennt man erst im Studium. Ich kenne viele Leute, die z.B. super Mediziner oder Juristen wären und die Schule nur als eine Übergangsphase sehen, wo Stoff beigebracht wird, das man später, vorallem im Studium nie braucht. NC führt lediglich nur dazu dass viele ihr Potenzial nicht ausschöpfen können oder z.B. Ärztemangel.
5 Antworten
Hi,
natürlich sagt eine Note nichts darüber aus, wie gut jemand als Arzt ist oder wie gut er mit Patienten zurecht kommt (also die zwischenmenschliche Komponente).
Das Problem bei Studiengängen wie Medizin oder Pharmazie besteht in der begrenzten Anzahl der Plätze im Praktikum. Was nützt es den Studenten, wenn mehrere hundert Leute eingeschrieben sind, im Praktikums Raum aber nur Platz für 80 Personen ist. Daher ist eine Begrenzung der schon wichtig und richtig.
Ich kenne viele Leute, die z.B. super Mediziner oder Juristen wären und die Schule nur als eine Übergangsphase sehen, wo Stoff beigebracht wird, das man später, vorallem im Studium nie braucht.
Mit verlaub... wenn man noch in der Schule ist kann man SEHR schlecht sagen, ob jemand später vielleicht mal ein Super Mediziner oder Jurist wird.
Insbesondere weil Jura in Teilen daraus besteht irgendwelche Details und Ausnahmen und Rückausnahmen draufzuhaben, bei denen man sich irgendwann fragt 'muss das denn wirklich sein???'
Das ist, wenn auch anders als viele es sich vorstellen, in vielen Fällen auch einfach Auswendiglernen. Und wer das in der Schule nicht packt, der macht im Studium vermutlich keine Kehrtwende um 180 Grad.
In jedem Fall: Der NC ist halt eben ein Mittel Leute auszusieben, wenn sich mehr Leute auf einen Studienplatz bewerben als die Uni Kapazitäten hat. Da muss es halt IRGENDEINE Methode des Aussiebens geben und zu sagen 'das beste Abitur' ist halt EINE Möglichkeit.
Gerade bei Medizin kann man ja mit speziellen Testungsverfahren (Medizinertest/HamNat) oder beruflicher Erfahrung noch einiges rausholen... da zeigt man der Uni dann eben 'ja, mir ist es ernst'.
An und für sich finde ich den NC als Grundlage aber nicht schlecht. Irgendwie MUSS man eben aussieben. Den starren 'unüberwindlichen' NC gibt es ja nicht mehr.
Ich sehe dafür keinen Grund. Man muss so oder so filtern da es die Studienplätze einfach nicht gibt. Ich ziehe den NC einer reinen Warteliste vor.
Die Frage ist, was die Uni tun sollte, wenn es mehr Bewerber gibt, als Kapazitäten vorhanden sind... Wobei ich denke, auch da gäbe es Modelle, z.B. nicht gleich mit Kursen anfangen, die Betreuungsintensiv sind.
Ich habe einen NC-freien Studiengang (Elektrotechnik und Informationstechnik) studiert. Da wurde halt in den ersten Semestern deutlich durch Klausuren ausgesiebt. Teilweise Durchfallquoten von 50%-70%. Am Schluss haben geschätzt ca. 1/4 der ursprünglichen Studenten den Abschluss gemacht. Aber insofern fair, dass jeder erst mal eine Chance bekommen hat.
"Den NC abschaffen", also auf jede Zulassungsbeschränkung verzichten, hieße ja jeden Interessenten zum Studium zulassen. Wer sollte wozu die zig Millionen Studienplätze einrichten und finanzieren?
".... die Zulassung auf die schulischen Erfolge zu beschränken ..."
... wäre in der Tat sinnlos. Deshalb wird das hierzulande auch nirgends gemacht.
Für die Bewerberauswahl ist die Durchschnittsnote nur eines von vielen geläufigen Auswahlkriterien. Bei einem Überhang von Tausenden Bewerbern ist das aber zunächst am wenigsten arbeits- und kostenaufwändig und allemal sinnvoller als Augenfarbe oder Körpergewicht.