Warum folgen so viele Christen den Irrlehren des falschen Propheten Paulus anstatt das zu tun was Jesus vorgelebt hat?

17 Antworten

Die Akte Paulus ist so eine Sache für sich ...

Kann man es sich wirklich so einfach machen und Paulus als den Satan sehen, der diese verachtenswerte Institution der Schande und Verbrechen zu verantworten hat? Liegt in ihm die Wurzel der Irrlehre und damit verbundenen Verbrechen an der Menschheit?

Nein, denn wenn man über dem Stammtisch Niveau hinausgeht, stellt man fest, dass die Sache mit Saulus der zu Paulus wurde wesentlich komplexer ist. - Paulus ist schlechthin die Ambivalenz in Person und das kann man wortwörtlich nehmen. Denn einerseits hat er unwissend den Impuls für sehr großen unverzeihlichen Schaden zu verantworten und andererseits hat er wissentlich den Grundstein gelegt um der Menschheit den Zugang zum einzig wahren und lebendigen Gott zu ermöglichen. Mit anderen Worten, er hat aus einer unbedeutenden kleinen Sekte innerhalb des Judentums die größte Weltreligion geschaffen. Das hätte unter den damaligen Voraussetzungen aber auch historisch und mit seiner Vita keiner schaffen können, wenn er nicht unter dem Einfluss von Gott gestanden hätte. Das Zeugnis der Schrift, das gesamte Damaskuserlebnis, das Wirken Hananias und Aufhebung der Erblindung und Erleuchtung zum Guten, kann als Tatsachenbericht gedeutet werden.

Wer war Paulus? Paulus war stolzer Jude, ein überzeugter Pharisäer und hatte schon früh eine Gute Bildung und war mit der griechischen Philosophie und platonischen Lehren vertraut, was in einer Hellenismus offenen Kultur kein Problem war. Trotz gelegentlicher Unstimmigkeiten mit den Sadduzäern teilte Paulus eher die eschatologischen Vorstellungen des Gemeinschaftslebens der Essener, war aber immer bemüht möglichst konfliktfrei im Glauben zu stehen. Bis zum Damaskuserlebnis und seiner Erleuchtung durch den HERRN verfolgte Paulus die kleine Sekte um die ersten Christen, da diese als Aufrührer und progressive Dissidenten gesehen wurden und das Verhältnis zu den Römern sicherlich nicht förderten. Er hatte viel Blut an den Händen und er kannte Jesus nicht persönlich. Er hatte also keinen Grund sich plötzlich zu den Christen zu bekehren, was das Damaskuserlebnis noch authentischer macht.

Was ist der Vorwurf an Paulus der bis heute anhält?  Da gibt es sicherlich so einige ...

Eine Art machiavellisches Denkmuster! Ist das in diesem Kontext tatsächlich so? Sah Paulus es so, das der Zweck die Mittel heiligt? Er war unbestreitbar belesen, bestens mit der griechischen Philosophie vertraut, er wußte sich rhetorisch auszudrücken und intellektuell aufzutreten und verstand es psychologisch mit den Ängsten seiner Zuhörer zu spielen und auch für seine Zwecke nutzbar zu machen. Er war ein ehrgeiziger Demagoge und ein geborener Missionar, vermutlich der größte der Menschheit. Ihm jetzt aber ein Kalkül, eine Art machiavellisches Denkmuster zu unterstellen, würde bedeuten das er zu der Zeit seines Wirkens bereits wußte, was für ein kirchliches Monstrum aus seinem agieren hervorgehen würde. Dies kann aber nicht sein, da Paulus über das Damaskuserlebnis mit Jesus verbunden war und Weisung erhielt, eben den Glauben, die frohe Botschaft an alle Menschen zu bringen. Der Vorwurf ist also nicht haltbar.

Was wollte Paulus? Paulus wollte das es eine Bruderschaft gibt, die das Fundament und die Säulen als Wahrheit erhalten. Er wollte nicht das Mostrum Kirche das hunderte Jahre später mit Protagonisten wie Augustinus von Hippo oder Irenäus von Lyon, oder Tertullian und vielen anderen verbrecherischen Irrlehrern mit ihrer fragwürdigen Regula fidei entstanden ist. Paulus war stets für Kompromisse bereit, was auch wichtig war um eine möglichst große Gemeinschaft zu gestalten. Zu der Zeit Paulus gabt es bereits gnostische Konzepte wie auch jüdische Konzepte, die alle als daseinsberechtigt galten und sich unter den Urchristen keiner selbst ermächtigte und seine Lehren über den Lehren Gottes stellte. Das war für die meisten Juden in diesem Ausmaß undenkbar. Paulus hätte das erste Konzil von Nicäa niemals unterstützt.

Was sich Paulus aber anlasten muß, das er eine andere Lehre verbreitete als Jesus, was aber offensichtlich von Gott gewollt, zumindest toleriert wurde. Jesus lehrte den Glauben, Paulus lehrte die frühe Kirche als sie noch weitgehend unschuldig war.

Manche Dinge geschehen einfach ... Jeder, der sich ein wenig mit theologischer Psychologie und den Ideologien des historischen Christentums auskennt, erkennt, dass eine immer größer werdende Gruppe, die sich in einem dynamischen Prozess befindet und extern oft als feindlich wahrgenommen wird, in gewisser Weise organisiert und strukturiert werden muss. Dies erfordert auch ein gewisses Regelwerk. An dem Punkt, an dem die Spaltung zwischen dem asketischen Mönchtum und den praktizierenden Säulenheiligen, die ihre Wurzeln noch in der Tradition Jesu und der messianischen Urgemeinde haben – sowie der über Konstantin politisierten, machthungrigen Kirche stattfand, geriet Paulus, trotz seiner Treue zu Jesus, zu Unrecht in Missgunst. Fälschlich da nicht Paulus falsch in Richtung Satan abgebogen ist, sondern seine Nachfolger in einem schleichenden Prozess mit ungünstigen Umständen. Den roten Teppich für Satans Verführung hat also nicht nur einer alleine ausgelegt.

Wie sehen Kritiker dieses? Hoffnung auf Wohlstand verkauft sich halt besser als ein Leben in Armut und Bescheidenheit was nur auf die Spiritualität ausgelegt ist, die Jesus predigte. Kontrollieren der Menschen und ein Dogmengeschwür das vielen schon das Leben kostete. Viel Prunk, Macht und diabolisches statt Freiheit, Spiritualität und göttliche Nächstenliebe... Viele Menschen haben Kritik an Paulus und an der Kirche.... berechtigt?

Ist Paulus wirklich der Impuls dafür? Ich denke, diese Frage wird auch weiterhin eifrig und kontrovers diskutiert werden.

Meine Meinung... Für mich "persönlich" ist auch all dieses eine herangereifte Prüfung wie es um unseren Glauben steht und durch die Reformation und daraus entstandenen Freikirchen, die nun auch wieder Schwärmer mit ihrer gnostischen und jüdischen Tradition toleriert sind zumindest in dieser Hinsicht wir wieder ein Stückchen näher an der Urgemeinde und an der Lehre Jesu. Von daher, ich mache Paulus keinen Vorwurf.

 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Über 30 Jahre im christlich spirituellen Glauben
Warum folgen so viele Christen den Irrlehren des falschen Propheten Paulus anstatt das zu tun was Jesus vorgelebt hat?

Eine sehr gute Frage. Nun ja, nicht alles, was Paulus vermittelt hat, war schlecht, auch wenn er durchaus in manchen Dingen verschiedenes anders vermittelt hat, als Jesus es den Evangelien nach getan hat. Aber mit Paulus hat es gewissermaßen nur angefangen. Athanasius hat noch weit größeren Schindluder getrieben, und, mal abgesehen davon (und das ist ein gewaltiges abgesehen davon) hatte Konstantin auch nicht gerade wenig im frühen Christentum beeinflusst. Letzterem hat man zwar zu verdanken, dass das Christentum zur Zeit des römischen Reiches mehr wurde, als eine Randerscheinung, weshalb es auch bis in die Gegenwart überdauern konnte, aber letzteren beiden, wenn nicht allen dreien hat man einiges "zu verdanken", dass verdammt viel von dem, was der christlichen Lehre entsprechen sollte, verfälscht wurde. Glücklicherweise kann man aber immer noch nachlesen, was Jesus den Evangelien nach gelehrt hat, nur wird dies trotzdem in vielen Kirchen leider noch immer nicht auch so klar gelehrt, wie es geschrieben steht, obwohl es einen wesentlich klareren, sichereren Weg mit weitaus größeren Verheißungen ebenso klar aufzeigen würde, wie dies schon den Jüngern zur Zeit Jesu deutlich war.

(Aber wenn wir schon von falschen Propheten schreiben, braucht man bei Mohammed da auch nichts beschönigen. Ja, er lebte zu einer Zeit, als das Christentum nicht mehr wirklich mit dem etwas zu tun hatte, als zu der Zeit, zu der Jesus lebte, aber wer meint, dass Mohammed besser als Paulus vor dessen Bekehrung war, der hat vermutlich nichts begriffen - vor allem aber ignoriert so jemand eindeutig historische Fakten. Dies erwähne ich aber nur, weil Du Islam und Koran mit als Tags angeführt hast.)


iQhaenschenkl  25.03.2024, 18:30

Noch dazu, das Paulus als erster Theologe der Christen angesehen wird, aber nicht als Prophet. Denn das, worauf sich Paulus beruft steht schon bei Markus.🤷‍♂️

Es ist doch offensichtlich das, die Dinge welche Paulus predigt in Konflikt mit dem stehen was Jesus uns in seinem Leben gezeigt hat.

Nein, ist es nicht.

Warum folgen so viele Christen dem was dieser Möchtegern Apostel verzapft hat.

Weil wir es als nützlich und hilfreich empfinden.


Starte einen theoretischen Versuch: Lies alles im Neuen Testament ohne die Briefe, die Paulus schrieb! Lies die Briefe von Petrus, Johannes usw. Der christliche Glauben wäre der gleiche: In Jesus, dem Messias, wird Gott Mensch, lehrt, heilt, erleidet unschuldig den Tod zur Vergebung unserer Schuld und steht auf zu ewigem Leben und zu ewiger kommender Herrschaft. Wer an ihn glaubt, wird leben.

Wie oft hat Jesus zu den von ihm Geheilten gesagt: "Dein Glaube hat Dir geholfen."

Das kann man nicht anders interpretieren als Paulus es tat. Paulus hat lediglich praktische Anleitungen gegeben, die im Einklang mit Jesus und den anderen Aposteln stehen.

Wenn Du über Deine Frage nachdenkst, wirst Du merken, dass Du lediglich auf falsche Argumente von Kritikern bis Hassern des christlichen Glaubens hörst.

Kritik ist nie schlimm, darauf lässt sich argumentativ erwidern.

Hass hingegen - was soll man da tun können? Denjenigen zur Vernunft bringen? Zur Vernunft gelangen kann derjenige nur selbst - mit Gottes Hilfe.

Wer den christlichen Glauben hasst und aktiv angreift (also auch nicht einmal ignoriert), der feindet letztlich Gott selbst an. Die Freiheit das zu tun, hat jeder. Doch derjenige sollte sich das wieder und wieder gut überlegen, einschließlich der Konsequenzen, und möglichst umkehren! Umkehren zu Gott!

Es gab eine Person, die war blind in ihrem Hass und verfolgte Christen, um sie einzusperren oder schlimmeres zu tun. Gott ließ diese Person blind werden, damit er sehen lernt. Und dann hat er gesehen. Es war Saulus, der zu Paulus wurde.

Ich glaube ihm.

Die Lehren von Jesus und Paulus widersprechen sich nicht, sondern sie sind in den meisten Dingen gleich und ergänzen sich in manchen Themen.

Dass Paulus kein Irrlehrer ist und dass seine Schriften zur Bibel gehören, bestätigt der Apostel Petrus ganz deutlich:

  • "Und seht die Langmut unseres Herrn als [eure] Rettung an, wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch geschrieben hat nach der ihm gegebenen Weisheit, so wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben. Ihr aber, Geliebte, da ihr dies im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch die Verführung der Frevler mit fortgerissen werdet und euren eigenen festen Stand verliert!" (2. Petrus 3,15-17).

Thomas021  25.03.2024, 14:17

Danke für Deine sehr gute Antwort. Gerade bei Paulus findet man ganz tiefe GOTTES-Offenbarungen.

RStroh  25.03.2024, 09:35

Danke für die freundliche Antwort. Nicht einfach bei solchen Suggestivfragen.