Warum feiern Christen am 24. die Geburt von Jesus?
Jesus hat ja eigentlich gar nicht am 24. Geburtstag. Aber warum feiern Christen dann genau an diesem Tag den Geburtstag von Jesus?
19 Antworten
Zum Geburtstag von Jesus:
Üblicherweise behaupten Kritiker, Weihnachten sei heidnischen Ursprungs, weil die Römer am 25. Dezember ihr Sonnenfest feierten. Und dieses Fest sei dann um das Jahr 313 herum mit Kaiser Konstantins Hinwendung zum Christentum einfach christianisiert worden.
Auf der Webseite The Cripplegate zeigt der Kirchenhistoriker Nathan Busenitz allerdings: Kaiser Aurelius machte erst im Jahre 274 den Sonnenkult zu einem römischen Staatsfest.
Doch unabhängig davon kursierten schon mindestens 80 Jahre vorher in der Gemeinde zwei Daten, die als Geburtstag des Herrn vermutet wurden: Im Osten ging Clemens von Alexandria vom 6. Januar aus und im Westen meinte Hippolyt von Rom, es sei der 25. Dezember gewesen. Das Datum steht somit weder mit einem römischen Feiertag noch mit deren Christianisierung in Verbindung.
Hippolyt, der sowohl zu Aurelius’ als auch zu Konstantins Zeiten schon lange tot war, hatte andere theologische Gründe für seine Annahme: Er glaubte, dass der 25. März der erste Tag der Schöpfung gewesen sei. Aufgrund dessen spekulierte er, dass Jesus an diesem Tag auch in der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Er rechnete neun Monate hinzu, und, voilà, so kam er auf den 25. Dezember als Gedächtnistag der Geburt Jesu.
Warum feiern Christen am 24. die Geburt von Jesus?
Am 25. Dez 😉
Aber warum feiern Christen dann genau an diesem Tag den Geburtstag von Jesus?
Kurzfassung:
"Hey, die Heiden feiern da die Sonnenwende, den Geburtstag ihres Sonnengottes - und unsere Christen lieben es! Das geht ja mal gar nicht.... Wisst ihr was? Ab heute feiern wie da einfach Jesus Geburtstag, wir machen es damit zu unserem Fest und die Heiden haben es dann auch leichter, unseren Glauben anzunehmen!"
Im Detail (noch in Arbeit):
45 v.Chr. - Gaius Iulius Caesar führt den julianischen Kalender ein, nach welchem nun der 25. Dezember als Tag der Wintersonnenwende gilt
44 v.Chr. - die Saturnalien werden erst nach der Kalenderreform von Gaius Iulius Caesar von bisher einem Tag auf nun mehrere Tage ausgeweitet, man feiert jetzt vom 17.-23. Dezember, was später abermals ausgeweitet wird bis zum 30. Dezember
7 v.Chr. - Jesus wird geboren (9-4 v.Chr. wird angenommen, genau weiss man es nicht, meist liest man von 7 v.Chr.)
--- Jahrtausendwende ---
30-33 n.Chr. - Jesus wird gekreuzigt
80 n.Chr. - der römische Dichter Statius erwähnt erstmals den Sonnengott Mithra, nach einigen Webseiten wird Mithras Gebutstag bereits seit 500 v.Chr. am 25. Dezember gefeiert, das erwähnt Statius jedoch nicht und ich weiss auch nicht, wie das in diese Zeitleiste passt (so das denn stimmen sollte)
200 n.Chr. - ägyptische Christen versuchen, Jesus Geburtstag zu errechnen - dabei kommen sie auf den 6. Januar, 10. Januar, 19. April, 20. April, 20. Mai oder auch den 18. November
243 n.Chr. - in "De pascha computus" kommt man bei der Berechnung der Geburt Jesu auf den 28. März und gesteht ganz offen ein, daß die Heiden am 25. Dezember den Geburtstag ihres Sonnengottes feiern sowie dass die Christen dort gern hingingen, weshalb die Kirche Jesus Geburtstag nun auch auf 25. Dezember legen wolle um das Fest zu christianisieren (diese mittelalterliche Handschrift wird jedoch angezweifelt, da sie anonym verfasst wurde)
274 n. Chr. - die Verehrung der Sonne schaffte unter Kaiser Aurelian ihren endgültigen Durchbruch, spätestens ab jetzt wird Sol Invictus am 25. Dezember gefeiert ("spätestens" läßt offen, ob es nicht auch schon vorher an diesem Datum gefeiert wurde, nach De pascha computus war dem ja so)
306-337 n.Chr. - Konstantin I. ist der erste römische Kaiser, der sich zum Christentum bekennt
336 n.Chr - der 25. Dez ist als kirchlicher Feiertag in Rom erstmals belegt, bestimmt durch Papst Julius I. aber was da gefeiert wird weiss ich nicht, denn:
354 n.Chr. - Papst Liberius führt erst jetzt den 25. Dez als Jesus Geburtstag und damit auch Weihnachten in Rom ein
380 n.Chr. - das Christentum wird in Rom durch das "Edikt Cunctos populos" zur alleinigen römischen Staatsreligion erhoben
381 n.Chr. - unter Kaiser Theodosius wird Weihnachten im 2. Konzil von Konstantinopel endgültig zum Dogma
400 n.Chr. - die Kirchenoberhäupter versuchten die heidnischen Feste zu verbieten, was aber wegen der tiefen kulturellen Verankerung nicht klappte, Augustinus (354-430 n.Chr.) appellierte daher an die Christen, da ab jetzt doch bitte nur noch Jesu Geburt zu feiern
1647 n.Chr. - die strenggläubigen Puritaner verbieten Weihnachten, weil es ein heidnisches Fest sei
Geburts- und Festtag des orientalischen Sol invictus
Als Geburtstag des Invictus (dies natalis Invicti) galt spätestens im 4. Jahrhundert der 25. Dezember.
Auf dieses Datum hatte Julius Caesar bei seiner Kalenderreform den kürzesten Tag des Jahres (lateinisch bruma) festgelegt, den Tag der Wintersonnenwende.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sol_(r%C3%B6mische_Mythologie)
Die Saturnalien fanden erst nach 45 v. Chr. als mehrtägiges Fest zwischen dem 17. und 23. Dezember statt, das später allerdings bis zum 30. Dezember ausgedehnt wurde.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Saturnalien
dass der Feiertag des Sol invictus bewusst übernommen und „christianisiert“ worden sei, in der Forschung seit Hermann Usener[20] allgemein durchgesetzt hat
https://de.wikipedia.org/wiki/Sol_(r%C3%B6mische_Mythologie)
In seiner Entstehungsgeschichte von Weihnachten und Epiphanias widerspricht Hans Förster der allgemein anerkannten Forschermeinung, dass die christlichen Feste auf der heidnischen Feier des Sonnengotts am 25. Dezember und dem ägyptischen Aions-Fest am 6. Januar fußen, konstatiert Alexander Demandt.
https://www.perlentaucher.de/buch/hans-foerster/die-anfaenge-von-weihnachten-und-epiphanias.html
Konstantin I., eigentlich Flavius Valerius Constantinus, (um 274 bis 337), römischer Kaiser (306-337); der erste römische Kaiser, der sich zum Christentum bekannte.
http://wwwg.uni-klu.ac.at/archeo/chrono/konst.htm
Zwar förderte die Anlehnung an ältere Formen der Religiosität die Akzeptanz der Frohen Botschaft und erleichterte die Mission, denken wir nur an die zahlreichen Entlehnungen aus den Mysterien, aus dem Kaiserkult und aus den Lokaltraditionen altheiliger Berge, Höhlen und geweihter Orte.
Doch war dies den Frömmsten stets ein Ärgernis.
Auf den Jahresanfang, das höchste römische Staatsfest, verlegte man die Beschneidung Jesu.
Dem ägyptischen Aions-Fest am 6. Januar folgte Epiphanias.
An die Stelle der Lupercalien am 15. Februar trat Mariä Lichtmess am 2. Februar.
Die Caristia am 22. Februar verwandelten sich in Petri Stuhlfeier,
die Robigalia am 25. April in die Litania maior,
die Sommersonnenwende in das Fest Johannes des Täufers,
der Siegestag von Actium am 1. August in Petri Kettenfeier
und das Fest des Unbesiegten Sonnengottes am 25. Dezember in das Weihnachtsfest.
Dass hier Zusammenhänge bestehen, ist die communis opinio der Forschung.
[...]
Es handelt sich um den Festkalender im Chronographen des Filocalus aus dem Jahre 354, den Mommsen 1893 im ersten Band seines römischen Inschriften-Corpus publiziert hat. Das Verzeichnis enthält alle staatlichen und religiösen Feste, die damals gefeiert wurden und notiert zum 25. Dezember: „Natalis Invicti”, Geburtstag des Unbesiegten (Sonnengottes Mithras).
Im Christentum galt das Sonnenwende-Fest als heidnischer Brauch.
400 Jahre nach Christi Geburt verboten die damaligen Kirchenoberhäupter die Festlichkeit – ohne Erfolg. Zu stark war die gesellschaftliche Verankerung.
Das Ziel der Kirche war stets, Heiden für das Christentum zu gewinnen. So entschied sie kurzerhand, das Fest Jesus zu widmen. Seither feiern die Christen statt der Wintersonnenwende den Geburtstag von Jesus am 25. Dezember.
https://www.srf.ch/sendungen/einstein/einstein/wo-liegt-der-ursprung-von-weihnachten
Wie jedermann weiss, feiern Christen in aller Welt jedes Jahr am 25. Dezember den Geburtstag ihres Erlösers. Als sich diese Religion in den ersten Jahren unserer Zeitrechnung im Römischen Reich zu verbreiten begann, war dies aber keineswegs der Fall.
Die wichtigsten Theologen des frühen Christentums, die sogenannten Kirchenväter, äusserten sich sogar abschätzig über Geburtstagsfeiern, in denen sie eine heidnische Unsitte sahen.
Sol Invictus
Mitte des vierten Jahrhunderts legte Papst Julius I. den Geburtstag von Jesus Christus auf den 25. Dezember fest. Wie kam er gerade auf dieses Datum?
Zuvor war man meist davon ausgegangen, der Messias sei im Frühjahr geboren worden, denn in der Weihnachtsgeschichte (Lukas 2,8) heisst es: «In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.» In der regnerischen Winterzeit hätten sie das wohl kaum getan.
Im Jahr 274 weihte der römische Kaiser dem «Unbesiegbaren Sonnengott» (Sol Invictus) einen Tempel; fortan wurde ein eifriger Kult um ihn betrieben. Der Geburtstag dieser Gottheit wurde am 25. Dezember feierlich begangen, da dieses Datum nach dem Julianischen Kalender als Tag der Wintersonnenwende galt und für die «Neugeburt» der Sonne und der Natur stand.
Für die missionarisch veranlagten Christen lag es daher nahe, diesen Feiertag zu übernehmen und so möglicherweise «Heiden» zum Übertritt zum Christentum zu bewegen. Zudem erleichterte eine Bibelstelle (Maleachi 3,20), an der von der «Sonne der Gerechtigkeit» die Rede ist, die gedankliche Verschmelzung von Gottessohn und Sonnengott.
https://www.20min.ch/story/die-wahre-geschichte-von-weihnachten-325516974594
Das Christentum lebte lange Zeit ohne ein Weihnachtsfest.
Das Gebiet des Römischen Reiches war zu jener Zeit durch eine Verehrung der Sonne gekennzeichnet, die unter Kaiser Aurelian ihren Durchbruch schaffte.
Https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Warum-wir-am-25-12-Weihnachten-feiern-article22246462.html
Eine anderer Grund mag darin gelegen haben, dass just am 25. Dezember in Rom seit dem 5. vorchristlichen Jahrhundert die Geburt des Gottes Mithras gefeiert wurde, der als Sonnengott und Bringer des Lichts viele Parallelen zu Jesus aufweist.
Hierzu passen ungefähr zeitgleiche Vergleiche von Christus und der Sonne und die Tatsache, dass „die Weihnachtsfeier in Rom aufkommt, als der Sonnenkult seinen Höhepunkt erreicht“.[51]
https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Geschichte_des_Festdatums
Das Fest hatte aber heidnische Hintergründe: Erst kurz zuvor war in der Ewigen Stadt zur Wintersonnenwende der Kult des "Sol invictus" eingeführt worden, am gleichen Tag wurde auch der Geburt der römischen Mithras-Gottheit gedacht.
Auch ein Zusammenhang mit den Saturnalien, traditionell in der zweiten Dezemberhälfte begangen, ist denkbar. Die Christen übernahmen diese Vorbilder – Wissenschaftler sprechen hier von Inkulturation – und feierten fortan die Geburt Jesu, der am dunkelsten Tag des Jahres als Licht in die Welt tritt.
Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember seit 336 in Rom belegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten
Schon im Jahre 243 hatte Pseudo-Cyprian in seiner Schrift De pascha computus gerade diese Bibelstelle für die Berechnung von Christi Geburtstag herangezogen, wobei er aber auf den 28. März kam. Ein Scholiast bei Dionysius bar Salibi († 1171) schrieb: [17]
„ Nach feierlichem Herkommen pflegten die Heiden am 25. Dezember das Geburtsfest des Sonnengottes … zu feiern und zur Erhöhung der Festlichkeit Lichter anzuzünden. An diesen festlichen Bräuchen liessen sie auch das Christenvolk theilnehmen. Da nun die Lehrer der Kirche die Wahrnehmung machten, dass die Christen an diesem Feste hiengen, kamen sie nach reiflicher Erwägung zu dem Entschluss, an diesem Tag... fortan das Fest des wahren Aufgangs (dh. Geburt) , am 6. Januar aber das Fest der Erscheinung (Epiphanie) zu feiern.“ [18]
Doch die Geburt JAHUSCHUAS, unseres Erlösers, hatte noch nie etwas mit Weihnachten zu tun! Obwohl die Bibel das Geburtsdatum des Messias nicht angibt, so sind sich doch die meisten Gelehrten einig, dass Seine Geburt im Herbst stattfand und nicht am 25.Dezember!
Kurz nach der Sintflut begann man den 25. Dezember als Geburtstag des Tammuz zu feiern, der als Reinkarnation Nimrods galt. Die modernen Weihnachtstraditionen stammen direkt aus dem antiken Babylon und dem heidnischen Rom.
Traditionell am 25. Dezember feiert die christliche Welt die Geburt von Jesus Christus. Wann der Gottessohn tatsächlich zur Welt kam, können jedoch nicht einmal die Frühchristen wissen. Die Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums enthält zwar präzise Ortsbeschreibungen, aber keine Angaben zu Tag, Monat und Jahr des Ereignisses. Die frühen Kirchenväter gehen noch davon aus, dass die Geburt in den Frühling fiel. Eine Weile wird der 6. Januar propagiert.
Tempel-Eröffnung zur Sonnenwende
Sol, dessen Ursprünge bis in den altpersischen Mithras-Kult zurückreichen, macht im Rom des dritten Jahrhunderts eine steile Karriere: Als Sol Invictus, der unbesiegte Sonnengott mit dem Strahlenkranz, spielt er eine große Rolle bei den Feldzügen der Kaiser
Nach dem von Julius Cäsar installierten Kalender ist der 25. Dezember das Datum der Wintersonnenwende, der Tag, von dem an das Licht wieder Oberhand über die Finsternis gewinnt. Historiker vermuten, dass Kaiser Aurelian an jenem Tag vor 1.740 Jahren die Einweihung des Sol-Tempels und damit erstmals den Geburtstag des Sonnengottes feiern lässt.
Heiden-Kult für Christentum vereinnahmt
Ein halbes Jahrhundert nach der ersten Feier für Sol schreibt ein syrischer Gelehrter: "Da nun die Lehrer der Kirche sahen, dass sich viele Christen zur Teilnahme an diesen Festen verleiten ließen, beschlossen sie, fortan am selben Tag das Fest der wahren Geburt zu begehen."
Der Kirchenvater Augustinus (354-430) rechnet schließlich mit der heidnischen Vergangenheit der Sonnengott-Feier ab und vereinnahmt den 25. Dezember als Festtag der Christen:
"Wir sollen also, Brüder, diesen Tag feierlich begehen, nicht wie die Ungläubigen um dieser Sonne willen, sondern um dessentwillen, der die Sonne geschaffen hat."
https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag8810.amp
Die damaligen Kirchenoberhäupter nutzten dieses Fest und machten es zur Legende von der Geburt Jesu Christi. Im Jahre 354 n. Chr. führte Papst Liberius den 25. Dezember als Geburtstag Christi und damit als Weihnachtsfest in Rom ein. Auf dem 2. Konzil von Konstantinopel 381 wurde das Weihnachtsfest unter Kaiser Theodosius schließlich zum Dogma erklärt. So wurde aus dem Sonnenkult der Römer das „christliche Weihnachtsfest“.
Lexikon der Geowissenschaften; Brockhaus; Ökumenisches Heiligenlexikon; Kirchenjahr
Im Jahr 354 legte Papst Liberius die Geburt Jesu und auch das neue Jahr auf den 25. Dezember fest.
https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-silvester-100.html
Ausgerechnet die strenggläubigen Puritaner, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts jahrelang die Macht in England hatten, verboten 1647 das Feiern von Weihnachten
(...)
Zum einen sei es nicht erwiesen, dass Jesus tatsächlich am 25. Dezember geboren wurde. Er werde vielmehr instrumentalisiert, um ein eigentlich heidnisches Fest, die Wintersonnenwende oder die auf die römische Kultur zurückgehenden Saturnalien, feiern zu können.
Wikipedia über Alexander Demand, der die Zusammenhänge zwischen Weihnachten und den heidnischen Festen als "die anerkannte Forschungsmeinung" (communis opinio) bezeichnete:
Alexander Demandt (* 6. Juni 1937 in Marburg) ist ein deutscher Althistoriker, der vor allem über Römische Geschichte und Römische Kulturgeschichte sowie über geschichtstheoretische Themen publiziert. (...) Demandt gilt als einer der wichtigsten Erforscher der Spätantike in seiner Generation, hat daneben aber auch Monographien zu Alexander dem Großen oder Marcus Aurelius vorgelegt
Obwohl schon im 2. Jahrhundert christliche Gelehrte versuchten, das Datum der Geburt Christi zu berechnen (und sich natürlich nicht einigen konnten), wurde Christi Geburt erst relativ spät, seit dem 4. Jahrhundert, mit einem eigenen Fest begangen.
Außerdem gab es nicht einen, sondern zwei Festtermine: einen am 25. Dezember, den anderen am 6. Januar.
Clemens von Alexandria berichtete um 200 über Spekulationen unterschiedlicher christlicher Gruppen in Ägypten: die Basilidianer bezeichneten den 6. oder 10. Januar als Tag der Taufe Jesu, der nach ihrer Überzeugung ( Adoptianismus) auch der Tag seiner Geburt als Sohn Gottes war,
andere ägyptische Christen hielten den 19. April, den 20. April, den 20. Mai oder den 18. November für den Geburtstag Jesu Christi. [39]
https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten
Im Rom der Kaiserzeit war der Sonnengott Sol Invictus höchst populär. Im dritten Jahrhundert nach Christus wurde dieser Kult, der henotheistischen Charakter trug, von einer Reihe von Kaisern (vor allem Aurelian) stark gefördert und fast zu einer Staatsreligion erhoben. Damals wurde der Sonntag ( dies solis) zum allgemeinen Feiertag erklärt – woran man auch in christlicher Zeit festhielt, um sich vom jüdischen Sabbat abzugrenzen. Auch Konstantin der Große war vor seiner Konversion zum Christentum wie sein Vater ein Anhänger des Sonnengottes gewesen.
Zahlreiche Elemente dieser Religion wurden von den Christen übernommen – angefangen mit der Licht- und Finsternismetaphorik bis hin zum Weihnachtstermin: Der 25. Dezember war zuvor als Geburtstag des Sonnengottes bzw. von Mithras gefeiert worden.
(...)
Die Festschreibung des Geburtstages Christi auf den 25. Dezember geschah kirchlicherseits in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts, nach der konstantinischen Wende, am Vorabend des Mittelalters.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenkult
Encyclopedia Americana (1944)
„Zur Erinnerung an dieses Ereignis (Geburt Jesu) wurde im vierten Jahrhundert ein Fest errichtet.
Im fünften Jahrhundert ordnete die westliche Kirche an, dieses Fest immer am Tag des alten römischen Festes zur Geburt des Sonnengottes Sol zu feiern, da kein genaues Datum der Geburt Jesu bekannt war.“
Encyclopedia Americana, 1959, Bd. 6, S. 622
“Dieses Fest wurde in den ersten Jahrhunderten des Bestehens der christlichen Kirche nicht begangen…
Im fünften Jahrhundert gebot die abendländische Kirche, dass das Fest an dem Tag gefeiert werde, an dem die Anhänger des Mithrakultes die Geburt der Sonne feierten und am Schluss der Saturnalien, da man nicht wusste, an welchem Tag Christus geboren wurde.
Bei den germanischen und keltischen Stämmen galt die Wintersonnenwende als wichtiger Zeitpunkt des Jahres. Zu Ehren der Rückkehr der Sonne feierten sie daher ihr Hauptfest, das Julfest, das wie andere heidnische Feiern, dem Weihnachtsfest angeglichen wurde“
New Catholic Encyclopedia
Nach der Hypothese, die H. Usener aufstellte und die die meisten Gelehrten heute anerkennen, legte man die Geburt Christi auf den Tag der Wintersonnenwende fest (auf den 25. Dezember nach dem Julianischen Kalender, 6. Januar nach dem ägyptischen Kalender), weil die Mithraverehrer an dem Tag, an dem die Sonne den südlichen Wendekreis passiert und nach Norden zurückzukehren beginnt, das Fest „Dies natalis solis invicti” (Geburtstag der unbesiegten Sonne).
[...]
Am 25. Dezember 274 n. Chr. ließ Aurelian den Sonnengott als „Herrn des Reiches” ausrufen und weihte ihm auf dem Marsfeld einen Tempel. Das Weihnachtsfest kam zu einer Zeit auf, als der Sonnenkult in Rom besonders eifrig betrieben wurde”
Evangelisches Kirchenlexikon, 1959, 3. Band auf Seite 1742
„Die Kirche der Märtyrerzeit lehnte ein solches Fest entschieden ab mit Hinblick auf die heidnischen Feste von Geburtstagen der Götter nebst den Kulthandlungen, die mit diesen Festen verbunden waren”.
The New Encyclopædia Britannica
“Der 25. Dezember, der Geburtstag Mithras, des iranischen Lichtgottes, und . . . der Tag, der der unbesiegten Sonne geweiht war, sowie der Tag nach den Saturnalien wurde von der Kirche als Weihnachten, der Tag der Geburt Christi, übernommen, um den Auswirkungen jener Feste entgegenzuwirken.”
Enciclopedia Hispánica
“Der 25. Dezember als Datum der Weihnachtsfeier ist nicht auf einen streng chronologisch berechneten Jahrestag zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Christianisierung, der in Rom gefeierten Wintersonnenwende.”
So falsch muss das gar nicht sein. Wenn man als Stern von Bethlehem eine mehrfache Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn im Jahre 7 v. Chr. annimmt, dann könnte die Geburt von Jesus tatsächlich in der Zeit um Dezember stattgefunden haben.
Da gibt es aber auch noch andere Theorien, die mir jedoch nicht so gut gefallen.
Ich habe damals nur von einem Astrologen gelesen, der nach dieser Konstellation recherchiert hatte, der hatte den gleichen Gedanken.
Jedoch kam der soweit ich mich erinnere auf März.
Soweit ich weiß ist damals Johannes Kepler, der ja Astronom und Astrologe war auf diese Konjunktion gekommen.
https://www.ardalpha.de/wissen/weltall/astronomie/stern-komet-weihnachtsstern-bethlehem-100.html
Weil man den Tag nicht weiß, hat sich die westliche Christenheit auf diesen Tag geeinigt, da er in der Zeit liegt, in der es wieder heller wird - was ja ein schönes Symbol für die Geburt des Erlösers ist.
Weil sie sich bei der Festlegung des Feiertags am römischen Fest des Sol Invictus angehängt haben, das wurde am 25. Dezember begangen, und für die frühen Christen begann nach jüdischem Vorbild der Feiertag schon am Vorabend des eigentlichen Feiertages. Weihnachten – Fest des römischen Sonnengottes - infosperber
Man muss den geschichtlichen Verlauf ordnen:
Hippolyt von Rom schrieb im Jahr 204 nach Christus, also 70 Jahre bevor die Römer das Geburtsdatum des Reichsgottes Sol Invictus auf den 25. Dezember legten, bereits:
"Die erste Manifestation unserer Herrlichkeit Christi erfolgte im Fleisch und wurde in Bethlehem von der Jungfrau geboren. Dies geschah am achten Kalendertag des Januar (also am 25. Dezember)..."
Die Römer versuchten, das geschätzte Datum der Geburt Jesu zu übernehmen und es mit ihrem eigenen Gott zu verknüpfen welcher Jesus ersetzen sollte. Hat aber nicht geklappt.
Schon vorchristliche Kulturen haben die Tage nach der Wintersonnwende als Wiedergeburt der Sonne gefeiert, am ersten Tag an dem sich das Längerwerden der Tage von den Sternguckern nachweisen ließ, also um den 25. Dezember. Die Römer feierten im Dezember die Saturnalien, die skandinavischen Völker das Julfest, und sogar die Juden haben ihr Lichterfest/Chanukka bis heute (in wechselnden Terminen) im November/Dezember, manchmal fällt es sogar auf den 25. Dezember Chanukka – Wikipedia.
Der tatsächliche Geburtstag von Jesus ist unbekannt, dürfte aber im September oder Oktober gelegen haben, weil Volkszählungen zu damaligen Zeiten üblicherweise im Herbst stattfanden.
Keiner feiert den Geburtstag Jesu sondern nur seine Geburt. Wann hat dann Maria Jesus empfangen ?
Dies geschah am achten Kalendertag des Januar (also am 25. Dezember)...
Diese Notiz kann ich bei Hippolyt von Rom nicht finden. Wo hast das her?
For the first advent of our Lord in the flesh, when he was born in Bethlehem, was December 25th , 3 Wednesday,4 while Augustus was in his forty-second year, but from Adam, five thousand and five hundred years. He suffered in the thirty-third year, March 25th , 5 Friday, 6 the eighteenth year of Tiberius Caesar, while Rufus and Roubellion were Consuls.7
Hippolytus of Rome: Commentary on Daniel. ©2010 T.C. Schmidt 1 st Edition Seite 140
siehe Screenshot:
https://postimg.cc/FdJLhsCZ
Vergleich das mal hiermit: https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1873/versions/on-daniel/divisions/7/YmV0aGxlaGVt
Da fehlt das Datum.
Da hat wohl jemand im Nachhinein verschlimmbessert, in der Hoffnung den römischen Feiertag als billige Kopie ausgeben zu können. Solche postume "Ergänzungen" sollen nicht selten sein.
Da hat wohl jemand im Nachhinein verschlimmbessert, in der Hoffnung den römischen Feiertag als billige Kopie ausgeben zu können.
Eher nicht deswegen. Der 25.12. ergibt sich bereits aus der Weltchronik des Julius Africanus aus dem Jahr 221. Da war vom Sol Invictus noch lange keine Rede.
Hier wird es erklärt: https://tcschmidtblog.files.wordpress.com/2015/11/schmidt-calculating-december-25-as-the-birth-of-jesus-in-hippolytus1.pdf
Ein Zitat daraus:
“Die Verwendung des römischen Kalenders durch Hippolyt und die Festlegung der Frühlings-Tagundnachtgleiche auf den 25. März ist daher ein wichtiger Grund, warum er den 25. Dezember als Geburtstag Jesu gewählt zu haben scheint. Es scheint zwar wahrscheinlich, dass Hippolyt selbst den 25. Dezember gewählt hat, aber wenn nicht, dann ist klar, dass die geringste Manipulation seiner Methoden leicht zu seiner Wahl geführt hätte.
Nothaft hat kürzlich argumentiert, dass Julius Africanus höchstwahrscheinlich auch den 25. Dezember 221 n. Chr. mit ähnlichen Methoden ausgewählt hat. Zusammen mit der wahrscheinlichen Wahl von Hippolyt um die gleiche Zeit spricht dies dafür, dass die Wahl des 25. Dezembers als Geburtstag Jesu irgendwann im frühen dritten Jahrhundert stattfand, mehr als 100 Jahre vor seiner frühesten ausdrücklichen Erwähnung in der Chronographie von 354.“
Es scheint zwar wahrscheinlich, dass Hippolyt selbst den 25. Dezember gewählt hat, aber wenn nicht [...]
Klingt als wäre es T.C.Schmidt bekannt dass Hippolyts Text aus "Kommentare zu Daniel" im Original keinen Geburtstag nennt.
Hier hat ein User folgendes geschrieben auf reddit:
"Thomas C. Schmidt, der eine kürzliche Übersetzung von Hippolytus' Kommentar zu Daniel erstellt hat, diskutiert diese Passage ausführlich und kommt zu dem Schluss, dass sie echt ist. Er veröffentlichte auch einen Artikel zum gleichen Thema in Vigiliae Christianae im Jahr 2015. Es gibt drei weitere Stellen im Kanon von Hippolytus (nicht zu verwechseln mit den Kanones des Pseudo-Hippolytus) und in seinem Chronicon, die das Datum der Empfängnis und Geburt Christi betreffen. Hippolytus erstellte eine lunare Tabelle (astronomisch auf das Jahr 222 datiert), die er zur Berechnung der Daten des Passahfestes von der Schöpfung an verwendete. Diese Tabelle gibt den 25. März als das Datum der Kreuzigung an, das auch dem Datum der Frühlingstagundnachtgleiche entspricht, und dieses Datum entspricht der Schöpfung der Welt (so starb Jesus am Jahrestag der Erschaffung der Welt), das rückwirkend vom Datum des ersten Passahfestes in der ersten Woche der Schöpfung abgeleitet wurde. Der Kanon gibt den 2. April 2 v. Chr. als das Datum von Jesu Empfängnis (γένεσις) an, aber es besteht auch eine zweijährige Diskrepanz in seinem Alter. Schmidt bemerkt, dass die lunare Tabelle den 25. März als das Datum von Jesu Empfängnis angibt, wenn Jesus zwei Jahre früher geboren wurde (der Kommentar zu Daniel gibt auch das Geburtsdatum von Jesus als 4 v. Chr. an, wenn man es nach seinem Alter berechnet, und 2 v. Chr., wenn man es nach der Regierungszeit des Augustus berechnet). Zur Unterstützung dieser Theorie besagt das Chronicon, dass Jesus 5.502 Jahre nach der Erschaffung der Welt geboren wurde, während der Kommentar zu Daniel besagt, dass dies 5.500 Jahre nach der Schöpfung geschah. Somit scheint die Chronologie im Kommentar zu Daniel die gleichen lunaren Berechnungen zu verwenden, die später im Kanon erschienen, und zeigt die gleiche zweijährige Diskrepanz. Das Chronicon legt auch nahe, dass Jesus neun Monate nach seiner Empfängnis geboren wurde, mit dem Geburtsdatum, das als 5.502 Jahre und neun Monate nach der Schöpfung angegeben ist. Neun Monate ab dem 25. März ergibt das Geburtsdatum von Jesus am 25. Dezember. Es ist unklar, warum Hippolytus zwischen 4 v. Chr. und 2 v. Chr. als dem Jahr von Jesu Geburt geschwankt hat, aber die Berechnung im Kommentar zu Daniel ist kohärent (unter Ausschluss der Referenz auf das 42. Jahr des Augustus) und passt gut zu seinem System der lunaren Berechnungen im Kanon."
Quasi hatte Hippolytus auch eine lunare Tabelle erstellt. Und wahrscheinlich nach den Angaben dieser Tabelle hat man eventuell die Daten eingefügt an welche Hippolytus selbst glaubte.
Wie glaubwürdig bitte ist eine Berechnung, die mit "Schöpfung der Welt" beginnt? 5502 Jahre v.Chr.??? Das ist archäologisch gesehen ungefähr der Beginn der Obed-Zeit – Wikipedia im Nahen Osten. Da war beim Hippolytus wohl der Wunsch der Vater des Gedankens - und seiner ganzen Rechnerei.
Naja, war halt 200 nChr, ist für die Zeit jetzt nicht ungewöhnlich.
Wenn man weiß, wann diese Volkszählung stattfand, weiß man auch, wann Jesus geboren wurde. Weil aber in der Bibel kein Datum steht und von Geburtstagsfeiern in der Bibel nichts steht, ist der 24.12. ganz praktisch, die Geburt des "Lichts der Welt" auf die dunkelste Zeit in der der Wintersonnenwende zu legen.