Warum brauchen Kampfische so wenig platzt?

Kampfische brauchen ja gar nicht viel Platz, warum ist das so? Sie sind doch eigentlich sehr gross?! ( Im Vergleich zu kleineren)

3 Antworten

astronautenkuh

20.06.2024, 13:41

Hallo,

der kleinere Platzbedarf ist wohl zum Einen durch die üppigen Flossen begründet, die das Schwimmen erschweren, zum Anderen wohl ihrer Unverträglichkeit mit anderen Fischen.

Prinzipiell kann man einen einzelnen Kampffisch solo auch in ein 300-Liter-Becken setzen, ist aber die Frage, wer den Aufwand für einen einzigen Fisch betreiben möchte und wozu?

Wichtig wäre noch auf eine geringe Strömung zu achten. Das Wettkampfschwimmen, daß diese Fische in manchen Zoohandlungen machen müssen, grenzt an Tierquälerei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Grobbeldopp

Nutzer, der sehr aktiv auf gutefrage ist

im Thema Wasser

20.06.2024, 06:16

Das ist so ne Sache. Eigentlich brauchen Betta splendens Kampffische nicht weniger Platz. Es genügt halt einfach sowieso und man hat sich daran gewöhnt, aber... es gibt trotzdem ein paar Gründe warum kleine Becken eine gute Idee sind, das betrifft meist Großflosser

Großflosser altern schlecht. Sie mögen keine große Beckenhöhe sobald sie, was vorhersehbar ist, schwächer werden
Kleine Becken sind leichter mit Lebendfutter zu überladen
Größere und höhere Becken werden fast immer mittelstark gefiltert und keine Sau setzt da nur einen einzigen Kampffisch rein- diese zwei Faktoren plus leere und hohe Becken machen Kampffische ungeeignet für "gewöhnliche" größere Becken
Die asiatischen Importe sind mit Lebendfuttergaben in Flaschen aufgewachsen- sie sind extrem kleine Behälter gewöhnt. Nicht gewöhnt sind sie Beifische, Trockenfutter, Filter, Dreck und Fremdkeime, sowie extrem dichte Bepflanzung (!)
Die Einzelhaltung lässt größere Aquarien sinnlos erscheinen.
Kampffische sind deckungsliebende Flachwasserfische sowieso, und die Reviere der Männchen sind unter 1 Quadratmeter groß.

Weder kleine Becken noch Einzelhaltung sind hochgradig artgerecht, aber sie haben praktische Vorteile die das ausgleichen. Zum Beispiel bei Einzelhaltung erheblich geringere Quote von getöteten Fischen und bei kleinen Becken bessere Kontrolle und erleichterte Fütterung, tieferer Wasserstand sowie einfach der Umstand, dass die Fische nicht alternativ in ein stark gefiltertes 3/4 leeres 120x40x50 gehören, des passt einfach nicht für den Normalkunden obwohl es mit ein paar Anpassungen möglich ist.

Anders ausgedrückt: Es kann sinnvoll sein B. splendens (auch Zuchtformen) in sehr großen Aquarien zu halten, aber umgekehrt sind die meisten Aquarien ü 100 l für etwas anderes gedacht und normalerweise so besetzt und eingerichtet und technisiert dass sie völlig ungeeignet sind.

Du kannst fitte Großflosser und alle wildformnahen Fische in jeglicher gigantischen Beckengröße halten... 2 3 Meter und mehr. Das Füttern und der Überblick leiden darunter. Und im Vergleich zu den Aufzuchtbedingungen ist selbst ein 10 l Becken groß für die Männchen.

Du kannst auch kaum groß ein Fass aufmachen warum ein kleines Becken Tierquälerei sein sollte. Sie kriegen keinen Hospitalismus oä. Sie können selbst auf engstem Raum beeindruckend jagen usw. Deshalb sage ich garantiert nichts gegen die Haltung auf 8..10..12 l. Funktionieren tut es und es sieht gut aus.

...außerdem ist es auch einfach so dass man ohne Kleinbecken die Haltung von splendens Zuchtformen und deren Zucht einfach gleich sein lassen kann. Das ist nun mal die traditionelle Herangehensweise. Wenn man das nicht will dann ist man bei den Zuchtformen - außer vielleicht trad. fighter- falsch. Dann eine der vielen Wildformen nehmen, die "brauchen" zwar in der Einzelhaltung auch keine größeren Quartiere aber sind viel besser "extensiv" zu halten.