Warum bist du vom Protestantismus zum Katholizismus konvertiert?
4 Antworten
Ich wurde katholisch getauft und war in einem katholischen Internat. So in der Pupertät war allerdings nicht mehr allzu viel übrig vom Kinderglauben, doch war ich trotzdem auf der Suche.
Durch eine Art Freikirche, eigentlich eine Sekte, kam es zu meiner ersten Bekehrung. Sie hatten damals halt genau das Richtige für mich. Probleme gab es erst, als ich andere Freikirchen und auch gläubige Katholiken kennenlernte. Meine Toleranz trotz anderer Ansichten war größer als die dieser Gemeinde. Irgendwann waren die Auseinandersetzungen so groß, dass ich nach einer neuen geistlichen Heimat suchte. Ausgerechnet den Leitern eines Gebetskreises der Baptisten habe ich es zu verdanken, langsam den Weg wieder in die Katholische Kirche zu finden. Die Herzensweite dieser Baptisten werde ich nie vergessen und immer im Herzen und Gedächtnis behalten.
Meinen Zivildienst leistet ich damals in einer ökumenischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Während dieser Zeit suchte ich bewusst im katholischen Teil den Anschluss. Durch einen alten Franziskanerpater und dem katholischen Teil der Gemeinschaft bekam ich in dieser Zeit einen inneren Zugang zur hl. Messe, zu den Sakramenten (insbesondere Eucharistie und Beichte), zum Stundengebet, zu Maria und den Heiligen.
Trotzdem, meine geistliche Prägung war trotzdem im Wesentlichen freikirchlich. Durch die vielen unterschiedlichen Ansichten in den Freikirchen zu dem "Was oder wer ist ein Christ, ab wann und wie?" hatte ich mir meine eigene Meinung und "Philosophie" gemacht. Irgendwann merkte ich aber, dass die katholische Sicht darauf eine völlig andere war. Sie gestand auch denen das Heil zu, die nach freikirchlicher Ansicht nicht als bekehrt, wirklich gläubig oder geisterfüllt galten. Das Herz war größer, viel größer und auch toleranter.
Parallel dazu lernte ich einige Schriften der Kirchenväter kennen. Was ich dort las, stand in Übereinstimmung mit der Katholischen Kirche, aber war zu beträchtlichen Teilen nicht "kompatibel" zu den freikirchlichen Positionen. Interessant ist eigentlich, dass ausgerechnet die von mir geglaubte Unfehlbarkeit der Bibel in Glaubensfragen der Ausgangspunkt war, die Unfehlbarkeit der Kirche in Glaubensfragen entsprechend dem Dogma vom ersten Vatikanischen Konzil 1870 zu entdecken. Wann und wo kann man diese unfehlbare Inspiration des Hl. Geistes festmachen, wann war diese wirksam: Beim Schreiben der einzelnen Schriften zu unterschiedlichen Zeiten? Beim Sortieren bzw. Aussortieren und der Kanonbildung etwa um das Jahr 200 herum? Auf den späteren Konzilien? Als man später den Kanon bestätigte? Was war vor den ersten Schriften des neuen Testaments, vor den Briefen des Apostels Paulus und vor der Abfassung der Evangelien? Wann nun hat der Hl. Geist so gewirkt, dass dieses unfehlbare Neue Testament herauskam?
Durch diese Fragen entdeckte ich, dass diese selbstverständlich geglaubte Unfehlbarkeit der Bibel ein Prinzip ist, das in der Kirche vorhanden ist und seinen schriftlichen Ausdruck und Niederschlag im NT gefunden hat, fortsetzend wirksam war bei der Kanonbildung, bei den Konzilsbeschlüssen einschließlich den beiden Vatikanischen Konzilien bis in die Gegenwart. Diese Unfehlbarkeit ist ein Prinzip durch den hl. Geist bewirkt.
Mit dieser Sicht und Erkenntnis war für mich klar: Wenn es eine Kirche gibt, dann ist es die, die Jesus auf die Apostel gegründet hat und die sich heute eben auf diese Apostel zurückführen lässt. Damit war auch klar, dass die freikirchliche Sicht auf diese Thematik — eigentlich die protestantische überhaupt — ein Bruch in dieser Kontinuität der Kirche darstellt. Es war für mich das Ende des bis dahin geglaubten "Sola-Sriptura-Prinzips".
Schließlich traf ich die Entscheidung zu meiner zweiten Bekehrung, die zur Kirche. Es war für mich — auch emotional — so etwas wie ein "Heimkommen". Meine erste Bekehrung zu Jesus mündete in die von ihm gegründete Kirche. Ich war nicht mehr nur auf dem Papier katholisch, sondern auch mit meinem Leben.
Insofern war es schon eine Konversion, zwar nie auf dem Papier, so doch von der Überzeugung her.
Das bin ich nicht und das wird mir mit Sicherheit ebenso wenig passieren, wie dass ich zum Islam übertreten würde. Denn ich werde mit Sicherheit nicht alles verraten, was mir vom Glauben und Empfinden her mit am wichtigsten ist.
Kein Grund, sich so unhöflich zu äußern. Abgesehen davon wäre allein der Fragesteller oder die Fragestellerin zu einer entsprechenden Zurechtweisung berechtigt.
so ein Quatsch
Damit machst Du deutlich, was Du von der Ansicht des Fragestellers oder der Fragestellerin hältst, denn er oder sie hat sich, im Gegensatz zu Dir nicht hinsichtlich meiner Antwort beklagt.
Bin ich zwar nicht (war früher neuapostolisch, heute Atheist), aber ich finde den Katholizismus mit seinem Wunderglauben, Dämonen- und Engelsglauben, Kerzenmagie u.s.w. deutlich unterhaltsamer als den Protestantismus.
Weil es der wahre Glaube ist!
und du bist garnicht gefragt.