Wann ist eine Scheibenbremse nicht mehr (mit Reiniger) zu retten?

6 Antworten

Immer wieder höre ich, dass eine Scheibenbremse, wenn sie z.B. mit einem Pflegeprodukt für den Antrieb versehentlich besprüht werden würde, aber auch durch andere Verunreinigungen, mal schnell dahin sein kann und prompt ausgetauscht werden muss.

Naja, die ganze Bremse muss man nicht austauschen. Aber ja, Scheibenbremsen an Fahrrädern reagieren extrem empfindlich auf Fett und Öl.

Selbst mit dem Finger soll man ja am besten nicht die Bremsscheibe berühren (?)

Es mag sein, dass einige Grobmotoriker einen Fingerabdruck auf der Scheibe noch nicht am Bremsverhalten merken. Ich merke ihn jedenfalls.

Wenn das so ist, warum gibt es dann Bremsenreiniger?

Um fettige/ölige Verunreinigungen loszuwerden ;)

Die Bremsscheibe kann damit in jedem Fall restlos gereinigt werden. Natürlich nicht, indem man nur einmal kurz draufsprüht, abwischt und fertig - aber wer sich 10 Minuten Zeit nimmt, bekommt auch eine Bremsscheibe, die mit schwarz verölten Fingern angefasst wurde, wieder komplett sauber.

Bei den Bremsbelägen entwickelt das poröse Material leider eine ziemlich starke Kapillarwirkung, das zumindest flüssiges Öl auch in die letzten Ecken zieht, wo es mit Reinigungsmitteln nicht mehr zu entfernen ist. Aber um einen Fingerabdruck oder allgemein Bremsstaub zu entfernen, eignet sich auch hier Bremsenreiniger wunderbar.

Der große Vorteil von Bremsenreiniger ist, dass er zuverlässig fettfrei ist. Manche andere Reinigungsmittel enthalten tatsächlich Fett, damit es hinterher besser glänzt. Das willst du nicht an deiner Bremse haben. Aber man guckt halt auch nicht bei jedem Reiniger extra nach...

Denn so naturgemäß gerät ja beim Fahren, speziell bei Nässe oder Regen, mit Wasser auch aller möglicher Schmutz und sicher auch mal ölige Rückstände auf die Scheiben.

Ich finde, dass ausnehmend wenig Dreck an die Bremsscheiben fliegt. Aber wenn ich auf der Straße mal einen öligen Regenbogen sehen sollte, fahre ich da garantiert nicht drüber.

Und was Wasser angeht, ballern Leute ja auch teilweise mit dem Hochdruckreiniger drauf.

Solange nicht mit dem scharfen Strahl zwischen Bremsbelag und Kolben kommt (was man schon extra herausfordern müsste), interessiert sich eine hydraulische Scheibenbremse nicht für einen Hochdruckreiniger, der nur Wasser verspritzt.

Also was ist für eine Scheibenbremse tragbar, was zumindest noch zu retten?

Wenn man aufpasst, die Bremsscheibe mit einem Ölspritzer nicht so zu drehen, dass das Öl auch an die Bremsbeläge kommt, bleibt es eigentlich bei Reinigungsarbeiten. Wobei es jetzt auch nicht allzu schwierig ist, nen Lappen hinter die Kette zu halten, wenn man unbedingt ein Kettenspray verwenden will.

Und wenn's doch mal ein Malheur gibt, gehen nur die Bremsbeläge über den Jordan und alles andere kann gereinigt werden.

Sprich, für jemanden der ein kleines Bisschen nachdenken kann, ist eine Scheibenbremse kein Problem.

Nur wenn man zur kompletter Kopflosigkeit neigt (z.B. Öl auf die Bremse sprühen, weil sie quietscht), sollte man lieber keine Scheibenbremse verwenden.

Wenn die Scheibe nur mit Öl oder Fett verschmutzt ist und keinen mechanischen Schaden, wie einen Seitenschlag hat oder wellig ist, dann kann man die weiter verwenden, nachdem man sie gründlich gereinigt hat - dabei die Bohrungen/Ausfräsungen in der Scheibe nicht vergessen.

Sind die Bremsbeläge nur oberflächlich verschmutzt, kann man auch diese gründlich reinigen und weiterverwenden.

Zum Reinigen Bremsenreiniger verwenden.

Sollte Öl in die Bremsbeläge eingezogen sein, lässt sich das in aller Regel nicht oder nicht ganz entfernen - es zieht vielleicht durch die Reinigungsversuche noch tiefer ein.

In dem Fall müssen die Bremsbeläge ausgetauscht werden.

Wichtig ist, nach Arbeiten an der Bremse, auf einer sicheren Straße oder Parkplatz Bremsversuche zu machen.

VG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Radfahrer und "Schrauber"

Die Scheibe bekommst Du sehr gut wieder sauber, aber der Dreck hängt dann an und in den Belägen.

In dem Zusammenhang wird aber auch gerne mal übertrieben.

Was immer man zum Reinigen benutzt ist an sich wurscht, Hauptsache es werden keine Öle oder fettige Substanzen verwendet oder gar Reiniger die Rückstände auf der Oberfläche lassen. Aus dem Grund wird gerne Bremsenreiniger empfohlen - der verschwindet ohne Nachputzen restlos.

Die scheibe ist eigendlich erst unrettbar verloren, wenn sie krumm ist oder so. je nach dem mit was die scheibe verschmutzt war, könnten die Beläge in die Grütze gehen.

lg, Anna