Wäret ihr bereit deutlich mehr für Hotels und Gastronomie zu zahlen?

5 Antworten

Immer, wenn es darum geht, dass Angestellte von ihrem Gehalt leben können und vernünftig behandelt werden sollen, ist der erste Move, dass man den Konsumenten für die gleiche Leistung mehr Geld abknüpfen will. Warum? Warum schaut man stattdessen nicht mal genauer hin, wer überhaupt welchen Anteil des aktuellen Preises bekommt? Und wie viel Gewinn darin steckt, also, wie viel nach Abzug aller Kosten von dem Preis noch übrig bleibt - und wohin der geht?

Mit dieser Herangehensweise würde man nämlich feststellen, dass es vielleicht doch nicht so eine gute Idee ist, wenn einige Wenige, denen die Buden gehören, richtig viel von dem Preis in die eigene Tasche stecken, sondern dass die davon ruhig einfach mal etwas mehr an diejenigen abgegeben könnten, die dafür wirklich Wertschöpfung betreiben - ihre Angestellten!

So als Beispiel: Paris Hilton heißt nicht nur so, sie ist die Erbin dieser großen Hotelkette. Sie und ihre Familien führen ein Leben im überbordenden Luxus - während in ihren Hotels Reinigungskräfte für Mindestlohn mit Zeitvorgaben die Betten machen und Toiletten schrubben, die vorne und hinten nicht passen und kaum von ihrem Gehalt das Nötigste zum Leben bezahlen können. Muss das so sein? Muss das so bleiben? Muss man also von den Hotelgästen mehr Geld nehmen, damit die Reinigungskraft nicht am Monatsende vor dem leeren Kühlschrank sitzt? Oder wäre es nicht mindestens genau so okay, wenn Familie Hilton vielleicht nicht 2,3 Milliarden Dollar (!!!) Vermögen hüten würde?


anomym3005 
Fragesteller
 21.10.2023, 20:09

Die meisten Hotels gehören nicht direkt zur Kette, die sind nur Franchisenehmer.

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HappyMe1984  21.10.2023, 20:11
@anomym3005

Es ist doch völlig egal, welches Unternehmenskonstrukt dahinter steht. Fakt ist, dass in sehr vielen Fällen irgendwo ein paar wenige Menschen zu finden sind, die richtig fett abkassieren, während die, die am Gast wirklich Wertschöpfung betreiben, mit Brotkrumen abgespeist werden. Sprich, dass genug Geld da wäre, um eben auch die Angestellten gut zu bezahlen, dass das aber zur Folge hätte, dass diese Wenigen ein bisschen weniger überfüllte Bankkonten hätten. Ganz ohne Preiserhöhung.

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Ich hätte halt die Befürchtung dass die höheren Preise direkt, oder zumindest hauptsächlich, zu höherem Gewinn führen würden. Dass da fast nichts beim Personal ankommt. Meines Wissens wird das Personal in teureren Lokalen ja auch nicht besser behandelt.

Prinzipiell ists aber natürlich wahr, es müsste mehr gezahlt werden. Könnte man für den Anfang über Trinkgeld machen. Es gibt keins mehr, stattdessen kriegen die Angestellten offiziell mehr gezahlt, was halt auch höhere Preise bedingt. Aber auch das scheitert vermutlich an der Realität, wie oben beschrieben.

Gastro (nur Essen betrachtet) haben wir ziemlich zurück gefahren. Die Qualität ist leider auch bei 19 € pro Gericht gerade einmal halbwegs ok. Wie viel müsste man denn zahlen, dass es wirklich gut ist und dann noch die Leute gut bezahlt werden? 🤔

Sarkastischer Weise kennen wir aber 3 gute Imbisse (mit Sitzgelegenheiten) wo man für 7,50 € pro Gericht viel bessere Qualität erhält. Aber klar die haben keine Bedienung. Ich bräuchte aber eigentlich gar keine Bedienung. Ich finde das Mc Donalds Konzept viel besser wo man in Ruhe einfach alles auswählen kann und es einem einfach nur hingebracht wird (obwohl Abholen für mich auch ok ist, wenn es so einen Alarmvibrierer dazu gibt).

Hotel möchte ich komplett vermeiden. Ich finde es total lästig, dass viele Konkresse und co. wieder versuchen, dass man sich real trifft. Mir reichen Video-Konferenzen, wenn es nach mir ginge.

Privat reichen mir Übernachtungsmöglichkeiten wo man auch selbst z.B. die Bettwäsche bezieht und abzieht/zum Waschen bringt oder ähnliche Konzepte. Hier bleibt am Ende aber auch die Frage wie viel teurer das dann werden würde. Hier suchen wir nicht nach dem Billigsten aber auch nicht nach Luxus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

NEIN NEIN NEIN

Die Zimmerpreise der Hotels sind seit deren Widereröffnung nach den Lockdowns massiv gestiegen, manchmal bis zum dreifachen des vorherigen Preises.

Dabei sind die Zimmer (also das Angebot des Hotels) weder im Umfang noch der Qualität im gleichen Zeitraum gesteigen!

Und zudem gehen aktuell immer mehr Hotel-Zimmer verloren, weil die Hotelbesitzer ihre herbergen lieber an den Staat oder die Bundesländer vermieten als Unterkunft für Flüchtlinge und Asylsuchende!

Ja, ich bin für eine faire Bezahlung der Angestellten - keine Frage. Aber ein Hotelzimmer, welches bis Ende 2019 z.B. 80 EUR gekostet hat, ist nach dem letzten Lockdown keine 160 EUR wert!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

anomym3005 
Fragesteller
 21.10.2023, 20:30

ist doch logisch, dass sich die Preise erhöht haben und kein Wunder. Allein die Energiekosten sind deutlich gestiegen, das ist bei einem Hotelbetrieb nicht zu unterschätzen. Vieleie Dienstleister haben auch ihre Preise erhöht.

Dazu kommt, dass der Mindestlohn deutlich gestiegen ist im letzten Herbst. Hotels lagen in ihrer Bezahlung da natürlich oft drunter und waren gewzungen anzupassen.

Ich denke aber tatsächlich, dass viele Betriebe Corona genutzt haben um Angebote zu streichen und die sind dann eben nie wieder eingeführt worden.

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Ich würde dann seltener Essen gehen.

Dadurch nimmt die zahl der Restaurants ab und nur die guten überleben.