Wäre es sinnvoll als Atheistin zur Tengrismus zu konvertieren?

19 Antworten

Wie auch andere schon sagten: Jede Religion ist besser als der barbarische Islam. Aber es ist ein beträchtlicher Abstieg vom Atheisten zu uralten Mythen.

Der Atheist hat kapiert, daß die ganzen alten Götterfiguren nicht nötig sind um die Welt zu verstehen und daß man sich von Höllendrohungen nicht erpressen lassen darf. Und von diesem hohen Niveau macht man keine Rückschritte. Die "Natur" ist auch kein Gott.


helmutwk  02.01.2017, 15:03

Der Atheist hat kapiert, daß die ganzen alten Götterfiguren nicht nötig sind um die Welt zu verstehen

Die meisten Atheisten haben nicht kapiert, das man ohne unbeweisbare Denkvoraussetzungen gar nichts verstehen kann, und die "Denkergebnisse" der Atheisten oft nur deren (meist unbewusste) Denkvoraussetzungen widerspiegeln.

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Tanjaknows  02.01.2017, 16:28
@helmutwk

Der Religiot hat nicht kapiert, daß die 3000 Religonen auf Erden sich längst gegenseitig schachmatt gesetzt haben und nur eine logische Reaktion bleibt: Weg mit all dem Schund. Weiterhin hat er nicht kapiert, daß es einem mit Hirn ausgestatteten Mensch nicht möglich ist, über Jahrtausende eine Figur zu verehren, die sich irgendwelche Leute ausgedacht haben und die nicht die geringsten Spuren hinterläßt - obwohl die Gotterfinder alles mögliche erzählen, was ihr Gott schon auf Erden geleistet habe.

Ein Teil der Menschen ist einfach zu KLUG geworden um Nebelgespinste zu verehren und sich dadurch noch ausnutzen zu lassen.

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helmutwk  03.01.2017, 23:09
@Tanjaknows

Der Religiot hat nicht kapiert, daß die 3000 Religonen auf Erden sich längst gegenseitig schachmatt gesetzt haben

Ein Argument für Denkfaule.

Zum ersten mal ist mir diese Argumentation in anderem Zusammenhang begegnet: "Die Evolutionstheorie kann nicht stimmen, weil es so viele sich gegenseitig widersprechende Versionen davon gibt". Heute ist das sicher nicht mehr oft zu hören, da manche Theorien (z.B. hopeful monsters) wieder von der Bildfläche verschwunden sind und andere (z.B. punctuated equilibrium) in die Standard-Theorie integriert wurden. Aber mir geht es um das Argumentationsmuster ...

Mal ganz abgesehen davon, dass das mit den 3000 schon deshalb Quatsch ist, weil es Religionen gibt, die zueinander kompatibel ist. Siehe die interpretatio graeca bzw. latina für den antiken Polytheismus, die analog auch auf weitere Formen des Polytheismus angewandt werden kann.

Auch innerhalb des Monotheismus ist so was möglich: in der Bibel gibt es eine  Szene, wo Abram (Verehrer von JHWH) eine freundliche Begegnung mit Melchisedeq (Verehrer von el-'olam, dem "höchsten Gott"), und anschließend schwört Abram (im Gespräch mit dem König von Sodom) bei JHWH el-'olam ("dem Herrn, dem höchsten Gott").

Weiterhin hat er nicht kapiert, daß es einem mit Hirn ausgestatteten Mensch nicht möglich ist, über Jahrtausende eine Figur zu verehren, die sich irgendwelche Leute ausgedacht haben und die nicht die geringsten Spuren hinterläß

Genau aus dem Grund sind manche Religionen ausgestorben uns haben Religionen Platz gemacht, deren Gottheiten "Spuren hinterlassen", etwa in dem, was Menschen bis heute erleben:

https://www.erf.de/fernsehen/mediathek/mensch-gott/67-0

Du glaubst, dass es keinen Gott gibt, deshalb glaubst du, dass alle Götter von Menschen ausgedacht wurden, und kein Gott "Spuren hinterlassen" hat. Und deshalb hältst du alles, was auf Spuren Gottes hindeutet, für unglaubwürdig oder Zufall o.ä.

Nimm bitte zur Kenntnis, dass es Leute gibt, die andere Erfahrungen haben und deshalb diese Schlussfolgerung nicht nachvollziehen können. Darunter auch solche, die früher mal Atheisten waren.

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thisgirl0 
Beitragsersteller
 01.01.2017, 20:46

Ohne die Natur gäbe es weder dich, noch mich und noch etwas anderes lebendes. Ohne die Sonne ebenfalls nicht und ohne unserem Universum an sich nicht. Gott muss nicht unbedingt ein männliches großes Wesen sein der uns vom Himmel kontrolliert, NEIN. Ich bin dankbar, dankbar dass die Natur mir Leben gibt, Sauerstoff zum Atmen, Pflanzen (wenn man Fleischesser ist, auch Fleisch und Pelz etc.) zum überleben, Sonne die mich erwärmt. Das alles hat natürlich einen wissenschaftlichen Hintergrund und Wissenschaft geht natürlich immer vor für mich, dennoch bin ich dankbar für all das und vergöttere dies(um etwas zu vergöttern muss man auch nicht beten - vielleicht in der Natur meditieren und all das genießen)

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Abgesehen davon, dass der Allmächtige Gott nichts mit den Religionen und deren Entstehung zu schaffen hat

und dass man an Gott auch ohne einer Zugehörigkeit zu einer Religion / Konfession glauben kann und auch darf

und man dem Allmnächtigen Gott keine Opfer darbringen wie auch keine Rituale einhalten muss,

hängt dies ganz allein von Dir und Deinem Gefühl ab, zu welcher Sache Du Dich hingezogen fühlst.

Entscheidend ist: Schadet sie Dir und auch anderen in Deinem Umfeld, oder nicht.

Tengrismus wiederum hat für mich mehr mit Spiritualität und Naturreligion (Schamanismus) zu tun, denn nach hierarchischer und institutionalisierter Religion...

Atheismus ist nicht verpflichtend, ebenso nicht Theismus (und ihre vielfältigen Formen) -  die Wandlung bringt einen weiter, nicht die Stagnation...

In meinen Augen ist jedoch der Atheismus gleichbedeutend mit Stagnation zu setzen, denn hier entwickelt man sich im Geistigen nicht mehr weiter und verharrt auf der Physischen Ebene...

Dies gilt auch für den religiösen Fundamentalismus und im Besonderen für den religiösen Fanatismus...

In diesem Sinne wäre ein Wechsel hin zum Geistigen nicht das Verkehrte, solange man sich und andere dabei nicht schadet und schädigt und

man dabei auch die irdische Ebene nicht verlässt (was bei Naturreligionen wohl eher nicht der Fall ist),

denn wir haben hier zu lernen, aufzulösen, abzuarbeiten, zu lehren und geistig uns zu entwickeln und zu wachsen...

Beim starken Atheismus ist dies so gut wie gar nicht möglich...

Gruß Fantho

Du hast dich schon vom religiösen Glauben befreit, zumindest bist du auf einem guten Weg dort hin. Warum willst du dir erneut und freiwillig so einen Klotz ans Bein binden?


Leben ist für mich etwas übernatürliches.

Nun gibt es ja wohl kaum etwas, was natürlicher ist als Leben.

Zumal "übernatürlich" gar nicht definierbar ist. Was soll das sein? Es gibt Dinge, die wir noch nicht verstehen, aber es gibt keinen Grund zur Annahme, dass wir für irgend etwas einer Erklärung bedürften, die nicht aus dem Bereich der Natur(wissenschaft) käme.

Für einen Atheisten ist es eigentlich in keiner Weise sinnvoll, zu irgend etwas zu konvertieren.

Die atemlose Bewunderung, die ich für die Natur empfinde, braucht keinen ideologischen Überbau. Im Gegenteil. Erst dem.der die Natur wirklich im Kontext ihrer Gesetze und Kausalitäten begreift, erschließt sich die ganze Fülle der Faszination und Schönheit, die dort zu finden ist.

Jede Spiritualisierung kann da nur kontraproduktiv wirken.

Du brauchst keine Religion, um Deinen Einsichten in die Natur nachzuspüren.

Du brauchst alle Religionen, um Deinen Einsichten in die Natur nachzuspüren.

Ich fände eine coole Haltung wäre so ein bisschen dazwischen.

Wenn Dich der Tengrismus interessiert, dann tauche doch da mal vorübergehend ein. Aber ich würde nicht mein Leben komplett an eine Religion verpfänden. Denn es gibt sicherlich noch vieles zu entdecken, was einem sonst entgeht.