Was soll meine Freundin sagen?
Sie ist als Muslima großgezogen worden, will aber zum Hinduismus konvertieren, was eine Religion ist, wo man reingeboren wird und kaum/schwer konvertieren kann. Wenn jmd sie nach der Religion fragt, will sie aber nicht sagen, dass sie Muslima oder Atheistin ist. Wäre es nicht respektlos, zu sagen, dass sie Hindu ist, wenn sie nicht offiziell eine ist?
3 Antworten
Ich denke beim Konvertieren kommt es schon darauf an, in welche Gruppe/Strömung des Hinduismus - Das ist ja eine sehr heterogene Religion, es gibt nicht "den" Hinduismus. Verschiedenen Gruppen kann man auf jeden Fall beitreten.
Solange sie nicht zur Religion gehört, würde ich an ihrer Stelle einfach sagen, ich sei "hinduistischen Glaubens". Das ist dann ja etwas persönliches und nicht zwingend mit der Einbettung in die Religion verbunden. Zu sagen, dass sie Atheistin ist, wäre ja schlichtweg falsch.
Ja. Jein. Atheismus hat im groben zwei Definitionen, davon eine eigentliche und eine, die eher volksmündlich und häufiger genutzt wird (und da ich davon ausging, dass die Fragestellerin diese benutzt, habe ich mich darauf bezogen):
1. Das Ablehnen des Glaubens oder Nicht-Glaubens an Götter (des Konzeptes)
2. Der Glaube, dass es keinen Gott gibt.
Alle atheistischen Strömungen die mir im Hinduismus bekannt sind, gehören wenn dann eher zur 1. Definition: Ihre Perspektive und Fokus liegt schlicht auf anderen Aspekten der Metaphysik und ignoriert/beschäftigt sich nicht mit dem Glauben/Nichtglauben an irgendeinen Gott. Das kann man, wenn man so will, auch als atheistisch bezeichnen, richtig.
PS.: Hast du vielleicht den Link verwechselt? Mit der Browser-Wortsuche konnte ich die Textstelle dort nicht finden.
Hinduism includes a diversity of ideas on spirituality and traditions, but has no ecclesiastical order, no unquestionable religious authorities, no governing body, no prophet(s) nor any binding holy book; Hindus can choose to be polytheistic, pantheistic, panentheistic, pandeistic, henotheistic, monotheistic, monistic, agnostic, atheistic or humanist.[65][66][67] According to Doniger, "ideas about all the major issues of faith and lifestyle – vegetarianism, nonviolence, belief in rebirth, even caste – are subjects of debate, not dogma."[62]
Ah ja, danke. Genau, ich denke dort ist von der oben genannten "in eine andere Blickrichtung schauenden" Art des Atheismus die Rede. In den Hinduismen liegen atheistischer/theistischer Agnostizismus und Atheismus zudem sehr nahe bei einander.
obwohl sie noch nicht übergetreten ist
Es gibt kein Übertreten.
Es gibt keinen offiziellen Konvertierungsprozess oder eine Zeremonie für die Konvertierung zum hinduistischen Glauben.
Wer sich für einen Hindu hält und irgendwas glaubt, dass in die Richtung geht, ist ein Hindu.
By the way:
Hinduismus kann polytheistisch, henotheistisch, pantheistisch, monotheistisch und sogar atheistisch sein:
Hindus can choose to be polytheistic, pantheistic, panentheistic, pandeistic, henotheistic, monotheistic, monistic, agnostic, atheistic or humanist.
Eine Religion, in die man hineingeboren werden muss, hat in der Regel weniger mit persönlichem Glauben zu tun.
Frag deine Freundin, ob sie glaubt, dass Gott gerecht ist. Und wie es dann sein kann, dass manche Menschen automatisch dazu gehören und andere nur unter großen Schwierigkeiten dazugehören können, auch wenn sie das wollen? Oder denkt sie, dass es viele "richtige" Religionen gibt, also die Nicht-Hindus zu einer anderen Religion gehören sollten? Aber warum will sie dann konvertieren, wenn das so ist?
Meine Meinung, es gibt nur einen Schöpfer und die Logik verlangt, dass der Glauben eine direkte Beziehung zu Gott bedeutet und dass da jeder ziemlich einfach mitmachen kann.
gibt auch atheistischen Hinduismus
https://en.wikipedia.org/wiki/Hinduism