Wäre eine Kommunikation mit Deutschen aus dem Mittelalter problemlos möglich?
Oder würde man sich nur teilweise, vielleicht sogar gar nicht verständigen können, weil die deutsche Sprache damals einfach "zu anders" klang?
4 Antworten
Problemlos sicherlich nicht. Das Mittelalter endete vor über 500 Jahren. In der Zeit hat sich die Sprache von blumig in sachlich verändert. Wir würden also als extem unfreundlich rüberkommen. Und auch viele Wörter würde weder der eine noch der andere verstehen.
Ansonsten schau dir einfach mal einige Gedichte aus dem Mittelalter an. Man versteht sie mit etwas nachdenken.
Die Verständigung wäre fast unmöglich oder zumindest auf sehr rudimentäre Dinge beschränkt.
Wenn du dir mal einen Ausschnitt des Originaltexts aus dem "Abenteuerlichen Simplizissimus" anschaust, wirst du bereits größte Mühe haben, dem zu folgen - und das ist immerhin aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, also frühes Neuhochdeutsch.
Ein weitere Erfahrung kannst du machen, wenn du versuchst, dich mit Bauersleuten aus dem Berner Oberland zu verständigen. Das Berndeutsch hat sich eigenständig aus dem Mittelhochdeutschen entwickelt und enthält selbst im "geglätteten" Stadtbernerisch noch jede Menge Vokabeln und Formen, die man als Deutscher erst mit einiger Übung versteht und noch schwerer lernen wird.
Das mittelalterliche Deutsch war eben vorherrschend Mittelhochdeutsch, und das bedeutet, dass der Wortschatz unserem nur in Teilen ähnlich war; Unterschiede gab es außerdem in der Aussprache und vor allem in der Idiomatik.
Dazu kamen Unterschiede in der Gesellschaftsstruktur. Das beginnt damit zu wissen, mit wem du überhaupt so ohne weiteres sprechen durftest.
Die besten Chancen für einen Zeitreisenden aus unserer Zeit wären da noch gute Lateinkenntnisse, wobei sich auch das Kirchenlatein jener Zeit ein gutes Stück von unserem eher Ciceronischen unterschied.
Den Dialekt aus dem Berner Oberland verstehen manchmal nicht einmal wir Deutschschweizer (aus dem Mittelland).
Nein, leider wäre das nicht möglich.
Die deutsche Sprache hat sich massiv geändert.
Nicht vergessen sollte man auch, dass es in Deutschland nicht nur eine Sprache gibt.
Alemannisch, Fränkisch, Friesisch, Sächsisch etc. sind SPRACHEN - und keine Dialekte! Sie sind im Laufe der Jahrhunderte nur zu Dialekten verkommen - mit wenigen Ausnahmen.´Das Mittelhochdeutsche hat sich dann als "Hochdeutsch" durchgesetzt - vor allem um den ganzen kleinen Fürstentümern eine gemeinsame Handelssprache zu geben.
es gab viel mehr regionale Dialekte und es wäre schwerer zu verstehen
z B Die Amish in den USA ; sprechen einen ca 200 Jahre alten deutschen Dialekt
Findet man vielleicht bei you tube