Wäre ein Ingenieur der auch theoretische Mathematik kennt, ein besserer Ingenieur als ohne diese Zusatzkenntnisse?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Frage steht und fällt mit der Definition von "besser". In welcher Einheit könnte man messen, wie gut ein Mathematiker oder Ingenieur ist? Was macht einen Ingenieur besser als einen anderen?

Erfolgreicher gemessen in Jahresgehältern? Oder Bekanntheit in der Branche?

Eiffel war sicherlich ein genialer Ingenieur. Dabei war auch unternehmerisches Geschick wichtig, Verhandlungsfähigkeiten, Charme, Kühnheit und ein gewisses Genie.

Ein Ingenieur, der heute moderne Betonbau-Methoden erfinden möchte, braucht jede Menge Kenntnisse in Mathe, Informatik, Maschinenbau und Chemie. Auf welche dieser Gebiete er sich dabei spezialisiert, ist persönlicher Geschmack. Wenn er aber mathematisch sehr fit ist, wird ihm das niemals weiterhelfen, wenn er zu jeden Vorstellungsgespräch total bekifft ist.


ulrich1919  14.10.2021, 17:59

Eiffel ist ein gutes Beispiel. Die Detailauslegung des Eiffelturms wurde von einem Schweizer Ingenieur gemacht.

1
ToniKim 
Fragesteller
 14.10.2021, 17:59

Ich spreche von einem Ingenieur nicht zwei unterschiedlichen Menschen.

0
mjutu  14.10.2021, 18:08
@ToniKim

Wenn einer Person Mathe nicht liegt, wird sie nach einem intensiven Mathestudium eher depressiv als ein besserer Ingenieur zu werden. Wenn sie in dem Beruf gut sein will, muss sie heraus finden, was ihr liegt und was ihre besonderen Fähigkeiten sind. Wenn man voll auf Mathe abfährt und da sehr gut ist, kann man das durchaus für herausragende Tätigkeiten nutzen. Falls man dann aber einen Standard-Job annimmt, bei dem man möglichst billige Sitze für LKWs entwickelt, bringt einem ein mathematischer Sachverstand nichts.

Man kann mit Mathematik im Ingenieurswesen sehr viel anfangen, wenn man viel damit anfängt. Und das meine ich: die Frage, was einen "besseren" Ingenieur ausmacht, kann man nicht allgemein beantworten, auch nicht für eine bestimmte Person.

Mich hat es bei meiner Arbeit als Physiker sehr viel weiter gebracht, dass ich 5 Jahre lang als Behindertenhelfer gearbeitet habe und Verständnis und Einfühlungsvermögen für Menschen mit eingeschränkten Körperfunktionen entwickelt habe. Wenn ich nun einen Job in einem Teilchenbeschleuniger oder einem Teleskop angenommen hätte, wäre das nicht hilfreich gewesen. Ich habe aber in einer orthopädischen Klinik bei der Bewegungsanalyse gearbeitet und z.B. bei der Entwicklung von OP-Techniken und Prothesen geholfen. Daraus kann man aber nicht generell ableiten, dass inidividuelle Schwerstbehinderten Betreuung dabei hilft, ein besserer Physiker zu sein.

Mache dein Ding. Darin bist du am besten auf der Welt.

1

wenn ein Ingenieur diese fundamentale Mathewissen hätte kann es sein dass es für ihn Nachteile bringen würde.
Mal angenommen er muss bei Maschine Berechnungen durchführen.
Dabei stellt er jede Formel der "normalen" Mathematik in Frage und versucht z.B. auf naturwissenschaftlicher Basis "die Atome zu zählen" sprich um noch genaueres Ergebnis zu erreichen versucht er alle denkbaren Rechenwege.

Ein anderer Ingenieur wäre mit der Berechnung längst fertig und arbeitet bereits an 2 anderen Projekte.

Erster Ingenieur kommt nach 2 Wochen auch zu präziseren Ergebnisse.
Dabei muss er aber feststellen dass Bearbeitungsmaschinen nicht so genau fertigen können. So bleibt ihm nichts anderes übrig als entsprechend zu runden.

Wenn der nun sein Ergebnis mit anderen vergleicht stellt er fest dass sie nach den Runden identisch sind


ToniKim 
Fragesteller
 14.10.2021, 17:58

ja, vielleicht verliert man an Effizienz als Ingenieur wenn man so genau wird.

0

Ich sag mal so, es schadet sicher nicht mehr Kenntnisse zu haben. Insbesondere dann wenn man keine 0815 Aufgabe hat und sowieso ein Spezialfall lösen will.

Ein immensen Vorteil sehe ich aber nicht. Selbst wenn man alle Berechnungen ohne computer löst sondern per Hand.

Zu deiner 2. Frage. Ich denke das schließt sich nicht aus. Wenn du Theorie nicht in Praxis umsetzen kannst hast du schlicht die Theorie nicht verstanden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – man lebt halt xD

Wieder so eine Frage die alle Objekte über einen Kamm schert.

,,Ingenieur" ist sowohl im Studium als im Berufsleben ein sehr vielseitiger Begriff. Bei gewissen Ingenieuren ist ,,höhere" Mathematikkenntnis ein Vorteil; bei Anderen (die Meisten!!) ist es ziemlich egal.

Meine eigene mehrjährige Erfahrung ist dass Kenntnisse der Sprache und etwas Psychologie bei der Berufsausübung viel nützlicher gewesen sind.

Das ist soooo unterschiedlich. Es gibtt da keine allgemeingültige Antwort.

Nein. Oder nur in ganz wenigen Ausnahmen.

Die Einsatzgebiete von Ingenieuren sind extrem vielfältig. Die allermeisten Ingenieure müssen im Job keine großartigen Berechnungen vornehmen.