vollständige Induktion, Grenzen?

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Ich lese, dass diese ja nur für natürliche Zahlen funktioniert, aber da hätte ich folgende Frage:

Das ist so nicht ganz richtig. Tatsächlich ist die "vollständige Induktion" nur für abzählbare Probleme, also Probleme die die Mächtigkeit der natürlichen Zahlen nicht überschreiten, geeignet. Tatsächlich entspringt die vollständige Induktion dem sogenannten Induktionsaxiom der natürlichen Zahlen. Das von dir genannte Beispiel ist eine Induktion über einen Teilbereich der Menge Z, und Z ist gleichmächtig zu N. Mit einer geeigneten Indexverschiebung kannst du diesen Fall immer auf N zurück führen.

Es gibt aber eine Erweiterung der vollständigen Induktion, nämlich die transfinite Induktion. Diese kann auf jeder wohlgeordneten Menge durch geführt werden.


ViDa1111 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 19:31

Du redest hier dann von einer bijektiven Abbildung?

Aber auf reelle Zahlen wäre das dann nicht möglich?

Und wieso nicht? Also, könnte ich es nicht wieder für einen N0 beweisen und dann den Beweis für N0 vorwärts beweisen?

DerRoll  04.09.2024, 19:42
@ViDa1111

Wie wäre es wenn du den Artikel zur transfiniten Induktion durch liest? Ich verstehe nicht warum ich das überhaupt geschrieben habe wenn es dich scheinbar nicht interessiert.

ViDa1111 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 19:56
@DerRoll

Ich habe mir das tatsächlich durchgelesen und genau das sind "Absicherungsfragen" ob ich verstanden habe, was ich gelesen habe...

DerRoll  04.09.2024, 19:59
@ViDa1111

Auf reelle Zahlen ist die vollständige Induktion nicht anwendbar. Was dein Einwurf mit den bijektiven Abbildungen soll weißt nur du. Auf reelle Zahlen ist die transfinite Induktion nicht trivial anwendbar. Warum findest du heraus wenn du die verwendeten Begriffe verstanden hast. Aus deinen bisherigen Fragen lese ich dass dir einiges an Grundlagen dafür fehlt.

Die vollständige Induktion basiert auf zwei Beweisen:

  1. Beweis für ein Startelement, quasi für einen Ankerpunkt
  2. Beweis, dass wenn es für ein Element einer abzählbaren Menge gilt, dass es dann auch für den Nachfolger der Menge gilt (ginge auch für Vorgänger) - Beweis einer Implikation.

Der Effekt ist dann, dass es für das Startelement gilt, für dessen Nachfolger, für den Nachfolger des Nachfolgers, also vom Startelement aufwärts. Das ist der ganze Trick. Der Beweis der Nachfolgeimplikation macht den Beweis über das Startelemet transitiv über die gesamte (Teil-)Menge.

Es funktioniert nur für aufzählbare Mengen. Die ganzen Zahlen >=-2 sind aufzählbar.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Math.