Verzweiflung - Darmprobleme beim Hund?
Hallo zusammen,
wir haben eine 10 Monate alte Labrador/Australian Shepherd Hündin mit immer wiederkehrenden Darmproblemen.
Langsam bin ich wirklich verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
Mit etwas über drei Monaten hatte sie eine Blasenentzündung, welche zwei mal mit Antibiotika behandelt wurde (nach der ersten Behandlung waren kurze Zeit später wieder Symptome da). Zwischen den beiden Antibiotikabehandlungen hat sie vom Tierarzt eine Wurmkur verordnet bekommen ohne jeglichen Hinweis, dass man dann eine Darmsanierung vornehmen sollte (Präbiotika, Probiotika).
Zusätzlich hatte sie von Beginn an immer wieder Probleme mit ihren Analdrüsen (Entzündeten sich kurze Zeit nach der Blasenentzündung, auch wieder Antibiotika) Dann irgendwann gab uns die Tierärztin Probiotika und Präbiotika mit, da sie zu der Zeit auch viel mit Durchfall zu kämpfen hatte. (Kein Wunder, heute bin ich ja auch etwas schlauer)
Da das mit dem Durchfall immer nur zeitweise besser wurde, vermuteten wir, dass sie ggf. das Futter nicht verträgt und stellten dieses um. Eine Zeit lang war auch alles soweit in Ordnung, abgesehen von sich immer wieder füllenden Analdrüsen.
Dann aber kam der Durchfall immer wieder, teilweise überzogen mit Schleim. Dann ging er wieder weg, dann kamen Verstopfungen, dann wieder Durchfall. Egal was wir machen, es wird nie nachhaltig besser. Ob Hühnchen mit Reis oder das normale Futter, der Kot ist zumindest immer extrem weich. Es könnte alles sein, von einer Futtermittelunverträglichkeit, Leaky Gut, bis IBD... Auf Würmer ist seit der ersten Wurmkur nur noch getestet worden, immer ohne Befund.
Ich könnte nun Kotproben verschicken, Blut abnehmen lassen, das Futter umstellen. Wahrscheinlich wird das auch nach und nach gemacht, ist aber ein sehr langer Prozess und ich bin wirklich langsam ungeduldig weil die kleine Maus mir einfach nur leid tut.
Wir haben demnächst sowieso einen Tierarzttermin, können den leider nicht weiter vorziehen wenn nicht unbedingt nötig, weil die behandelnde Tierärztin bis dahin Urlaub hat.
Können all diese Probleme von der Antibiotikabehandlung/Wurmkur kommen, auf die nicht sofort eine Darmkur folgte? Sie war damals ja noch ein Welpe...
Oder erkennt jemand seinen Hund darin wieder und kann uns seine Vorgehensweise mitteilen?
Kleine Randinfo: Sie bekommt seit ca. einer Woche Sivomixx übers Futter, trotzdem keine Besserung.
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
Katharina und Laika
5 Antworten
Schon mal darüber nachgedacht, eine Ausschlussdiät zu machen?
Dabei wird dem Hund über einen bestimmten Zeitraum eine Einzige Proteinquelle gegeben, die der Hund noch nie vorher bekommen hat (meist werden dafür Ziege, manche Wild-Varianten oder ganz exotisches wie Strauß genutzt). Der Hintergrund ist, dass die Wahrscheinlichkeit einer Unverträglichkeit bei ungefütterten Proteinquellen eher gering ist und man, wenn es sich bessert, herausfinden kann, worauf der Hund reagiert (falls es eine Unverträglichkeit ist)
Manche Hunde vertragen bestimmte Zutaten nicht - Oder sogar ganze Fleischsorten (was besonders häufig vorkommt, wenn der Hund aus keiner gesunden Zucht stammt, da immer mehr mit ungesunden Tieren vermehrt wird)
Dass der Hund Probleme mit den Analdrüsen hat, hängt sehr wahrscheinlich mit dem ständigen Durchfall zusammen. Damit hatte meiner auch Probleme, bis wir herausgefunden haben, dass er sein Futter nicht vertragen hat.
Ich drücke die Daumen, dass ihr bald herausfindet, was das Problem ist
Hey, vielen Dank für die Antwort, wir würden das gerne mal ausprobieren. Wie verhält es sich mit dem Futter, wenn sie es bereits als Leckerli bekommen hat? Wir würden das sonst gerne mit Pferd probieren, sie hat aber mal ein Pferdeohr bekommen... Danke und LG :-)
also wenn ein zehn Monate alter Hund schon solche Probleme hat, dann sind da mehrere Faktoren zusammen gekommen.
Gerade in dem jungen Alter werden die Tiere ja mit allerlei Chemie behandelt. Impfungen Wurmkur, in deinem Fall noch Antibiotika etc.
Dann wird bei jedem welchen Kot meist sofort das Futter gewechselt oder die viel gepriesene Schonkost mit Reis und Hühnchen gefüttert. Leider ist es so, dass viele Hunde gar kein Huhn und gar keinen Reis vertragen .... und dann geht die Spirale los.
Was genau findest du denn normalerweise?
Auch wenn mich viele, jetzt hier wieder erschlagen werden - füttere mal vier Wochen lang das da: und lass dir nicht von irgendwelchen Leuten einreden, dass das Futter furchtbar wäre. Ich will jetzt auch nicht wieder drüber diskutieren.
und bitte nichts anderes. auch keine Kauartikel wie Schweineohren oder sowas. Das Futter gibt es auch als Trockenfutter, das kannst du als Leckerchen benutzen.
Wenn sich der Darm dann beruhigt hat, kannst du langsam - also wirklich langsam mindestens über eine Woche lang vorsichtig mischen - wieder auf normales Futter umsteigen.
Nimm bitte mal kein Futter mit Huhn. Mittlerweile reagieren ganz viele Hunde auf Huhn ich weiß nicht warum aber mir fällt das schon seit geraumer Zeit auf. Pute geht komischerweise nur Huhn vertragen viele überhaupt nicht mehr.
und bitte nicht bei jedem weichen Kot sofort wieder das Futter wechseln oder irgendwas zusätzlich füttern. Weniger ist bei solchen Problemen immer mehr
Und Versuch mal in der nächsten Zeit ohne Chemie auszukommen.
Sehe ich aus so, wenn ich anmerken darf sollte man bei einem so jungen Hund und den andauernden Problemen 6 Monate bis zu einem Jahr oder auch lebenslang bei dem Futter bleiben. Weil der Darm bereits schwer geschädigt sein kann.
Was die Blasengeschichte noch so hervorbringen kann, wird man sehen und wahrscheinlich dafür das geeignete Futter auch anpassen müssen.
Klingt sehr nach unserer Hündin. Irgendwann waren es jedoch permanente Durchfälle (wie Wasser), da niemand die Ursache des ganzen finden konnte. Blut und Kot waren ok, IBD war die verzweifelte Diagnose eines Tierarztes.
Habe irgendwann einen früheren Dozenten kontaktiert, der mir riet, mal auf Verdacht die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen. Siehe da, keine Probleme mehr. Sie bekommt heute über jede Mahlzeit ein klein wenig Almazyme (gibt es für wenig Geld zum Beispiel bei Amazon). Lassen wir das weg, kommt nach kürzester Zeit wieder weicher schleimüberzogener Kot raus.
Letztlich hat sie wohl eine leichte exokrine Pankreasinsuffizienz und braucht hier einfach Unterstützung von außen.
Wurde mal auf Giardien untersucht?
Hallo, vielen Dank für die Antwort, ich behalte das auf jeden Fall mal im Hinterkopf und frage die Tierärztin danach. Ja, Giardien sind auch getestet, negativ.
Dein Hund braucht möglicherweise eine schonkost. Heißt Reis und/oder gekochtes Hühnerfleisch. Das hat meinem Hund auch gut geholfen, vlt klappte bei deinem auch ^^
Hallo, danke für die schnelle Antwort. Das bekommt sie schon, immer wieder wenn es wieder schlimmer wird. Trotzdem bekommt sie auch während der Schonkost Durchfall :(
Sie hat sonst auch Morosuppe bekommen, hat kurzzeitig auch geholfen, leider aber nicht nachhaltig…
An deiner Stelle würde ich mich nach einem sehr guten, erfahrenen Tierheilpraktiker erkundigen. Möglicherweise ist seine Praxis nicht gleich ums Eck. Teurer als ein TA ist der nicht. Oftmals ist ein THP der letzte Strohhalm und dann ärgert man sich, dass man ihn nicht schon eher aufgesucht hat.
Termin muss vorab vereinbart werden. Nimm alle Befunde vom TA mit, notiere dir genau den gesamten bisherigen Krankeitsverlauf deines Hundes. Wundere dich nicht, ein THP geht anders als ein TA vor und nimmt sich alle Zeit, welche eine gründliche Anamnese braucht. Schulmedizin und Heilpraktik schließen sich nicht automatisch aus, beide können durchaus sehr erfolgreich zusammenarbeiten.
Ich hatte versch. Fälle, bei denen es tierärztliche Odysseen, viele Schüsse ins Blaue, bis hin zur Euthanasieempfehlung gab. Dank versierten THP wesentliche Besserung, Heilung, Lebensverlängerung mit Lebensqualität, Palliativbehandlung.
Durchfall als Folge von Antibiotikum ist normal, wie du festgestellt hast. Darmsanierung ist ratsam. 24 Stunden Nulldiät (nur Wasser) und alle 2-3 Std. Nux vomica D6 4 Globuli. Das Mittel wird bis zum vollständigen Abklingen ausschleichend (in größer werdenden Abständen) verabreicht. Ab 2. Tag gibt es Schonkost. Habe sehr gute Erfahrung mit Geflügelklein, was mind. 3 Stunden samt Knochen in reichlich Wasser mit etwas hochwertigem Salz und Kümmel kochen muss (Knochen können danach mit dem Fingernagel eingedrückt werden) gemacht. Dazu hinein kommen geschnippelte Möhren für 1 Stunde und zum Schluss Reis für 1/2 Stunde. Das Verhältnis ist 4 Teile Geflügelklein : 1 Teil Möhren : 1 Teil Reis. Dieser Eintopf wird samt Knochen gewolft, portioniert, für die kommende Tage gekühlt bzw. eingefroren. Das macht Arbeit. Wichtig sind die weichgekochten und feingewolften Knochen, die festigen den Kot und liefern wichtiges Calcium was durch Durchfall entzogen wird. Das wenige Salz ist auch wichtig. Ich gebe zum Diätbrei im Futternapf noch einen Schuss Tee aus Schafgarbe, Fenchel, Anis, Kamille (od. Stilltee) und geriebenen Apfel dazu. Ab 3. Tag gibt es frische ganz fein gewogene Petersilie zur Portion und paar Tropfen Leinöl. Die Mahlzeiten werden statt sonst 2x tgl. auf 4x tgl. verteilt. Es gibt keine Leckerlies oder sonst. Knabberspass. Nach 5 Tagen mische ich das gewohnte Futter dazu und reduziere den Diätbrei. Preis- Leistung- Verträglichkeit habe ich für meine ernährungssensiblen (einer ist Allergiker) Hunde bei Lamm und Reis sensitiv gefunden.
Einen Versuch beim THP sollte es wert sein. Viel Erfolg und gute Besserung für deinen Hund.
Hallo, vielen Dank für die ausführliche Antwort, das Rezept werde ich auf jeden Fall ausprobieren und mache mal einen Termin beim THP, schaden kann es ganz sicher nicht :-)