Verschärft der weltweit steigende Fleischkonsum die Ernahrungskrise einer wachsenden Bevölkerung?
Ich glaube ha, weil die Tiere schon jetzt wenig Fleisch haben
Was sagt ihr?
15 Stimmen
8 Antworten
Es wird viel mehr Fleisch gegessen, als ökologisch nachhaltig produziert werden kann. Fleischkonsum gehört zu den wesentlichen Verursachern von Treibhausgasen, die den Klimawandel verschlimmern:
https://www.mdr.de/wissen/umwelt/fleisch-essen-klimawandel-100.html
Veganer sparen jährlich im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html
Zudem importiert Deutschland auch Tierfutter für Nutztiere aus Ländern wie Brasilien. Dort wird zur Schaffung der Ackerflächen der Regenwald brandgerodet:
https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/fleisch
https://www.transgen.de/lebensmittel/2622.futter-soja-ohne-gentechnik.html
Hinzu kommt der hohe Ressourcenverbrauch. Ein Nutztier muss im Schnitt erst einmal sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung fressen, um selbst eine Kalorie tierischer Nahrung zu produzieren. Verfüttert wird hauptsächlich Kraftfutter aus Mais, Soja, Weizen und Raps. Rund 60 % der Äcker in Deutschland werden für den Anbau von Tierfutter verwendet, schreibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.
https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/was-waechst-auf-deutschlands-feldern/
Auf einem Großteil dieser Ackerflächen ließe sich auch Nahrung direkt für den Menschen anbauen. Das ist eine größere Lebensmittelverschwendung als alles was in Supermärkten, Restaurants und Privathaushalten zusammen weggeworfen wird.
https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html
Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch müssen ca 15.000 Liter Wasser aufgewendet werden:
https://www.welt.de/wissenschaft/article6012574/Ein-Kilo-Rindfleisch-kostet-15-000-Liter-Wasser.html
Die Nutztierhaltung ist zudem durch die Ammoniak-Ausdünstungen der Fäkalien die größte Quelle für Feinstaub in Deutschland:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100445/Massentierhaltung-Hauptverursacher-fuer-Feinstaub
Die Entsorgung der Fäkalien (als Dünge deklariert) versucht das Grundwasser mit Nitrat:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/nitrat-im-grundwasser-durch-ueberduengung-und-guelle-a-1027279.html
Auch Weidehaltung ist keine Lösung. Hier ist die Klimabilanz sogar noch schlechter als bei Intensivtierhaltung, weil Weiderinder pro kg Fleisch deutlich mehr Methan produzieren.
https://www.blick.ch/news/schweiz/umwelt-fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-id5185811.html
https://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-130376391
Zudem braucht man bei Vollweidehaltung 3,5 ha pro Kuh. Da kann man sich den exorbitanten Flächenbedarf leicht ausrechnen, wenn die Massentierhaltung durch Weidehaltung ersetzt werden soll.
Hinzu kommt der hohe Ressourcenverbrauch. Ein Nutztier muss im Schnitt erst einmal sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung fressen, um selbst eine Kalorie tierischer Nahrung zu produzieren
Ich habe gelesen, dass das Verhältnis sogar noch krasser ist, nämlich 1 : 10 !
Ja, weil der Fleischkonsum (allgemeiner der Konsum von Tierprodukten, also auch Milch und Eier) momentan schon der weltweit größte Verursacher von Klimagasen ist - mehr als der gesamte Verkehr inklusive Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe, ...
Durch den Klimawandel kommen dann teils extreme Dürreperioden, die wir in den letzten 2 Jahren schon deutlich zu spüren bekommen haben. Dadurch wachsen Pflanzen schlechter, was einerseits die Fütterung der Tiere erschwert, andererseits auch den Anbau von Getreide und Gemüse. Dadurch wird mehr Futter vom Ausland importiert, was wiederum das Klima noch weiter anheizt.
Aber auch wenn man den Klimawandel außen vor lässt, ist es problematisch. Denn Tierfutter wird meistens auf Flächen angebaut, die auch für den Anbau von Lebensmitteln für den Menschen verwendet werden könnten. Durch eine sehr ineffiziente Verwertung des Futters (nur wenige Prozent der Kalorien des Futters werden "zu Fleisch") werden Massen an Soja und Getreide verschwendet und gerade in ärmeren Ländern werden deshalb die Flächen für den Fleischhunger der westlichen Welt "blockiert".
Wir könnten uns schon längst rein pflanzlich ernähren. Das immer wieder Aufschieben dieser Umsetzung sorgt für Probleme bzw. verschärft sie wie bspw. Klimawandel, Übergewicht, Massentierhaltung, Unterernährung. Es müssen mehrere Kilo pflanzliches Eiweiß hergestellt werden, um 1 Kilo tierisches Eiweiß herzustellen, welches wir dann essen. Zudem ist pflanzliches Eiweiß sehr leicht zu bekommen, jeder könnte sich entsprechende Pflanzen anbauen. Wir ruinieren uns mit unnötiger Fleischüberproduktion nur selbst. Vielleicht sollte zuerst mindestens eine Höchstgrenze
an Fleischkonsum/Woche eingeführt werden, damit sich Leute daran gewöhnen können. Vielleicht könnte kann man diese Höchstgrenze aber auch dauerhaft stehen lassen.
Allein die riesigen Viehfutteranbauflächen, die dann für die Menschen fehlen. Die sonstigen Probleme wurden hier von Berwin Benzemann ausreichend dargestellt, daher möcht ich mich da nicht wiederholen.
Verschärft der weltweit steigende Fleischkonsum die Ernahrungskrise einer wachsenden Bevölkerung?
Ich glaube ha, weil die Tiere schon jetzt wenig Fleisch haben
Ich verstehe die Frage ehrlich gesagt nicht.
"Die Ernährungskrise einer wachsenden Bevölkerung" ird dadurch verstärkt, dass "Tiere zu wenig Fleisch haben"?
Die Tiere haben zu wenig Fleisch am Körper? Oder die Tiere haben selber zu wenig (Fleisch) zu fressen? Oder wie meinst Du das?