Vermieter will mehr mietschadenersatz?
Hallo zusammen
Wir befinden uns in einem Mietstreit mit unseren ehemaligen Vermieter.
Wir sind zum Ende April aus einer Mietwohnung ausgezogen. Der Vermieter wollte das wir die Wohnung nicht selber renovieren da im Mietvertrag auch nichts davon steht dass es renoviert übergeben werden soll,trotzdem haben wir ihm das angeboten.
Daraufhin hat er einen gutachter beauftragt und uns aufgefordert die Schäden ( Boden soll kaputt sein,Wände kaputt,schimmel etc) zu bezahlen.
Unsere Versicherung hat ebenfalls einen Gutachter raus geschickt und stellte fest das es keine grosse Schäden ausser die Wände frisch streichen gibt. Wir haben natürlich auch alles abfotografiert in was für einem Zustand die Wohnung verlassen worden ist und haben Zeugen die uns bei den letzten Tagen geholfen haben.
Die Kaution von 4500 Euro hat der Vermieter mit 2 Monatsmieten 3600 € abgezogen ,sodass ihm noch ein Teil trotzdem übrig bleibt plus die 1000 Euro von unserer Versicherung . Ihm reicht das leider nicht ...
Wie gehen davon aus das er die Kaution schon nach Erhalt für private Zwecke ausgegeben hat und jetzt verschuldet ist.
Es ist einfach nur noch nervig da er uns ständig mit Nachrichten oder Sprachmemos bombardiert, die mittlerweile 10 min lang sind. Wir haben es gut gemeint und es extra der Versicherung mitgeteilt das er wenigstens etwas bekommt aber er meinte wortwörtlich zu unserem Versicherungsvertreter : die 1000 Euro Taschengeld können Sie behalten...
Wie würdet ihr euch in diesem Fall verhalten?
4 Antworten
Der Auszug war Ende April und jetzt hat gerade mal der Mai angefangen.
Dass Ihr jetzt schon einen Teil der Kaution zurück bekommen habt, ist doch schon mal super. Einen Teil der Kaution braucht er auf jeden Fall noch für evtl. Nebenkostennachzahlungen. Zudem kann er normalerweise die Kaution komplett bis 6 Monate nach Eurem Auszug einbehalten. Also seid Ihr doch sowieso schon gut dran.
Wie jemand schon geschrieben hat, ist die Versicherung auch zur Abwehr unberechtigter Ansprüche da.
Bewahrt die Sprachmemos erst einmal auf, aber gebt ihnen nicht allzu viel Wert. Wichtig ist, was schriftlich kommt.
Euch bleibt im Moment eigentlich nichts anders übrig, als ggf. auf Schreiben zu reagieren. Nach ca. 4 Monaten könnt Ihr mal anfangen, die Rückzahlung der restlichen Kaution zu einzufordern und falls er dennoch was einbehält, um eine schriftliche Abrechnung über die Verwendung der Kaution. Auch der bisher bezahlte Schadensersatz von der Versicherung muss da mit rein. Ist die Abrechnung nach Eurer Meinung nicht korrekt, übergebt Ihr spätestens dann alles einem Rechtsanwalt, der für Euch das nötige Verfahren beginnt.
Da von jeder Seite ein Gutachter geschickt wurde, ist zumindest der Zustand bei Übergabe von Fachleuten gut aufgenommen worden, was bestimmt ein Vorteil ist. Normalerweise laufen solche Streitigkeiten vor Gericht auf einen Vergleich raus, bei dem die 1000 € von der Versicherung bestimmt eine Hausnummer sind, an der sich das Gericht irgendwie orientieren wird.
Fragt auf jeden Fall Eure Versicherung, wie ihr nun vorgehen könnt oder sollt. Ob die Versicherung ggf. selbst einen Anwalt beauftragt, ob sie die Kosten eines Verfahrens vertragsgemäß übernehmen wird, wenn Ihr selbst einen Anwalt beauftragt usw.
Ich würde die Angelegenheit gerichtlich klären lassen.
Ihr Risiko besteht in der Kostenverteilung einschließlich Obergutachten je nach Prozessausgang.
Die Versicherung ist auch dafür da, unberechtigte Ansprüche abzuwehren.
Also sagt ihm klar, dass ihr nicht mehr zahlen werdet und er klagen oder euch in Ruhe lassen soll.
Mein Exvermieter meinte auch mal, dass ich nach Auszug die Wohnung sanieren müsste.
Das kannst du ignorieren, er muss das alles beweisen.
Für Schäden, alles was faktisch richtig kaputt ist, musst du haften.
Für Renovierungen musst du zum Teil nur aufkommen, aber er hätte dich in einzelnen auffordern müssen mit 6 Wochen Frist.
Dafür hat der Vermieter keine Zeit da er eigentlich sofort weiter vermieten will. Wir sollen nur seiner Meinung nach neue Sanierung übernehmen :)