USA wie auf dem Reißbrett angeordnet?
Wieso sind die Städte in den USA die auf dem Reißbrett angeordnet? Alles ganz gerade? Was ist der Sinn davon und wieso ist das in Deutschland nicht so
9 Antworten
Unsere Städte sind viel älter und zum Glück bis vor einigen Jahrzehnten noch auf ganz natürliche Weise gewachsen.
In manchen Vororten, in denen +/- alle Häuser gleichzeitig aus dem Boden gestampft wurden/werden, sieht's aber leider fast schon so stereotyp aus wie in den USA.
Ich habe hier absichtlich keine Wohnblocks genommen, sondern Ein- oder Zwei-Familienhäuser, sogenannte Stadtvillen,
oder hier Reihenhäuser:
Oder nimm die historische Innenstadt von Mannheim, die tatsächlich auf dem Reißbrett entstanden ist, lauter Quadrate und Rechtecke mit entsprechend phantasielosen Bezeichnungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Quadratstadt#A-Quadrate
Das ist doch fürchterlich, hat nichts Anheimelndes, Gemütliches. Zum Glück waren die meisten Städte in Deutschland nach dem 2.WK nicht derart zerstört, dass man sie vielleicht nach amerikanischen Muster wieder aufgebaut hätte. Bei einigen stark zerstörten Städten standen solche Pläne zwar im Raum, daraus wurde aber zum Glück nichts.
Viele Städte in den USA sind eben auf dem Reißbrett entstanden. In Deutschland ist das nur selten so gewesen. Man hat noch oft aus römischer Zeit einen solchen Grundriss, zumindestens im Stadtkern. Städte wie Freudenstadt und Mannheim sind wohl auch mit solchen Plänen entstanden. Die meisten aber aus Siedlungen an Straßen, Flüssen und Wegkreuzungen und an die örtliche Lage und z.B. an Klöster oder Burgen angepasst.
In Deutschland sind Städte ganz langsam gewachsen. Kleine Dörfer wurden immer größer. Aber weil diese Dörfer immer wieder überfallen wurden, hat man eine Mauer drum herum gebaut. Nur innerhalb dieser Mauer war man sicher. Allerdings wurde es innerhalb der Mauer sehr schnell sehr eng. Wenn dann eine neue Mauer gebaut wurde, hat man die alte Mauer abgerissen. Man hat aber nicht die Straßen neu angelegt. Die blieben wie sie waren, angepasst an die alte Stadtmauer, eben ein Ring und kein Schachbrett.
In den USA gab es nie Stadtmauern, außer in New York und dort gibt es noch heute eine Wallstreet. Aber selbst in New York gibt es das Schachbrett. Denn so konnte man ganz leicht die Grundstücke einteilen und verkaufen. Alle waren gleich groß und wenn jemand richtig groß bauen wollte, dann kaufte er gleich mehrere Grundstücke.
Schwer zu sagen. Das amerikanische System ist langweiliger, aber man findet sich dort auch leichter zurecht. Die deutschen Städte sind sehr viel schöner.
Ähnlich wie Moskau und St. Petersburg. Manche Städte sind ganz langsam entstanden - manche Städte wurden auf dem Reissbrett geplant.
Deutsche Städte sind in der Regel wesentlich älter als Städte in den USA, und die meisten deutschen Städte wurden nicht geplant, sondern wuchsen im Lauf der Jahrhunderte.
Findest du das System in den USA besser als in Deutschland?
Findest du das deutsche oder das amerikanische System besser?