Meinung des Tages: Nach Kritik an neuer Hinrichtungsmethode in den USA - was haltet Ihr von der Todesstrafe?

Ich bin gegen die Todesstrafe, da... 66%
Ich befürworte die Todesstrafe, weil... 29%
Ich habe eine andere Meinung und zwar... 4%

523 Stimmen

91 Antworten

Ich habe eine andere Meinung und zwar...

Ich will hier vor allem etwas Anderes anmerken. SCHLECHT is, meiner Meinung nach egal bei welchem Vergehen vielleicht, dass man die Leute im Knast so lange auf die Todesstrafe mit Unsicherheit hinhält und wenn dann das Todesdatum genannt ist oder die Exekution stattfindet, sind das teilweise ganz andere Menschen. Manchmal zumindest.

Das, was ich hier sagte, mit den Leuten ewig lange im Gefängnistrackt halten, finde ich krank!


Ecofascho  28.01.2024, 20:14

also mörder sollte man erstmal gar nicht hinrichten, sondern nur, aber dafür IMMER, vergewaltiger. die methode sollte dabei sicherlich entweder ein firing-squad sein oder das gladiatorenurteil in dem der täter mit einem anderen in den ring steigt und bis zum tode kämpft. der überlebende täter wird trotzdem erschossen, weil vergewaltiger keine menschen sind

AndreasKandel  29.01.2024, 09:01
@Ecofascho

Wer sich so empört, hat ziemlich sicher selbst viel Dreck ähnlicher Sorte am Stecken. Bei Ihnen sollte man mal genauer nachsehen, bevor ein Vergewaltigungsopfer zu beklagen ist.

Harakiri279  30.01.2024, 20:22
@Ecofascho

Bei dir läuft vieles Falsch. Außerdem gelten auch Leute die einvernehmlichen Sex mit Minderjährigen hatten als vergewaltiger. Also z.B ein 18 Jähriger hat einvernehmlichen Sex mit einer 15 Jährigen. Das kann in denn Usa trotzdem als vergewaltigung gelten. Außerdem warum sollten 2 Leute sich zu Tode Kämpfen wenn der Gewinner erschossen wird. Allein das Zeigt wie weit du denken kannst. Nämlich garnicht Weit.

Ich bin gegen die Todesstrafe, da...

Man bestraft Leute mit dem Tod dafür, dass sie getötet haben. Man verrichtet also dasselbe was diese Menschen machten nur einmal nennt man es falsch und einmal richtig.

Verbrechen wendet diese Strafe nicht ab und eine lebenslange Haft ist keine freundlichere Strafe, von daher ist es nicht nötig zu töten, wenn man inhaftieren kann, selbst wenn es keine Rehabilitation mehr geben wird.

Wenn das Leben doch als höchstes Gut angesehen wird, sollte es auch als solches angesehen werden.

Zumal, es ist nicht möglich Fehler vollständig auszuschließen. Egal wie klein der Anteil ist, man nimmt schon Leben und dann nimmt man noch zusätzlich das Leben von Unschuldigen.


User282727  01.02.2024, 18:33

Aber mit dem Leben jm Gefängniss muss ein erwachsener Mensch mehrere Jahrzehnte unnötig verfüttert werden und verbraucht Ressourcen. Warum nicht gleich töten spart Geld und Zeit!!!!

Kuro48  01.02.2024, 18:39
@User282727

Die Todesstrafe kostet oftmals extrem viel Geld

Jedes Todesurteil verursacht laut dem Death Penalty Information Center im Schnitt mehr als 20 Millionen US-Dollar Kosten - in Florida laut Amnesty International sogar mehr als 50 Millionen. Die lebenslange Unterbringung eines Straftäters kostet nur einen Bruchteil davon.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-todesstrafe-105.html

Hinzu kommt, die Person wird verurteilt weil sie das höchste Verbrechen begangen hat, ein Menschenleben zu nehmen. Wenn es aber um diese Person geht ist ein Menschenleben mit einmal nur so viel wert wie die Aufrechnung der Lebenserhaltungskosten?

Entweder sagen wir das Leben ist das höchste Gut oder nicht, aber nicht einmal so und einmal so, wie es gerade passt.

Wenn wir von Kosten ausgehen so wäre es auch billiger sämtliche Alten, Kranken, Beeinträchtigte und Arbeitslose hinzurichten, damit sie kein Geld mehr kosten.

User282727  01.02.2024, 19:13
@Kuro48

Was ist an einer Giftspritze oder einer Kugel so teuer. Mehrere Millionen? Dann wäre ja ganz Mexiko voller Millionäre. ICH BIN FÜR DIE TODESSTRAFE, ABER NICHT FÜR DIESE BÜROKRATIE, wo man mehrere Millionen zahlen muss.

Außerdem sind Menschen schön immer gestorben. Für mich ist es persönlich nicht schlimm, wenn eine Person stirbt, selbst, wenn sie in meiner Nähe ist. Menschen haben sich schon immer getötet und werden es auch immer tun. Und übrigens wie unmenschlich kann man sein einen Menschen bis zu seinem Tod eingesperrt zu halten. Denk doch mal nach, wo leidest du mehr: Entweder kurz und schmerzlos umgebracht zu werden oder über Jahrzehnte hinweg in einem Käfig eingesperrt zu sein?

Kuro48  01.02.2024, 20:52
@User282727
Menschen haben sich schon immer getötet und werden es auch immer tun.

Dann ist doch laut dir ein Mord eh nicht schlimm und muss entsprechend auch nicht schlumm bestraft werden.

Und übrigens wie unmenschlich kann man sein einen Menschen bis zu seinem Tod eingesperrt zu halten.

Soll nichtauch Strafe sein und wieso kannst du entscheiden ob diese Person lieber eingesperrt oder tot ist?

Auch Todeskandidaten verbingen Jahre bis hin zu Jahrzehnten im Knast bis die Vollstreckung erfolgt.

Denk doch mal nach, wo leidest du mehr: Entweder kurz und schmerzlos umgebracht zu werden oder über Jahrzehnte hinweg in einem Käfig eingesperrt zu sein?

Würde den Käfig bevorzugen.

User282727  01.02.2024, 21:26
@Kuro48

Nah irgendwie nicht habe mehr Lust kurz und schmerzlos diesen Jahrzehnten des Leidens und der Qual bevorzugen. Wo man weiß, dass draußen eine ganze Welt ist,die auf einen wartet aber man bleibt hier in diesem kleinen Raum. Viel zu dprimierend

Kuro48  01.02.2024, 22:34
@User282727

Na ja, das ist deine Ansicht der Welt. Andere sind durchaus noch bisschen motivierter zu leben, auch diese Menschen. Zumal, persönliche negativ Stimmung sollte erst Recht nicht über das Leben eines anderen entscheiden.

User282727  03.02.2024, 17:00
@Kuro48

Wie negative Stimmung? Ich bin ethisch einfach fiel fortschrittlicher als sofort zu sagen: ALLES LIEBER ALS TOD, EGAL WIR SEHR ICH LEIDEN MUSS. Wegen eurer dummen Vorstellung, dass alles besser ist als der Tod, was einfach oft nicht stimmt. Und wenn man ein Leben nicht nehmen darf, also ein Fremder, dann darf er dich recht nicht gefangen halten.

Spar dir dein Gelabere, was kein Sinn ergibt, "aber dafür muss ein Mensch stsrben" DIE TODESSTRAFE ZEIGT ANGST, DAMIT MENSCHEN NICHT MORDEN AM ENDE STERBEN ALSO VIEL WENIGER, WEIL VIEL WENIGER MORDEN, WEGEN ANGST VOR DER TODESSTRAFE

Kuro48  03.02.2024, 19:36
@User282727
Und wenn man ein Leben nicht nehmen darf, also ein Fremder, dann darf er dich recht nicht gefangen halten.

Das gefangen halten ist der Schutz anderer vor der Person, dies ist mit der Haftierung gesichert, dafür muss niemand sterben.

Ethischer Fortschritt ist nicht "Metzelt Leute nieder, ist ja auch billiger".

Spar dir dein Gelabere, was kein Sinn ergibt

Es wäre schön wenn du dann mal was sinnvolles als gutes Beispiel vorgeben würdest. Du ballerst Kosten und Nutzen Rechnungen raus ohne überhaupt dich informiert zu haben welche Kosten es verursacht und redest von ethischer Entwicklung während du ans Geld sparen denkst.

Außerdem sollte man argumentieren können ohne seinen Gegenüber anschreien zu müssen. Sowas zeugt eher von hilflosigkeit.

DIE TODESSTRAFE ZEIGT ANGST, DAMIT MENSCHEN NICHT MORDEN AM ENDE STERBEN ALSO VIEL WENIGER, WEIL VIEL WENIGER MORDEN, WEGEN ANGST VOR DER TODESSTRAFE

Das nennt sch Wunschdenken, ist aber nicht die Realität, wie Amnesty International ebenso darstellt. Wie war das gerade mit sinnlos?

MYTHOS
Die Todesstrafe schreckt vor Verbrechen ab und macht die Gesellschaft sicherer.
FAKT
Es gibt keine überzeugende Beweise, dass die Todesstrafe abschreckender wirkt als andere Strafen.
In Kanada war die Mordrate im Jahr 2008 weniger als halb so hoch wie 1976, als die Todesstrafe dort abgeschafft wurde.
In einer 35 Jahre umfassenden Studie wurde Honkong, wo es keine Todesstrafe gibt, mit Singapur verglichen. Singapur hat etwa dieselbe Bevölkerungsdichte und vollstreckt regelmässig Todesurteile. Die Todesstrafe hat aber kaum einen Effekt auf die Verbrechensrate.

https://www.amnesty.ch/de/themen/todesstrafe/mythen-der-todesstrafe

User282727  03.02.2024, 20:37
@Kuro48

Mal ehrlich regiert Geld nicht die Welt? Sollte das hart erarbeitete Steueregeld der Mesnchen nicht an gemeinnützige Zwecke gehen, anstatt irgendwelche Messermänner damit zu alimentieren? Weißt du was du da schreibst. NIEMANDEN DARF EINEN MENSCHEN GEFANGEN HALTEN!!!!! DAS IST UNMENSCHLICH. "UM ANDERE ZU SCGÜTZEN", ALSO LEBEN VON MENSCHEN IM KNAST ZU RUINIEREN, DAMIT ANDERE MENSCHEN RUHUG OHNE GEWISSEN LEBEN KÖNNEN? Weißt du wie krank das ist. Man kategorisiert andere Menschen als Tiere, die man vor anderen Menschen einsperren muss, nur weil sie in ihrer Kindheit etwas schweres erlebt haben oder einfach so geboren sind. ICH DAXHT MENSCHENLEBEN DARF MAN NICHT VERGLEICHEN. UND NIEMAND DARF ANDERE MENSCHEN EINSPERREN!!!!!

Kuro48  03.02.2024, 20:52
@User282727
Mal ehrlich regiert Geld nicht die Welt?

Floskel.

ALSO LEBEN VON MENSCHEN IM KNAST ZU RUINIEREN, DAMIT ANDERE MENSCHEN RUHUG OHNE GEWISSEN LEBEN KÖNNEN?

Ich finde das lustig. Du findest esw angemessen ein unumkehrbares Urteil zu fällen und Leute zu töten, kritisierst mich aber dafür, dass Gefangene, zum Schutz der Allgemeinheit, eingesperrt werden.

Welche Alternative hast du denn? Todesstrafe schon beim Diebstahl? Das Leben ist erst recht runiert wenn man es gar nicht erst mehr hat.

Man kategorisiert andere Menschen als Tiere, die man vor anderen Menschen einsperren muss, nur weil sie in ihrer Kindheit etwas schweres erlebt haben oder einfach so geboren sind.

Menschen kommen nicht böse zur Welt und eine gewisse Strafe für eine Tat ist angemessen.

UND NIEMAND DARF ANDERE MENSCHEN EINSPERREN!!!!!

Und niemand darf Menschen töten, das ändert nichts daran.

Ich bin gegen die Todesstrafe, da...

Kurz gesagt: In dem Moment, wo Gewalt legalisiert wird, radikalisiert sich die Gesellschaft und so gewaltbereiter ist diese. Dazu gibt es unzählige Beispiele. Der Erste Weltkrieg, die Französische Revolution und viele mehr. Notwehr ist davon ausgenommen, weil es da um den Schutz des eigenen Lebens geht. Das Inhaftieren in Gefängnissen bietet ausreichend Schutz. Des Weiteren ist es moralisch mehr als verwerflich (konnte dazu etwas Langes schreiben, aber wie gesagt, es soll nur *kurz gesagt* sein). In Finnland leben selbst schwerst verurteilte Mörder auf ganz normalen Dörfern, gehen alleine einkaufen, wohnen in kleinen Häusern (ein Gefängnis ist es nach wie vor; Überwachung, Strafen, vorgegebene Strukturen, Freiheitsentzug) und die Dorfbewohner stört es nicht. Finnland soll laut Statistiken das beste System haben. Die Resozialisierung soll genial funktionieren und wie dem auch sei, Mord gehört so oder so zu den singulären Verbrechen in der Regel.


55yxc  24.01.2024, 20:01
 In dem Moment, wo Gewalt legalisiert wird, radikalisiert sich die Gesellschaft und so gewaltbereiter ist diese.

Das stimmt so nicht. Es gibt einen gewissen Punkt, ab dem es kippt. Nämlich dann, wenn immer wieder Opfer, vor allem Kinder oder besonders wehrlose Opfer grausam getötet werden und die Justiz sich dann eher um die Täter statt um die Opfer kümmert. Das kann ebenso Aggressionen hervorrufen (und tut es ja auch) und diese können sich steigern.

Was ich auch nicht verstehe, wenn Putin die Ukraine überfällt, wollen die Meisten ihn am liebsten töten... Aber bei so einer Frage hier dann doch nicht?.. Eine Gesellschaft muss sich zur Not auch mit Gewalt verteidigen dürfen.

ForzaFerrari178  24.01.2024, 20:13
@55yxc

Man kann Putin auf moralischer Ebene verurteilen und sich seinen Tod wünschen und trotzdem einsehen, dass dies kein sinnvolles System für die allgemeine Rechtssprechung darstellen kann.

Das ist irrational, da hast du recht, aber Rationalität hört genau dort auf, wo Gefühle involviert sind.

Ich selbst kann nicht garantieren, keine Straftat zu begehen, falls jemand einem Menschen, der mir wichtig ist, etwas antun sollte.

Und ja, bei besonders grausamen Verbrechen oder Kriegsverbrechen sind meistens Emotionen involviert.

MissisColumbo  19.02.2024, 11:36
@55yxc

Das Wort "ebenso" besagt aber, dass auch das vorher gesagte stimmt und nicht, dass es nicht stimmt.

Zzyzwicz  24.01.2024, 20:37

Wenn ich nach "singulärem Verbrechen" suche, wird der Holocaust als solches Ereignis benannt. Ein Mord kommt tagtäglich mehrfach vor, also trifft die Singularität auf den Vorgang gar nicht zu.

LenaSophie23  24.01.2024, 23:20
@Zzyzwicz

das stimmt! tut mir leid! das weiß ich eigentlich... ich meinte damit eher, dass ein Mord zu den Verbrechen zählte, wo am wenigsten eine Wiederholungstat folgt

vanOoijen  25.01.2024, 01:27
@LenaSophie23

Kriminaler sagen: Wenn für jeden unentdeckten Mord ein Grablicht angezündet würde wäre Deutschland hell erleuchtet.

Die meisten Morde erkennen Ärzte nicht, weil sie von geldgierigen Erben an Angehörigen begangen werden die eh schon schwer krank sind. Und bevor das Pflegeheim Oma ihr "klein" Häuschen, sprich eine 500.000 bis 1 Million €-Hütte, frisst wird Oma eben umgebracht.

Von solchen Leuten umgeben leben wir. Die sind aber für uns nicht gefährlich.

LenaSophie23  25.01.2024, 12:41
@vanOoijen

Das stimmt vollkommen! Allerdings werden diese Morde selten vom gleichen menschen verübt

vanOoijen  25.01.2024, 01:21

Das ist Norwegen und die haben die besten Haftbedingungen und gleichzeitig die niedrigste Rückfallquote.

Und somit ist das der richtige Weg.

Ich bin gegen die Todesstrafe, da...

Man sollte gar nicht hinrichten. Dann lieber für immer einsperren.

Ich denke, dass es heutzutage relativ leicht ist, wenn man ein geplantes Verbrechen begeht, falsche Spuren zu legen und die Vergewaltigung oder den Mord, jemand anderen in die Schuhe zu schieben. Das ist aufgrund von Gentechnik, Fingerabdrücke usw. heutzutage glaub einfacher möglich als früher.

Denn wenn Ermittler erst Mal so eindeutig zuordbare Beweise gefunden haben, und man es schafft, dass der gefakte Verdächtige auch kein Alibi hat (zum Beispiel gefaktes Date mit falschen Fotos in der Nähe vom Tatort organisieren, dann suchen die Ermittler natürlich nicht mehr in andere Richtungen. Und wenn sie jemanden einbuchten, dann kann man unbehelligt weiter leben.

Woher ich das weiß:Hobby
Ich bin gegen die Todesstrafe, da...

Warum Strafe?

In freiheitlichen Staaten kann m. E. eine Strafe nicht mehr auf Rache aus sein, dass ist archaisch.

Strafe kann eine Wiedergutmachung beinhalten, das sollte aber m. E. nicht ihr erster Zweck sein.

In unserer Republik zielt Strafe auf die Resozialisierung des fehlenden Bürgers/der fehlenden Bürger/in.

Ad1: Keine dieser drei Punkte kann eine Todesstrafe leisten.

Was ist republikanische Macht?

Die demokratische Macht geht vom Souverän aus, also von allen Bürger/innen. Diese Macht wird auf einen einzelnen Straftäter angewendet. Wie feige ist es, alle gegen einen zu entscheiden, diesem einen Menschen das Leben zu nehmen.

Ad2: Die Todesstrafe ist feige.

Was zeichnet einen demokratischen Staat aus?

Alles muss diskursiv geklärt werden, darüber kommen wir – im Besonderen aufgrund der Einzelfallgerechtigkeit – zu einem Urteil. Diskursiv muss gearbeitet werden, weil keine einzelne Person die Wahrheit für sich alleine in der Hand hält. Und auch keine Gruppe. Da wir Wahrheit nur annähern können, aber nicht 100% wissen, müssen Maßgaben eines demokratischen Staates revidiert werden können.

Ad3: Falsch verhängte Todesstrafen können nicht rückgängig gemacht werden.

Anmerkung:

zu 3: Selbst wenn alles so aussieht, das der Angeklagte der Täter sei und sogar ein Geständnis vorliegt, so sind ausreichend Fälle bekannt, in denen der Staat später sogar Wiedergutmachung leisten musste. Und wenn das auch nur in einem Fall im Laufe der gesamten Historie passieren würde, wegen dieses einen Menschen dürfte es erst recht keine Todesstrafe geben.

zu 1: Auch hier kann die Republik versagen, Resozialisierung scheint nicht immer möglich oder auch nur geraten zu sein. Hierfür hat unser Staat als schärfstes Mittel die Sicherheitsverwahrung über die Haftstrafe hinaus. (Bedingung: Muss mit dem Urteil beantragt werden, nicht später.)


vanOoijen  25.01.2024, 16:53

Archaisch nicht anarchisch. 😉

Ansonsten stimme ich Dir zu.

Shenmi  11.10.2024, 10:40

Ehrlich gesagt, finde ich dieses plakative Wort „Demokratie" welches manche Menschen wie eine Monstrosität vor sich her halten, inzwischen als lächerlich. Ich will das auch gerne erklären, denn ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht die Demokratie das Entscheidende Element ist, sondern der Rechtsstaat. Meine Begründung ist folgende: Wir sind vor einigen Jahren aus Deutschland ausgewandert. Es hatte auch monetäre Gründe, weil wir hier schlichtweg fast keine Steuern zahlen. Der Hauptgrund war aber, dass wir Deutschland für eine Schein,- und Papierdemokratie halten, in der die Gewaltenteilung längst aufgehoben ist bzw. permanent ausgehebelt wird. Nicht mal die Justiz ist unabhängig, da entweder weisungsgebunden und/oder nach Parteienproporz besetzt - Richter mit Parteibüchern entscheiden dann über Gesetze, die ihre eigene Partei beschlossen hat. Das nur als kurzer Exkurs, dass Wesentliche ist:

Wir leben jetzt in einer katholischen Erbmonarchie, sind also faktisch Untertanen. Dennoch erlebe ich diesen Staat als wesentlich demokratischer, als alles was ich in Deutschland je kannte. Weil der Rechtsstaat tadellos funktioniert und sich unsere Teilhabe, als Bürger, nicht bloß darauf beschränkt, alle 4/5 Jahre ein Kreuz zu machen und damit dem Parteienstaat einen Freibrief auszustellen. Erst letztes Wochenende hatten wir eine Volksabstimmung über den Beitritt zum IWF. Daher meine These: Was nützt dieses ganze Demokratie Getrommel, wenn es doch nur Phrasen und leere Hüllen sind, die von Parteien beliebig ausgehöhlt und unterwandert werden? Zur Not über die EU Bande, denn so kann man seine Hände später in Unschuld waschen Wir verfolgen sehr genau was aktuell in Deutschland vor sich geht. Die am lautesten „Demokratie" schreien, agieren gegenteilig. Liegt wohl daran, dass der gern genutzte Term „Unseredemokratie" nicht kongruent ist mit der Demokratie aus dem deutschen Grundgesetz. Dort steht bspw. auch, eine Zensur fände nicht statt. Zum Glück gibt`s ja die EU und eure Regierung konnte gar nicht anders, als die staatliche Zensur an private Unternehmen auslagern, right? Ganz passend unter dem roten Stern - dem Logo von „Respect" - unabhängig nur mit ein paar Staatsmitteln finanziert. Tolle Demokratie!

MacMadB  11.10.2024, 11:35
@Shenmi

Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bedingen einander sicherlich, soweit mag ich zustimmen.

Soweit ich das verfolgt habe, ist es aber immer wieder Bestandteil einer Diskussion, was denn nun durch was bestärkt wird. Ob der Rechtsstaat der wesentliche Kern und wichtiger als die Demokratie sei, möchte ich daher dahin gestellt lassen. Meiner Ansicht nach ist es nicht so.

Dennoch halte ich eine gute Demokratie für wesentlich, da es keinen "guten Diktator" geben kann. Ein "guter Diktator" (oder Erbmonarchie oder wasauchimmer) ist ein Paradoxon, das aufgelöst, immer eine mehr oder minder freundlichen Unterdrückung offen legt. Und auch ein goldener Käfig ist vorallem eins: Ein Käfig.

Wie gut sich welche Ausprägung von Demokratie durchschlägt, sollte wiederum durchaus immer wieder erörtert werden. Nur so können Demokratien sich stetig verbessern.

Dazu gehört auch zu diskutieren, dass die Wahl alle 4 Jahre nicht wie ein Freibrief für sonstwas wirkt, sondern lebendige Formen der Demokratie immer wieder neu belebt oder gefunden werden müssen. Dabei wird auch in DE immer wieder über Volksabstimmung diskutiert und diese wurden in Teilbereichen ja auch eingeführt.

(kleiner Hinweis zum Text: "etwas wie eine Monstranz vor sich hertragen", nicht "wie eine Monstrosität".)

Weitere Punkte von mir klingen für mich leider nach VWT und da möchte ich richtig stellen:

  • Wir haben mehr als nur eine "Schein,- und Papierdemokratie"
  • Die Gewalten besteht, versuchte Angriffe auf diese wird schnell laut angeprangert.
  • Die Justiz ist unabhängig.
  • Richter mit Parteibüchern entscheiden über Gesetze ihrer eigenen Partei ganz anders, als sich diese Partei wünschen würde. Also unabhängig und nach Expertise.
  • Die EU ist keine Bande, sondern eine Gruppe von kulturell unterschiedlichen Demokratien, die ein immer besseres, gemeinsames Regelwerk entwickeln müssen.
  • Eine Zensur findet nicht statt und ist auch nicht an private Unternehmen ausgelagert.

Aber das müssen wir jetzt nicht im Einzelnen besprechen, da haben wir einfach zwei Meinungen.

Shenmi  11.10.2024, 16:54
@MacMadB

Ah, der gute alte Terminus Verschwörungstheoretiker und eine kleine Belehrung in Sachen deutscher Rechtsschreibung. Das Übliche also. Ich entschuldige mich für die falsche Schreibweise eines Wortes, die Dich scheinbar sehr aufgebraucht hat. Meine Eltern sind beide keine Deutschen und obwohl ich in Deutschland aufgewachsen bin und es eigentlich gut beherrsche, kann man schon mal durcheinanderkommen. Ich spreche nämlich 7 Sprachen fließend und kann mich auch in allen schriftlich halbwegs verständigen. Mit dem Chinesischen habe ich etwas Probleme, wie ich gestehen muss und ärgere mich bis heute, nicht früher hinterher gewesen zu sein. Wie viele Sprachen sprichst Du, außer Deutsch und Schulenglisch?

Bei Deinen restlichen Ausführungen lohnt sich wohl keine weitere Diskussion, aber ich kann es Dir nicht verdenken. Die meisten Deutschen kommen nicht viel herum in der Welt, weswegen viele bis heute glauben, sie lebten in einer Musterdemokratie oder gar in einem reichen Land. Ich habe gelernt, dass es besser ist, diesen Glauben nicht zu zerstören. Vor allem lohnt es sich zumeist nicht, weil außer Phrasen und vorgestanzten Begriffen, aus der polit-medialen Nudging Abteilung wenig zurückkommt. Man sieht es auch schön an Deinen Ausführungen bzw. dem was Du für Argumente hältst. Die da wären:

-Verschwörungstheoretiker

  • Zitate aus den Papieren wo drin steht, wie es in der BRD eigentlich aussehen sollte - aber eben nicht tut. Du wiederholst im Grunde bloß den auf Papier gebannten Soll Zustand, der mit der Realität längst nichts mehr zu tun hat.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag und hoffe, Du verlierst niemals den Glauben an die Perfektion des Vaterlandes. Urlaub am besten immer nur in Ländern, die sich auf demselben Stand wie Deutschland befinden oder weit darunter. Sonst ist der Kulturschock riesig, kann ich Dir versichern. Bei uns macht immer ein Insider Witz die Runde, dass Zeitreisen schon heute möglich sind: In Berlin ins Flugzeug einsteigen, in Shenzen, Seoul oder Singapore wieder aus - 30 Jahre in die Zukunft gereist.