Thema Katzenfutter: Wie viel kann man auf ein Qualitätssiegel geben, wenn auf der Rückseite des Produkts u.a. Getreide als Inhaltsstoff angegeben ist?
Es geht um ein Nassfutter der Marke Cat Bonbon (Premium Gourmet), gekauft im Discounter Norma. Das Nassfutter trägt u.a. ein Arotop Siegel mit dem Zusatz "Quality Tested" und Limbach Analytics", ein Testlabor. Ein weiteres Siegel trägt die Aufschrift "von Tierärzten entwickelt".
Liest man sich aber etwas mehr ins Thema artgerechte Ernährung ein, findet man schnell heraus, das Getreide nicht in Katzenfutter gehört, da Katzen Getreide nicht verwerten können und es unverdaut wieder ausscheiden, was nicht unbedingt organschonend für so ein Tier ist.
Somit die Frage, in wie weit kann man sich nich auf solche Quallitätssiegel verlassen, wenn selbst anerkannte (?) Testlabors einem solchen Produkt ihr Siegel verleihen? Oder bin ich hier im Irrtum, dann korrigiert mich bitte.
6 Antworten
Letzten Endes entscheidet eh die Katze was sie frisst und was nicht. Siegel hin oder her. Was getreidefreies Futter angeht: ja, uchh fütter es auch. Aber Katzen in freier Wildbahn fressen Mäuse und die sind, genau genommen, auch nicht getreidefrei. 😉
Naja - die drei Getreidekörner die in einen Mäusemagen passen - das kann man natürlich vernachlässigen :-)
Ich kenne jetzt diese Siegel nicht, bringe dir aber noch ein anderes Beispiel: In den Tests von Stiftung Warentest schneiden Discounter Futter, also Billigfutter, meist am besten ab. Und das, obwohl diese Futtersorten meist hauptsächlich aus Getreide bestehen und Zucker enthalten. Der Grund: Alle Nährstoffe sind in korrekter Menge enthalten.
Das ist aber kein ausreichendes Qualitätsmerkmal, doch darauf wird eben immer geschaut.
Ausserdem wird wahrscheinlich darauf geachtet, dass die Qualität der enthaltenen Inhaltsstoffe gut ist, also keine Schadstoffe enthalten.
“Von Tierärzten entwickelt“ ist sowieso Müll. Tierärzte müssen eine Weiterbildung zur Ernährung machen, sonst wissen sie kaum was darüber. Ernährungsberater*innen würden solches Futter nämlich nicht empfehlen.
Auf diese Siegel kannst Du getrost verzichten. Sagt gar nix. Jedenfalls nicht über die Qualität der Inhaltsstoffe. Vielleicht nur dass keine Schadstoffe drin sind und dass genügend künstliche Vitamine und Mineralien zugesetzt sind um den Bedarf der Katze zu decken - ähnlich wie Stiftung Warentest.
Die Herkunft der Rohstoffe ist meiner Meinung nach aber schon ein wichtig. Für mich jedenfalls würde es einen Unterschied machen ob die Rohstoffe z.B. aus artgerechter Haltung in Deutschland stammen oder aus unbekanter Herkunft und durch die halbe Welt gekarrt wurden.
Auf Getreide kann man im Katzenfutter getrost verzichten. Ein bisschen Getreide ist sicher nicht schlimm - aber nutzlos.
Natürlich fressen Katzen dieses "Junkfood" meist sehr gerne - warum - das möchte ich gar nicht wissen. Es gibt Inhaltsstoffe die man nicht deklarieren muss. Es steht also nicht immer alles auf der Dose was da drin ist.
Um die Katze an anderes Futter zu gewöhnen braucht es Geduld. Anfangs mischen - altes Futter mit ganz wenig neuem Futter und dann in ganz kleinen Schritten über Wochen immer mehr von dem neuen Futter untermischen.
Ich habe meinen "Fastfood-Kater" umerzogen indem ich Fleisch kurz angebraten habe damit es intensiver riecht. Dann habe ich es in kleine Stückchen geschnitten und damit "Jagdspielchen" gemacht. Also das Zeug geworfen, gerollt, an eine Schnur gebunden usw. Anfangs hat er nur dran gerochen aber irgendann im Eifer des Gefechts beim Spielen hat er doch mal reingebissen und festgestellt dass das gar nicht so schlecht ist. Und dann hat er es immer öfter gefressen. Dann war das "Eis" gebrochen und der Kater war dann auch bereit andere Dinge zu probieren. Und irgendwann hat er dann auch ein vernünftiges Nassfutter gefressen.
Hat aber ein paar Wochen gedauert...
Das Siegel sagt erst einmal nur aus, dass das drin ist, was drauf steht.
L. G. Lilly
Liest man sich aber etwas mehr ins Thema artgerechte Ernährung ein, findet man schnell heraus, das Getreide nicht in Katzenfutter gehört, da Katzen Getreide nicht verwerten können und es unverdaut wieder ausscheiden, was nicht unbedingt organschonend für so ein Tier ist.
Ganz dicker Seufzer an dieser Stelle.
Das ist nur Distinktionsgehabe. Es gibt keinen echten Grund warum Katzennahrung getreidefrei sein sollte. Das ist nur ein prima Grund sich als ganz besonders gut wahrzunehmen, als alternativ, als jemand der es besser macht als die "Industriefutter-Verwender". Dazu eben etwas Bioökoideologie.
Natürlich steht das überall und man findet es schnell heraus- aber es ist nicht korrekt.
da Katzen Getreide nicht verwerten können und es unverdaut wieder ausscheiden, was nicht unbedingt organschonend für so ein Tier ist.
Das ist richtheraus Fehlinformation.
Somit die Frage, in wie weit kann man sich nich auf solche Quallitätssiegel verlassen, wenn selbst anerkannte (?) Testlabors einem solchen Produkt ihr Siegel verleihen?
Die werden objektive Dinge testen wie mikrobiologische Qualität und Nährstoffgehalt.