Stute zieht Zügel aus der Hand- Gebiss?
Hallo zusammen ich brauche eure Hilfe.
Hab bei meiner 9Jährigen Holsteinerstute schon einige Gebisse und Zäume ausprobiert. (Englisch, mexikanisch, … grade Miklem,…. Doppelt gebrochen, einfach gebrochen, Stange dick, mit Gummi an den Seiten, D Ring, Wassertrense, olivenkopf, …. Einiges mehr…
Anfangs hat es oft gut geklappt aber dann wurde sie dann nach ner Zeit maulig und hat ihr Maul immer so komisch aufgemacht und versucht mir die Zügel weg zu ziehen. Aber nur wenn ich die Zügel aufnehme. Wenn man mit langen Zügeln reitet ist sie toll. Oft ist es wenn man sich durchsetzt auch dann weg beim normalen reiten. Aber zurzeit bekomm ich es gar nicht mehr weg.
Jetzt grad wieder ein neues drinnen und sie schlägt mit dem Kopf und zieht mir wieder die Zügel aus der Hand. Zahnarzt war erst da. Sie hat zwar einen schiefen Zahn aber der macht nichts mit dem Gebiss.
habt ihr Tipps? Sie ist sehr schreckhaft (ich leider auch) daran muss ich arbeiten. Will nur nicht dass sie schmerzen hat und gerne Mitarbeitet. Was haltet ihr von Gebisslos? Da ich wenn ich erschrecke oft die Hand hoch reise, ist was ich bis jetzt gelesen hab das nicht gut da ich ihr zb nasenrücken verletzten könnte. Bitte gebt mir Tipps und Ideen. Bin für alles offen.
8 Antworten
Klingt für mich nicht nach einem Thema mit dem Gebiss, sondern mit dem Reiter bzw. deiner Hand. Gebisslos wird das nicht lösen, sondern nur besseres Reiten. Mir tut es auch nach all den Jahren immer noch leid, wenn ich mir denke wie wunderbar diese feine, leichte Verbindung zum Pferdemaul ist, wie großartig sich das anfühlt, sein Pferd am Sitz zu haben und als Einheit unterwegs zu sein, statt gegeneinander. Und wieviel die Leute verpassen, die das nicht schaffen.
Nimm guten Unterricht, Osteo sagst du, ist ja bereits am Pferd. Sattel passt?
Ja genau Sattel passt. Haben wir auch alles durchchecken lassen. Meine hand ist an sich sehr ruhig. Allerdings halt nur kurz schreckhaft wenn ich mich erschrecke oder so… suche auch grad neuen Trainer…
besserer und feinerer Reitunterricht wird dir langfristig helfen. Gebisslos kann eine Offenbarung sein - aber NUR in Kombination mit jemandem, der damit Pferd & Reiter ausbilden kann.
Da ich wenn ich erschrecke oft die Hand hoch reise, ist was ich bis jetzt gelesen hab das nicht gut da ich ihr zb nasenrücken verletzten könnte.
Naja, im Maul verletzt du das Pferd ja genauso.
Meiner ist auch einer, der früher immer erstmal gegen die Hand ging. Der Weg da raus ist absolut individuell - aber feine Hilfen spielen dabei immer eine Rolle. Dein Pferd zeigt dir mehr als deutlich, dass du zu viel in der Hand hast und deine Hilfen nicht passen. Es liegt an dir, da nun gegen zu steuern und mit wirklich gutem Reitunterricht auf feiner Basis deine Hand fein zu bekommen.
vermutlich reitest du mit viel zu viel Hand. Um sich das sicher abzugewöhnen, braucht man sehr guten und langwierigen Unterricht.
Ich habe gestern meiner früheren (unglaublich guten) RL beim Unterricht zugeguckt. Sie gab ihn meiner Freundin, die mit ihrer Exgalopperin schon recht weit ist - L Niveau - Unterricht.
Manchmal aber bei den Übergängen fiel mir auf, dass ihr Pferd "nickelich" war, es quengelte, ging dann nicht sauber über den Rücken, verlor Takt und Losgelassenheit. Ich fragte meine RL, was da los sei, denn eigentlich reitet meine Freundin besser als ich und übt auch gewissenhafter.
Sie sagte folgendes: "es fällt "Klarabella" schwer, den Zügel sicher konstant zu halten, so dass der Zügel nicht springt und das Gebiss nicht schlackert. Sie weiß, dass das nicht gut ist, aber versucht das zu erreichen, indem sie den Zügel kurz und straff hält/zieht. Sie hat noch nicht gelernt - durch früheren, nicht sehr guten Unterricht - dass man die Konstanz im Zügel nicht dadurch erreicht, dass man den Zügel (rückwärts) anzieht, sondern dass man jederzeit dem Maul des Pferdes folgen muss. Gefühl, Gefühl, Gefühl ! Und ihr Pferd ist ein Vollblut, und die können eine unruhige oder harte Zügelführung gar nicht leiden."
Das klang für mich sehr plausibel.
Danke nochmals für eure Ratschläge. Hab mittlerweile den Auslöser gefunden. Meine Hand ist es tatsächlich nicht. Aber die Trense drückt ihr an der Stirn. Ist etwas zu eng - denke ich und mein Reitlehrer wird das jetzt auch nochmal anschauen. Ich Kauf ihr also eine neue und werd es weiterhin ausprobieren- bis es ihr optimal taugt.
richtig - der reiter muss als ganzes in der bewegung des pferdes sein. dann besteht die stetige leichte verbindung, ohne dass der reiter überhaupt was machen muss.
Danke für deinen Einblick in dein Leben. Ja das stimmt. Reite an sich mit etwas zu lockeren zügeln (sind nicht ganz lang aber halt nicht so kurz wie sie sollten) da ich eher dann nachgebe wenn sie maulig wird und somit keine Zuckerreien entstehen.
Ihr braucht zusammen guten Reitunterricht, denn die x-te Zäumung, sei es gebisslos oder ein weiteres Gebiss, wird euch nicht da raus helfen.
Wenn der Reiter lernt, das Pferd möglichst über den Sitz zu reiten, wird die Zäumung am Kopf des Pferdes weitestgehend unbedeutend. Ob dann ein mexikanisches oder ein englisches Reithalfter am Pferd ist, wird nebensächlich.
Hast du aktuell einen Reitlehrer? Wenn ja, was sagt er/sie zu dem Problem? Wenn nein, bemühe dich bitte jemanden zu finden, der euch regelmäßig korrigiert und weiter hilft, denn das geht nur vor Ort.
Ja leider sind seit kurzem auch an einem neuen Stall und da gibts keinen Reitlehrer nur so Frauen die selbst dort ihre Pferde haben aber nicht wirklich für Unterricht ausgebildet sind. Suche und suche also..
wenn du nicht weißt, wen du nehmen sollst, solltest du dich mal bei Xenophon umgucken. Balkenhol und Freunde haben das damals gegründet als Antwort gegen die holl.Reitweise.
wenn DU sehr schreckhaft bist, liegt das nicht am pferd.
DU musst an DIR arbeiten.
wenn yoga, pilates und autogenes training nicht helfen, musst du zum psychologen.
es gibt keine entschuldigung dafür, ein pferd wahllos im maul zu reissen
dein pferd fürchtet sich schlichtweg vor dem schmerz, der plötzlich grundlos am zügel reissenden hand.
du würdest dich ja auch freiwillig niemandem gegenübersetzen, der dich mit holzschuhen ganz plötzlich wahllos mal volle wucht ans schienbein latscht...
es liegt nicht am pferd.
Ja ich geh bereits zum Psychologen. Allerdings hab ich nicht das Gefühl dass es grad der richtige ist, da mein Schreckverhalten einfach nicht besser wird. Und ja es liegt nie am Pferd. Irgendwo wars vl auch mal ne falsche Erziehung usw usw ich versuche sehr viel dass es besser wird. Danke dir
probiers mit yoga oder thai chi. aber schieb es nicht auf den psychologen.
ich hab die erfahrung gemacht, dass sehr schreckhafte, also sehr abgelenkte, tagträumerische menschen immer schlechtes karma für pferde bedeuten.
es gibt reittrainer, die auf solche probleme spezialisiert sind.
hilft das auch nicht, sei fair zum pferd und trenn dich.
ein micklem fällt für mich unter die zäumungen, die die grenze zur tierquälerei überschreiten. die wirkung aufs gebiss ist, als wenn du eine kandare ohne kinnkette verwendest.
gebisslos ist nicht weicher - im gegenteil.
ich glaube. für dieses Thema braucht man einen sehr guten Unterricht, und der ist schwer zu finden. Sehr schwer.