Stute in der Herde sehr zickig und ranghoch?
Hallo ihr Lieben, ich komme mit dem Wunsch nach einem Rat.
Und zwar ist meine Stute (Holsteiner, 16 Jahre) extrem ranghoch und sogar Herdenchefin.
Allerdings ist das oft ein "Problem", da sie dabei richtig zickig werden kann und die anderen Pferde sogar beißt, wenn ihr was nicht passt. Am "schlimmsten" ist es beim Essen. Wir haben eine relativ große gemischte Herde (10 Pferde) und viele Heuraufen und sehr viel Platz bei uns, also eigentlich können sich alle auch gut aus dem Weg gehen. Aber wie es eben so ist, sind dann doch alle relativ dicht beieinander. Dann ist es meist der Fall, dass meine Stute mit angelegten Ohren zu einer Raufe läuft und die anderen nur drohend wegschickt, um sich selbst an deren Platz zum fressen zu stellen, manchmal ist es so, dass sie das nicht interessiert und sie stellt sich einfach daneben, und dann ist es auch mal so, dass sie sich einfach an den Zaun stellt und es sie gar nicht interessiert wer wo frisst.
Um die Frage ggf. gleich vorne weg zu nehmen; sie hat es auf keinen bestimmten aus der Herde "abgesehen" oder "attackiert" eines der Pferde mutwillig bzw. rennt darauf zu. Aber es ist eben das beißen und auch hinten auskeilen, wenn ihr jemand am Hintern klebt und ihr das auf die Nerven geht. Und auch immer situationsbedingt.
Der einzige, mit dem sie sich richtig angefreundet hat, ist der Wallach der Stallbesitzerin, die beiden stehen auch eigentlich IMMER zusammen und bilden halt die "Herdenchefs".
Aber das Problem, was nun richtig aufgekommen ist, ist dass wir zwei Stuten in der Herde haben, die zur Zeit trächtig sind und die eine bekommt nun in ca. 2 Monaten ihr Fohlen. Und da macht sich die Stallbesitzerin nun eben auch Gedanken, wie das dann laufen wird, da meine die tragende Stute nun wohl ziemlich stark gebissen hat, sodass da richtig Fell abgerissen ist.
Meine Vermutung ist eben, dass sie auch die letzten Monate aufgrund des Wetters leider ziemlich kurz kam, da wir einen Offenstall bzw. Aktivstall haben und es sehr matschig wird bei dem Wetter. Ob da vielleicht auch etwas Frustration mitspielt bzw. sie nicht ausgelastet genug ist, was ich natürlich auch nun, wo das Wetter besser wird, wieder ändern möchte.
Sie ist sehr menschenbezogen und auch dem Menschen gegenüber nie bösartig.
Vielleicht hat ja jemand einen Rat oder Trainingsvorschlag.
4 Antworten
das verhalten ist absolut normal.
die pferde wissen schon, wann sie wo dazwischengehen müssen.
problematisch kann die geburt von fohlen in so einer enge werden.
die traächtigen stuten sind zeitnah von der gruppe zu trennen, um nicht das leben der fohlen zu riskieren.
mit saugfohlen bei fuss dürfen die stuten auch nicht in die gruppe zurück.
ich sehe es immer wieder bei unserer herdenchefin (leitstute ist was anderes). vor allem, wenn eine der andern stuten rossig ist, hat sie arge not, ihren wallach bei sich zu behalten. sie ist dann die ganze zeit damit beschäftigt, ihren wallach im auge zu behalten, damit er bloss keiner andern stute schöne augen macht.
bei uns gibts auf dem auslauf nichts zu fressen, von daher hält sich der stress in grenzen.
ranghohe pferde sind übrigens sehr häufig dem menschen gegenüber sehr kooperativ.
Die Heuraufen, Futterstellen besser aufstellen.
Auslastung deutlich erhöhen.
Verbesserte Herdenstruktur, würde sie den Platz kosten, da ein echtes Leittier ihr einmal deutlich den Marsch blasen wird. Sie Aufgrund des Verhaltens durch die Herde abgestraft wird.
Je nach Uni, gibt es diverse Rangfolgen, mit und ohne Leitstute an der Spitze.
Jedoch sind nicht immer die jeweilige Stute die Bewegungen leiten Ranghoch.
Seit gut 10 Jahren geht man auch davon aus, daß Rangfolgen nicht ererbt werden, nur die Integrationspolitik des Pferdes dort am angepassten ist.
Interessant ist auch, daß die ranghöchsten Tiere zwar in quantitativen Form aggressiv auffallen, jedoch in der Regel in der Qualität nicht oder nur kaum auffallen.
Eher der Mittelblau böse aufteilt.
je nach uni?
für mich ohne uni, sondern feldstudien.
wenn die gruppe grösser ist, müssen die beiden ranghöchsten stuten jedenfalls niemals kinderbetreuungsdienst übernehmen. sie gehen nur mal hin und sagen bescheid, wenn jemand auf die idee kommt, ihre sprösslinge unterzubuttern.
kinderbetreuung meist durch jungstuten oder oma.
Naja, sie ist Herdenchef...das ist jetzt kein ungewöhnliches Verhalten. Bei Rosse, Wetterfühligkeit etc. kann es sein, dass solche Pferde schonmal zickiger reagieren. Auch viele Wechsel in der Herde sind stressig.
Vielleicht ist sie auch mit der Leitstutenrolle überfordert, dann würde nur eine noch ranghöhere Stute oder Wallach helfen.
Das Verhalten ist für uns Menschen unschön, aber für Pferde nichts ungewöhnliches. Wenn sich die Pferde aus dem Weg gehen können und jedes Pferd in Ruhe Fressen und auch mal Chillen kann ohne ständig auf Hab auch zu sein, ist alles gut.
Natürlich ist aber die Überlegung sinnvoll, die trächtigen Stuten zu separieren, zumindest wenn es dem Ende zu geht, damit der Stress nicht zu groß ist bzw. nicht doch noch etwas passiert. Mit (frischen) Fohlen können die Stuten in solcher Konstellation ohnehin nicht in die Herde, das wäre wirklich zu gefährlich. Auch andere, ich sag mal unauffällige Pferde mutieren manchmal, wenn da plötzliche Fohlen mitlaufen, das Risiko geht man mit einer Herde in dieser Größe, dazu gemischt, nicht ein. Sollte die Stallbesi eigentlich wissen.
zumal man für die prägephase von 1 - 3 tagen die stute sowieso von der gruppe abtrennt, bis das fohlen die mutter kennt und ihren geruch angenommen hat.
sonst gibts nicht selten tote.
eine leitstute ist was anderes als eine herdenchefin.