Stromkabel verlegen Decke?
Hallöchen,
Ich ziehe gerade um, in eine Wohnung, die schon etwas älter ist. Da man logischer Weise damals nicht so viel Strom gebraucht hat, sind in der gesamten 85m² Wohnung kanpp 10 Steckdosen. Das gilt es zu ändern, weshalb ich mir in Zusammenarbeit mit meinem Vater, der das selber schon ein paar Mal gemacht hat, Baugeräte ausborgen werde und selber die Steckdosen dort hinsetzen, wo ich sie brauche.
Das prinzipiell ist ja kein Problem, was aber ein Problem ist, ist, dass in einem Zimmer eine Lampe an einer sehr dämlichen Stelle hängt und in diesem Zimmer eine weitere Lampe benötigt wird (Lampe im Wohnzimmer über Bartresen und eine über dem Esstisch). Die Frage ist, ob man Leitungen in der Decke für Lampen prinzipiell genau so legen kann wie Stromleitungen in Wänden, und, was man da vielleicht noch beachten sollte?
Danke und beste Grüße
8 Antworten
Stromleitungen kannst du legen so viele du möchtest und in der Wand auch genau so wie in der Decke ABER das Ganze nur mit Genehmigung von deinem Vermieter und anschließen darf die Leitungen nur ein Elektrofachmann. Angenommen du oder dein Vater schließt etwas falsch an und es kommt zum Brand, dann bist du in der vollen Haftung und da wird auch keine Versicherung zahlen. Im Extremfall (Haus brennt komplett ab) kannst du da einen Millionenschaden verursachen und auch strafrechtlich kann das relevant werden. Ein Vermieter wird das deshalb auch niemals ohne hinzuziehen eines Elektrikers genehmigen.
Ich bin zwar nicht als Eigentümer eingetragen, zahle aber keine Miete in dem Sinne, mit dem eingetragenen Besitzer ist abgesprochen, dass ich absolut alles ändern darf, was ich möchte.
Du solltest dennoch nicht auf einen ordentlichen Mietvertrag verzichten!
Wenn du nur einen Euro im Monat an Miete bezahlst, sind gesetzlichen Voraussetzungen "Überlassung von Wohnraum gegen Geld" im Bezug auf das Mietrecht erfüllt.
Einem befreundeten Schreiner-Meister ist Folgendes passiert.
Er hatte eine Altbauwohnung angemietet und mit dem Vermieter abgesprochen, einen neuen Holz-Fußboden zu verlegen.
Die Materialkosten wollte der Vermieter übernehmen, indem der Mieter in den ersten 4 Monaten keine Miete zahlen muss.
Kurz nach Fertigstellung des Bodens und Einzug in die Wohnung, verstarb der Vermieter unerwartet bei einem Verkehrsunfall.
Die Kinder des Vermieters haben als Erbengemeinschaft, das Haus sofort an eine Immobilien-Gesellschaft verkauft.
Die Immobilien-Gesellschaft wiederum hat aus dem Mietshaus 10 Eigentumswohnungen gemacht.
Bis zum Verkauf einer Wohnung wurde das diese über die Immobilien-Firma verwaltet.
Sofort wurden 2 ausstehende Mieten angemahnt. Von den Absprachen mit dem Vermieter wollte man überhaupt nichts wissen.
Auch eine Ausgleichszahlung aufgrund der Wertsteigerung und einem höheren Verkaufspreis wurde grundsätzlich abgelehnt.
Der Mieter könne den Boden rückbauen und ursprünglichen Zustand herstellen.
Die Kinder hätte man vielleicht überzeugen können, dass es Absprachen mit dem Vater und Vermieter gab. Für die Gewinn orientierte Immobilen-Firma waren ausschließlich die Mietverträge von Bedeutung. Da die Materialkosten "abgewohnt" werden sollten, wurde auch das Material auf Rechnung des Vermieters beschafft.
Corona hat gezeigt wie schnell seriöse Unternehmer in finanzielle Schieflage geraten und Pleite gehen können.
Der jetzige Eigentümer ist ggf. gezwungen seine Immobile zu verkaufen. Völlig ausschließen kann man nichts.
Ohne einen Mietvertrag fehlt dir jegliche Anspruchsgrundlage gegen den neuen Eigentümer.
Die Geschichte vom "Gewohnheitsrecht" wird zwar oft erzählt, gehört aber in die Märchenwelt.
Meine persönliche Meinung ist:
Solche Szenarien sind ganz bestimmt nicht der Regelfall.
Aber auch die Gewissheit, dass wenige solche Erfahrungen machen müssen, ist für den Geschädigten kein wirklicher Trost!
Einen kostenlosen und wasserdichten Mietvertrag hält zum Beispiel der Deutsche Mieterbund bereit.
Das werden wir auf jeden Fall machen, das war von Anfang an schon klar. Wir bekommen einen unbefristeten Dienstvertrag, der ein paar Euro Miete oder ähnliches beinhaltet, um auf jeden Fall auf der sicheren Seite zu sein
Keine Sorge: Um Ihren wichtigen Beitrag an der Elektroplanung zu leisten, müssen Sie weder etwas von Elektrotechnik verstehen, noch müssen Sie über die verschiedenen Elektrogeräte, die eingebaut werden sollen, Bescheid wissen. Es genügt vielmehr, wenn Sie einen Grundrissplan "lesen" können. Genau darum geht es hier.
Umfangreiches Basiswissen und eine nützliche Orientierungshilfe findest du hier:
https://www.haus-selber-bauen.com/elektroplanung.html
Tipp:
Wenn du nicht Eigentümer bist, solltest du dir die schriftliche Zustimmung des Vermieters besorgen!
Gem. den gesetzlichen Bestimmungen im Mietrecht kann der Vermieter bei Auszug den Rückbau verlangen.
Funktionalität oder Investitionen berühren diesen Anspruch nicht!
Viel Erfolg!
Die Frage ist, eine verputzte Holzdecke, oder ist es schon eine Betondecke? In jeder Decke hast du andere Voraussetzungen, die aber alle lösbar sind. Evtl kannst kein rundes Kabel verlegen sondern nur flaches.
Kommt auf die Art der Decke an, wie die konstruiert ist. Dem Kabel ist das egal.
einfachste lampenlösung ist die affenschauckel und hast sie da wo du sie willst.kannst alternativ einen kabelkanal verlegen oder je nach decke einen schlitz schlagen macht eben dreck
Vielen Dank für deine Antwort.
Es handelt sich um eine Wohnung, die in Familienbesitz ist. Ich bin zwar nicht als Eigentümer eingetragen, zahle aber keine Miete in dem Sinne, mit dem eingetragenen Besitzer ist abgesprochen, dass ich absolut alles ändern darf, was ich möchte. Mit dem Anschließen hast du natürlich Recht, wir beabsichtigen aber keine kompletten neuen Kreise einzuziehen, unser Plan ist es, die Bestehenden Steckdosen quasi nur versetzen und neue in den Kreis hinzufügen, vom Sicherungskasten lassen wir also komplett die Finger.