Späne oder Stroh?

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3 Antworten

Kommt drauf an. Ich persönlich finde beide Varianten nicht mehr zeitgemäß. Stroh macht viel Mist, dazu können die meisten das nicht gescheit einstreuen und misten und Späne sind auch staubig und müssen extra entsorgt werden meistens.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

kommt auf das produkt an - bei beidem. es gibt erhebliche preis- und qualitätsunterschiede.

wenn du einen saubatzen hast, der, kaum abgemistet, kreative landschaftsarchitektur betreibt, brauchst du drei blöcke hobel die woche. wenn der gleiche saubatz allerdings 12kg stroh am tag frisst, wenn er auf stroh steht, wird dir nichts anderes übrigbleiben, als hobel zu nehmen.

hobel ist um einiges aufwändiger zum abmisten und zum pflegen als stroh. dafür ist der hobel, so die blöcke nicht älter als ein halbes jahr sind, bis sie verbraucht werden, sehr hygienisch, weil ätherische öle aus dem holz enthalten sind. es staubt auch weniger, wenn man ein gutes produkt wählt.

stroh enthält dafür wichtige spurenelemente und mineralien, an denen nahezu alle pferde, die kein stroh aufnehmen können, einen mangel haben. stroh bietet durch "sortieren" und schnobern mehr beschäftigungsmöglichkeiten, die nicht so an einen bombeneinschlag erinnern, wie die ausgiebige beschäftigung mit den spänen.

es gibt auch pferde, die hobelspäne fressen. die kann man natürlich nicht damit einstreuen, weil das auf die dauer überhaupt nicht gesund ist.

eine andere möglichkeit ist, sägemehl aus nadelholz als unterstreu zu nehmen. es saugt die nässe auf, bindet den geruch und in der regel mischt sich das sägemehl nicht mit den pferdeäpfeln. sehr gut zu misten, muss aber jedesmal nachgestreut werden. du hast also sägemehl UND stroh im schlepptau.

es gibt ausserdem die möglichkeit, leinstroh oder rapsstroh zu verwenden, die fast gar nicht gefressen werden, recht gut saugen und ziemlich sparsam zu misten sind.

ausserdem kann man strohhäcksel einstreuen oder verschiedene sorten einstreu als pellets kaufen.

ist alles eine weisheit für sich. geht nicht darum, was am billigsten, sondern was am sinnvollsten und der gesundheit des pferdes zuträglich ist.

von allem am aufwändigsten abzumisten sind hobelspäne.

zu den kosten fürs material musst du auch beim selber misten immer die arbeitszeit rechnen, um die wirtschaftlichkeit zu ermitteln. die arbeitszeit ist zeit, die du für nichts anderes verwenden kannst. einen arbeitgeber kostet die stunde im mindestlohn rund 22 euro.

mistest du also selber und brauchst dazu 30 stunden im monat, musst du auf die materialkosten 660 euro draufrechnen.

was zu den rechnungen noch zu beachten ist - die preise für holz sind enorm hoch zur zeit. ich hätte ein schlechtes gewissen, zu wissen, dass mein pferd auf rumänische wälder kackt, die extra dafür abgeholzt werden.

während sägemehl aus einer tischlerei ein reines abfallprodukt ist. wobei du dich drauf verlassen können musst, dass kein ahorn, keine eiche und natürlich schon gar keine eibe verwendet wird, sondern nur hölzer, die für pferde potenziell ungiftig sind.

am billigsten sind weide oder offenstall, aktivstall, trailauslauf. da brauchts fast gar kein streu. allerdings bleibt die arbeit, weil du täglich abäppeln musst. bei mehreren pferden auf relativ engem raum auch zwei- oder dreimal.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Kommt halt drauf an was das Pferd braucht.

Bei uns steht ein Pferd auf Spänen, er hustet.

Und damit ist es wirklich besser geworden!

Der Rest steht auf Stroh, das täglich gemistet wird. Einmal täglich misten reicht auch bei uns, die stehen hauptsächlich auf der Wiese.


s0metime05 
Beitragsersteller
 28.05.2022, 12:59

Bei dem Stall ist das Problem, dass das Stroh nicht sonderlich saugfähig ist. Es wird 1x täglich gemistet und ebenfalls 1x abgeäppelt. Trotz diesem Angebot ist ihre Box meistens matschig. Zudem frisst sie einen Großteil weg..

Punkgirl512  28.05.2022, 16:38
@s0metime05

Nicht das Stroh ist nicht saugfähig, sondern die Art zu misten ist dann halt kacke und es wird an stroh gespart.

s0metime05 
Beitragsersteller
 28.05.2022, 16:58
@Punkgirl512

Es wird einmal täglich rausgeholt und ca 40 cm hoch eingestreut.. Sie frisst meistens innerhalb von 2 Stunden das Ganze auf 10 cm runter..

Punkgirl512  28.05.2022, 17:02
@s0metime05

Es kommt ja auch auf das WIE an... Ich miste dir eine Box, brauche 1 Karre und die ist tiptop sauber UND saugfähig. Frisches Stroh ist nie sofort saugfähig. Das, was nach unten kommt, das ist saugfähig, aber Boxen misten übers Internet zu erklären ist wie reiten lernen übers Internet: nicht möglich. Da du nicht selbst mistest, eh nicht der Rede wert.

Wenn dich die Einstreu stört, suche dir einen Offenstall oder ähnliches - ist letztendlich auch gesünder fürs Pferd.

s0metime05 
Beitragsersteller
 28.05.2022, 17:08
@Punkgirl512

Ein Offenstall kommt für meine Bedürfnisse nicht in frage. Meine Meinung dürfte nicht für jeden verständlich sein, aber die Verletzungsgefahr für ein Sport Pferd ist mir dennoch zu hoch..
(L-Springpferd - 9 Jahre - ein paar Turniere)

Punkgirl512  28.05.2022, 17:10
@s0metime05

Ahja. Aber eine schlecht gemistete Box ist annehmbar und hat keine Verletzungsgefahr 🥱

s0metime05 
Beitragsersteller
 28.05.2022, 17:10
@Punkgirl512

Nope, deswegen versuche ich eine vernünftige Lösung zu finden..