Sollte man das Gymnasium abschaffen?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Behalten 81%
Abschaffen 19%

8 Antworten

Behalten

Es ist noch nicht eine Unterteilung in zwei Klassen. Es gibt noch viel mehr Abstufungen. Das ist aber auch richtig so. Wenn Gymnasiasten und Realschüler vermischt würden, wären entweder viele unterfordert oder viele überfordert. Aber dann würden viele kritisieren, dass es weiterhin mehrere Klassen gibt. Dann müsste man nach der gleichen Argumentation Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien zusammenlegen. Die Diskrepanz zwischen dem Wissensstand, der Aufnahmefähigkeit, der Disziplin, etc. wäre so stark, dass es nur zu Problemen (v.a. psychischen Krankheiten bei den Schülern) käme.

Schwierige Frage. Einerseits könnte man versuchen, alle 3 gängigen Stufen (Gymnasium/Realschule/Hauptschule) abzuschaffen und diese in eine Gesamtschule zu verpacken.

Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, dass Gesamtschulen gut gemeint sind, aber das Ziel leider oft verfehlen. Es gibt wenige wirklich weite Menschen, die aber den Rest, sehr viele "schlechte" Schüler tragen müssen und dabei selbst nicht weiterkommen.

Deswegen müsste das Konzept Gesamtschule grundlegend reformiert werden und es sollte auch trotz der gemeinsamen Schule verschiedene Stufen (Grundkurs/Erweiterungskurs/noch höher) geben, damit man jedes halbe Jahr die Chance hat, aufzusteigen oder abzusteigen, je nach seinem Niveau/Input.

Oder man könnte das Gymnasium beibehalten, aber die Einteilung soll nicht bereits mit 9/10 Jahren erfolgen, sondern 2 Jahre später.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Abschaffen

Ich bin für die Differenzierung nach den Begabungen, daher ist das Gymnasium auch generell aus meiner Sicht ein guter Gedanke. Es gibt nun mal Kinder, die intelligenter sind und welche, die nicht so intelligent sind. Würde man alle gleichermaßen beschulen, würde man die Persönlichkeitsentfaltung bei den besonders intelligenten und den besonders wenig intelligenten Kindern zwangsläufig behindern. Eine Unterscheidung muss also definitiv her.

Allerdings ist das Gymnasium zu einem Statussymbol verkommen, welches jeder, der sich diesen Status gönnen will, seinem Kind aufdrückt. Der Besuch eines Gymnasiums wird in manchen Kreisen als selbstverständlich angesehen, in anderen wiederum gilt er als streberhaft oder abgehoben. Dort, wo ersteres der Fall ist, grenzt man sich und sein Kind bisweilen aus den bestehenden sozialen Strukturen aus, wenn man sein Kind begabungsgerecht lieber auf die Realschule als aufs Gymnasium schicken will.

Schule muss integrativ sein. Die soziale Herkunft eines Schülers oder einer Schülerin darf kein Kriterium mehr sein, für welche Schulform sich die Eltern entscheiden, während das Kind, in der vierten Klasse sitzend, noch gar nicht zu solch weitreichenden Entscheidungen fähig ist. Das heißt, Schülerinnen und Schüler sollten länger zusammen lernen und nur an neuralgischen Punkten gefördert werden, d.h. die Fächer müssen parallel in verschiedenen Leistungsniveaus angeboten werden, damit Schülerinnen und Schüler sich entsprechend an diesen Leistungsniveaus entlangarbeiten und während ihrer Schulkarriere auf- und abgestuft werden können. die Reifezeugnisse werden dann vergeben - fachgebunden oder allgemein auf allen Reifestufen - wenn man sich in den jeweilig möglichen Abschlussklassen mit entsprechend guten Leistungen auf entsprechend hohen Leistungsniveaus qualifiziert hat. Dann fällt eben nicht mehr für zehnjährige Kinder der Richterhammer sondern man kann auch mit 15, 16, 17 noch anfangen, Gas zu geben.

Abschaffen

Ich wäre zumindest für die Abschaffung der gymnasialen Mittelstufe. Dann kämen diese Schüler alle auf eine gemeinsame Mittelschule, wo sie in Konkurrenz zu den bisherigen Mittelstufenschülern stehen würden. Dann könnte man dort teilweise auch anspruchsvoller unterrichten um Schüler fürs Oberstufenkolleg/gymnasiale Oberstufe qualifizieren. Eine Win/Win Situation.

Aus den FHs aber würde ich komplett Colleges machen und das Fachabi durch eine Collegereife ersetzen, die dann aber 3 Semester dauert und erst nach einer Berufsausbildung gemacht werden kann. Eine allgemeine Collegereife lehne ich aber ebenso ab, wie eine rein berufliche Qualifikation für ein College.

Behalten

Es gibt nun mal Menschen, die intelligenter sind als andere. Da wäre es fatal, diese Tatsache zu verwischen. Was ist denn schlimm daran? Deshalb sind alle Menschen trotzdem genau so viel wert, und jeder Mensch ist ein Unikat.


Fcb4livE  10.03.2023, 14:45

nur führt diese (frühe) separierung nicht dazu das die intelligentesten Menschen an Gymnasium/ Hochschule zu gehen sondern vorallem solche die das privileg haben aus einem guten Elternhaus zu kommen.

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HartmutHarris 
Beitragsersteller
 10.03.2023, 14:43

Gymnasium hat nichts mit "intelligenz" zu tun, bei uns saßen Leute die sich nichtmal selbst die Schuhe zubinden konnten

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Xandros0506  10.03.2023, 14:55
@HartmutHarris

Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber mit dem Argument hast du dir gerade selbst die Grundlage für die Abschaffung unter den Füssen weggezogen.
Wenn die Schulform reichlich egal ist und keinen Aufschluss über die dort unterrichteten Schüler gibt, gibt es bei diesen Schülern keine Zweiklassengesellschaft.... Da ist dann doch jede Diskussion völlig absurd.

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