Sollte man das Erben generell verbieten in Deutschland?
Es ist nicht gerecht, das einige mehr haben als andere! 😡
Deswegen ist es nach deiner Logik gerecht, wenn alles der Staat bekommt?
Damit sie es Menschen geben kann, die es dringender brauchen! Zb diejenigen dir von irgendwas fliehen müssen
18 Antworten
Manche Eltern geben ihren Kindern mehr Geld, andere mehr Liebe und die dritten machen sie zu grossen Fussballspielern oder Mathematikern. Manche geben ihren Kindern mehrere Dinge, manche nichts. Das Leben ist nie ganz gerecht. Es ist nicht am Staat, da Gerechtigkeit herein bringen zu wollen. Das geht gar nicht. Eltern sind auch motivierter, zu arbeiten, wenn sie danach den Kindern mehr vererben können. Es schmerzt schon sehr, wenn man z. B. ein Haus, in dem man während Jahrzehnten gewohnt hat, verlassen muss, nur weil die Eltern gestorben sind. Auch bei kleineren und mittleren Familienfirmen ist es oft sinnvoll, wenn die Kinder das Geschäft weiter führen, die die Philosophie dahinter sehen und die Arbeiter schon kennen.
Ich finde aber schon auch, dass es eine Obergrenze für Erbschaften geben sollte. Und zwar deshalb, weil sonst das System nicht funktioniert. Pro Jahr gibt es in der Schweiz im Durchschnitt vier Menschen die mehr als eine Milliarde erben. Wenn jemand vier Milliarden erbt und nicht wahnsinnig dumm anlegt, kriegt er 10 bis 100 Millionen pro Jahr an Zinsen und Kapitalerträgen, ohne dafür zu arbeiten. Alle anderen müssen dieses Geld zahlen. Und diese Zinslast steigt ständig. Irgendwann und irgendwie muss da ein Ausgleich stattfinden. Man könnte z. B. die Erbschaften auf 1 Million pro Erbe beschränken und den Rest an die Gesamtbevölkerung verteilen.
Es ist nicht gerecht, das einige mehr haben als andere!
Das finde ich schon im Ansatz falsch.
Warum sollte es ungerecht sein, dass jemand, der viel dafür arbeitet, nicht mehr haben als jener, der nichts tut? Und ja, auch die Erben in spe leisten in der Regel einiges im Familien-Unternehmen o. ä.
Es geht eher darum, dass jeder vom Grundsatz die Chance hat, dieses "Mehr" zu erarbeiten. Ausgleich muss es dann nur für Personen geben, die z. B. wegen einer Behinderung diese Chance nicht haben.
Ich halte erstmal "verbieten" nahezu immer für den falschen Weg. Es wäre aber auch etwas zwischen sinnfrei und kontraproduktiv. Wenn das Erben in Deutschland nicht mehr zulässig wäre, würde das Vermögen nur in andere Länder geschafft. Damit wäre dann auch die anfallende Erbschaftssteuer weg.
Mit vielen Erbschaften könnte der Staat aber auch nichts anfangen, denn der größte Anteil ist kein Barvermögen oder Grundbesitz, sondern ein Unternehmen. Das würde dann eher untergehen.
Realistische betrachtet muss sich der Staat daher mit nur einen kleinen Anteil begnügen. Die faktische Alternative dazu ist "Nichts" statt "Alles".
Könne Junge und/oder (linke)traditionslose Leute oft nicht nachvollziehen, aber für viele Menschen sind Kinder und ein Vermächtnis der Sinn des Lebens.
Warum arbeite ich, wenn nicht auch damit meine Kinder es besser haben?
Es wäre vermutlich sehr sinnvoll, wenn der staatliche Lehrplan das Denken über mehrere Generationen in den frühesten Lebensjahren vermittelt. Dennoch kann ich teilweise nachvollziehen, daß sich einige benachteiligt fühlen, denn nicht jeder mit viel Vermögen hat zwingend gute/nützliche Leistung erbracht. Gerade Politik, Vetternwirtschaft, Veruntreuung und ehrloses Verhalten kann auch zu Unrecht Vermögen bilden.
Dennoch, bei dem einfachen Bild das jemand etwas Leistet, und entsprechende Früchte ernentet: Natürlich muß er selber über die Verwendung dieser Früchte entscheiden dürfen. Alles (anteilige) wegnehmen wäre Enteignung und ein Unrecht.
es wäre nicht gerecht, wenn ich das was ich mir erarbeitet habe nicht an meine Kinder weitergeben dürfte
Nein, wenn die Groß(-Eltern) gut und hart gearbeitet haben und viel Geld verdienen, sollte nicht verhindert werden, den eigenen Kindern oder Enkeln etwas zu erben.