Ich höre das von Menschen mit Migrationshintergrund immer wieder.
Und jetzt hole ich für Interessierte etwas aus:
Vor einigen Jahren (2015) wurde ich von einer jungen Frau - auf der Suche nach einem Helfertreffen für die Flüchtlinge angegangen: "Na endlich auch mal ein Deutscher, der was macht". Da bin ich fast ausgeflippt, habe aber zunächst nachgefragt, wie sie das meint. Sie war rein optisch Migrant, obwohl sie perfektes Deutsch sprach. Was sie mir dann sagte ließ mir die Kauleiste auf den Boden fallen: Ich bin Ausländer, in D groß geworden, liebe euer Land und eure Kultur, und ihr lasst das alles kaputt gehen, weil ihr jeden ins Land kommen lasst und nichts macht.
Im Verlauf des Abends kamen Busse mit Flüchtlingen, um ein neu eingerichtetes, helles und wohlig beheiztes Zelt als Erstunterkunft zu beziehen. Was ich dann mitbekommen habe ist der totale Wahnsinn gewesen:
Ein Großteil extrem unzufrieden, teilweise sehr aggressiv, weil sie in einem Zelt untergebracht werden sollen. Ich suchte mir Dolmetscher und fragte einige, was denn los sei. Mein Verständnis bis dahin war, daß ich als Flüchtling für Schutz, ein Dach über dem Kopf, Wärme und Mahlzeiten dankbar bin. Hier war das anders. Die haben mir tatsächlich ihre in der Regel relativ hochwertigen Smartphones gezeigt, mit Bildern von einem Haus am Waldrand mit Auto davor. Das war die Erwartungshaltung. Daher wollten sie unbedingt nach Deutschland, und da war das Zelt im Verhältnis natürlich unakzeptabel. Andere (Frauen) waren panisch, weil sie nach eigener Aussage jetzt mit denen unter einem Dach schlafen sollten vor denen sie eigentlich geflüchtet sind. Was genau damit gemeint ist habe ich im Laufe des weiteren Abends in Erfahrung gebracht: Ich sprach mit Hilfe von Dolmetschern mit einer weinenden und sehr aufgebrachten jungen Frau. Sie ist vor Moslems (vermutlich radikalen) geflüchtet, erzählte mir panisch und unter Tränen, daß ihrem Bruder vor einigen Tagen der Kopf abgeschlagen wurde, weil er sich als Christ bekannt hat und nicht als Moslem bekennen wollte. Und mit Leuten wie denen die ihren Bruder umgebracht haben müsse sie jetzt unter einem Dach schlafen...
Und dann waren da andere Helfer, gebildet mit perfektem Deutsch, rein visuell aber alles Migranten; und die waren der ganzen Situation gegenüber kritisch. Ich fragte was sie denn da machen, wenn sie das so kritisch sehen: Sie wollten sehen, was wir ins Land holen, weil deren Meinung war das extrem viele muslimische Extremisten hierher kommen, und das eine große Gefahr sei.
Das war jetzt etwas ausgeholt, aber genau solche Leute wählen mangels Alternativen dann "Die Alternative".
Traurig ist, daß das Thema kaum neutral besprochen werden kann. Sofort wird diffamiert. Solange wir solche (und generell alle Themen) nicht konstruktiv und gerne kritisch von allen Perspektiven miteinander besprechen, solange sehe ich hier keine Chance auf positive Tendenz. Konstruktive Diskussion geht nur, wenn zunächst jede Sichtweise zugelassen und angehört wird, und wenn das gemeinsame Ziel das finden der Wahrheit ist, egal ob die eigene Sichtweise korrigiert werden muss.