Sollte ich mit 16 in eine Wohngruppe ziehen oder lieber abwarten bis ich 18 bin?
Hallo allerseits,
ich bin 16 Jahre alt, und wohne bei meiner alleinerziehenden Mutter. Ich bzw wir hatten schon öfter Kontakt mit dem Jugendamt durch meinen Vater der an paranoiden Schizophrenie leidet. So wurde ihr durch ihn und durch eine Lehrerin in meiner Kindheit etwa 3 mal (nicht ganz sicher) Kindeswohlgefährdung vorgeworfen. Wurde durchs Gericht als unbegründet erwiesen. Zwar werde ich nicht physisch misshandelt aber meine Mutter ist definitiv nicht ohne Grund in Therapie (komplexe PTSD und chronische Depression). Mir wird fast jeden Tag seit ich denken kann alles mögliche vorgeworfen (nicht alles unbegründet das gebe ich zu) und ich habe nie genügend essen Zuhause. Entweder wegen Geldmangel (Zigaretten und Gras kann sie sich allerdings leisten) oder weil sie "keine Lust hat einkaufen zu gehen". Wenn ich anbiete einkaufen zu gehen, wird mir gesagt das mir nicht mit dem Geld vertraut werden kann. Außerdem bin ich noch in der Schule (11. Klasse) und verdiene so kein Geld, ich fange aber keine Ausbildung an (was ich eigentlich möchte) weil sie zu mir meinte das ich dann Miete bei ihr zahlen müsste (wir wohnen derzeit über einem Freund von mir ((dem diese Wohnung gehört)) nach einer Zwangskündigung und Zwangsräumung letzen Monat - wir zahlen etwa 350€ monatlich).
So weiß ich, wenn ich zum Jugendamt gehen würde mit dem Vorwurf der kindeswohlgefährdung würde der wahrscheinlich durchgehen, alleine schon weil sie zum Beispiel in meinem Beisein kifft (illegal soweit ich weiß) und das gras auch nicht immer wegschließt (definitiv illegal) und weil halt schon vorwürfe bestehen. Ich denke aber das meine Mutter eigentlich kein schlechtes Herz hat aber mir geht es durch sie psychisch immer schlechter und war Anfang des Jahres auch suizidgefährdet unter anderem durch sie (hab sie darum gebeten das ich mich zeitweilig in eine Tagesklinik einweisen darf - wurde strikt abgelehnt). Nun die endgültige Frage: sollte ich das Jugendamt benachrichtigen und mich damit in eine Wohngruppe oder woanders hin versetzen lassen, oder sollte ich lieber die 2 Jahre noch durchhalten und dann selbstständig umziehen?
P. S.: eine Benachrichtigung ans Jugendamt wäre damit verbunden das dieses erfährt das ich zum Beispiel rauche (bitte keine Vorwürfe dazu die krieg ich schon genug Zuhause)
3 Antworten
Das Jugendamt wendet sich nur in den wenigsten Fällen ans Familiengericht - und zwar in den Fällen, wo es eine Kindeswohlgefährdung sieht, die Eltern aber nichts (bzw zu wenig) dagegen tun. Das das Gericht nicht zumindest eine ambulante Hilfe als Auflage angeordnet hat, ist aus Jugendamtssicht tragisch.
Und zwar wirklich tragisch für die einzelne Mitarbeiterin. Eine Gefährdung zu sehen, dann die ganze Mühe des Gerichtsverfahren auf sich zu nehmen und dann vor Gericht rein gar nichts für das Kind zu erreichen, gehört wohl mit zu dem Schlimmsten in unserem Job.
Wenn es sich um die gleiche Jugendamtsmitarbeiterin handelt (und die auch nur ein kleines bisschen Herz hat) wird sie ALLE Hebel in Bewegung setzen, um dir schnellstmöglich eine gute Wohngruppe zu besorgen, wenn du darum bittest.
P.S. Das Jugendamt ist schlimmeres gewohnt als "nur" Rauchen.
Sch.... Gerichte, die Umgang gegen den ausdrücklichen Willen von Kindern anordnen. Und sch..... auf die anderen Verfahrensbeteiligten, die grob unfachlich agieren, wenn sie den Willen des Kindes einfach so ignorieren. Sorry, aber da muss ich ein bisschen fluchen.
"psychisch gefühlt terrorisiert werde" = psychische Misshandlung
Welche Befürchtungen hast du denn bezüglich deiner Mutter?
Ich kann mich gut in dich hinein versetzen, ich hatte Ähnliches erlebt und zog dann in ein Wohnheim um, ein Wohnheim könnte dir sehr gut tun und du könntest zur Erholung kommen, vorausgesetzt du wählst ein gutes Wohnheim aus, schaust am besten dort persönlich spontan vorbei und fragst vielleicht die Jungen Leute wie es dort so ist. Ich war selber in zwei Wohnheimen und das war eine coole Zeit muss ich sagen, man lernt interessante Persönlichkeiten kennen, irgendwer macht immer wieder eine Hausparty bei sich, also kann schon lustig sein aber pass auf und befreunde dich nicht mit jedem dort sofort an, gibt auch welche die haben einfach nur einen Schaden im Kopf aber wenn du sie in Ruhe lässt dann ist alles im grünen Bereich. Das aller wichtigste und was ich dir auf deinen Weg mitgeben môchte ist, wenn du in ein Wohnheim unterkommst, werde nicht faul und verfalle nicht selber in Depressionen und selbstschuldgefühle oder so, nimm auch keine Drogen, mach deine Ausbildung, mach die Schule weiter, gehe einem geregelten Alltag nach, das kann ich dir nur ans Herz legen!
weil du wirst ja schließlich nicht ewig im Jugend Wohnheim bleiben können, irgendwann wird das nicht mehr finanziert vom Staat und danach muss man schauen wie es weiter geht, entweder kommt man dann in ein dermašen versiegtes Wohnheim unter wo nur Drogenjunkies und kranke Menschen sind die sozusagen ihr Leben zu Nichte gemacht haben, oder man hat im Idealfall seine eigene Wohnung. Ich hab schon alles durchgemacht und weiß wovon ich spreche. Das gute ist, im Jugendwohnheim hast du Pädagogen die bei deinen Zielen dir weiter helfen können, also würde ich diese Chance nutzen! und ich sag’s nochmal nimm aufkeinenfall Drogen im Jugendwohnheim und verliere nicht dein Ziel vor Augen, sonst fühlt man sich schnell mal perspektivlos und lässt alles hängen.
Ach ja um in ein Jugendheim Wohnheim unterzukommen muss du und deine Mutter am besten euch dafür absprechen und das dann mit dem Jugendamt abklären ob das möglich wäre, deine Mutter sollte als Grund benennen das sie umziehen möchte in eine andere Stadt und du nicht mitgehen möchtest, oder sie sagt das sie einen neuen Mann kennen lernt der bei ihr unterkommt und du diesen Mann eigentlich zu Hause nicht möchtest, so habt ihr Spielraum und könnt in Ruhe mit dem Jugendamt über Möglichkeiten sprechen.
Wenn du das Jugendamt informierst ist das keine Garantie das du in eine Wohngruppe kommst.
Du bist alt genug um zu wissen das Kiffen nicht gut ist und entsprechend nicht an das Zeug zu gehen. Zudem ist das inzwischen teilweise legal
Beim Essen könnte sein, letzendlich scheinst du aber nicht hungern zu müssen.
Also ob man dein Wohl da als gefährdet sieht würde ich erstmal nicht sagen. Es wurde ja nun bereits mehrfach als unbegründet zurück gewiesen.
Und selbst wenn entscheidet das Jugendamt wie es vorgeht. Das kann auch eine Familienhilfe bedeutet
Wenn es dir so schlecht geht kannst und solltest du natürlich trotzdem dir Hilfe suchen.
Nur mit deiner Vorstellung das du direkt in eine Wohngruppe kommst würde ich an deiner Stelle nicht so überzeugt sein.
Natürlich das ist mir auf jedenfall klar das eine Versetzung in eine Wohngruppe sehr lange dauern würde, wenn dies überhaupt möglich wäre. Aber zum Beispiel für kurze Zeit oder festgesetzte "Termine" z. B. zu meinem Freund zu ziehen bzw nicht nach Hause zu müssen wäre schon genug für mich
Hatte bisher mehrere Gerichtsverfahren auch wegen Umgang mit meinem leiblichen Vater, dort wurde immer nur gegen meinen Willen entschieden (sodass halt Umgang mit meinem Vater gerichtlich angeordnet wurde) auch in Sachen meiner Mutter. Ich denke auch nicht das direkt Kindeswohlgefährdung bei mir ansteht da ich halt nur psychisch gefühlt terrorisiert werde aber ich bin sicherlich auch kein einfaches kind... Ich hatte damals auf jedenfall eine Verantwortliche die absolut ungeeignet für ihren Job war aber ich hab seit ein paar Jahren keinen dauerhaften Kontakt mit dem Jugendamt gehabt und meine jetzige verantwortliche scheint zwar ganz nett aber ich hab vielleicht 2 mal mit ihr geredet
Mein Problem ist halt nur das ich zwar hier raus möchte aber auch nicht meiner Mutter das Leben zerstören will wenn du weißt was ich meine...