Sollte ab einem gewissen Alter die Fahrprüfung wiederholt werden?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Ich finde die Idee schlecht, weil... 51%
Ich finde die Idee gut, weil... 49%

27 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich finde die Idee gut, weil...

Das eine oder andere mal hatte ich hier schon erwähnt, dass ein Test, ähnlich dem für Berufskraftfahrer, der alle 5 Jahre Pflicht ist, auch für andere Führerscheinklassen sinnvoll ist.

Manche argumentieren hier mit Abzocke. Andererseits bemängeln diese aber nicht den 2-jährigen TÜV-Turnus. Da stell ich mir die Frage, worum es ihnen eigentlich geht?

Wenn man manchmal Senioren sieht, die mangels Geschwindigkeit eher gemalt als geblitzt werden könnten, dann verstoßen sie trotz, bzw wegen ihrer langsamen Fahrweise gegen die StVO. Aber wo kein Kläger, da kein Richter.

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass eine erneute Fahrschulprüfung interessante Sichtweisen öffnet. Nach 30 Jahren PKW-fahren, hatte ich mit knapp 50 noch den A gemacht und saß zwischen den pubertierenden Pickelgesichtern und bekam eine Auffrischung meines Wissens.

Was mir tatsächlich in den 30 Jahren verlorengegangen war, war beispielsweise der Schulterblick nach rechts, wenn man die Autobahn verlässt. Kann mich dunkel erinnern, das mal auf einer Autobahnfahrt beigebrach bekommen zu haben, aber später nie wieder angewandt. Weil man sowieso sehr häufig auf der Bahn in den Rückspiegel schaut und meint, dass da vom Standstreifen, den man eben passiert hat, sowieso keine Gefahr droht.

Letztlich wäre es meiner Ansicht nach ein Trugschluss, zu meinen, man bräuchte keine Auffrischung.
Der ADAC bietet zur Selbsteinschätzung einige Verkehrs-Quizze an.

https://www.adac.de/der-adac/quiz/verkehrsquiz-vorfahrt-abbiegen/

Ich finde die Idee schlecht, weil...

Es kommt leider immer wieder vor, dass jüngere Menschen und auch die, die gerade die Führerscheinprufung bestanden haben, der irrigen Meinung sind, dass sie nun Autofahren könnten.....

Das ist sachlich falsch, denn sie dürfen nun Auto fahren, sie haben das Recht dazu, was aber nicht bedeutet, dass sie auch die Erfahrung haben, denn die kommt erst mit der Zeit.

Es wird wohl so sein, dass ältere Menschen - einzelne aber nicht alle - vielleicht unsicher fahren, etwas übersehen, dadurch Unfälle verursachen.

Man sollte es jedem selber überlassen, einzuordnen, ob er noch Autofahren kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung und sehr vielseitige Interessen

RedPanther  17.05.2023, 11:23
Man sollte es jedem selber überlassen, einzuordnen, ob er noch Autofahren kann.

Und dass sich manche falsch einordnen und dann ggf. Menschen sterben, ist einfach zu akzeptieren.

Richtig?

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JochenOWL  17.05.2023, 11:46
@RedPanther

Manche, die gerade den Führerschein haben, ordnen sich falsch ein, weil sie glauben, sie könnten nun Autofahren - dabei dürfen sie das nur....

Ich bin schon jahrelang ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig aber habe auch einen beruflichen Hintergrund.....

Ich bekomme also aus erster Hand mit, welches Alter unsere "Kunden" haben und es tut mir immer sehr leid, dass z. B. Verunfallte, die zu viert in einem Auto saßen, entweder sehr schwer verletzt wurden oder sogar an den Unfallfolgen verstorben sind, weil der achtzehnjährige Fahrer, mit einer Fahrpraxis von gerade mal einem Monat, seinen Kumpeln zeigen wollte, wie toll er fahren kann....

Ist es denn deiner Meinung nach so einfach zu akzeptieren, dass ggf. Menschen sterben, weil einige noch nicht die erforderliche Reife und Einsicht haben.

Richtig?

0
RedPanther  17.05.2023, 11:58
@JochenOWL

Dann haben wir ja nen ähnlichen Hintergrund, ich bin vor dem Studium hauptamtlich Rettung gefahren und tue es noch immer in Teilzeit.

Ist es denn deiner Meinung nach so einfach zu akzeptieren, dass ggf. Menschen sterben, weil einige noch nicht die erforderliche Reife und Einsicht haben.

Nein, ist es nicht. Und ich finde es absolut hanebüchen, dass einfach aufgrund eines bestimmten Alters pauschal davon ausgegangen wird, dass die Menschen schon die nötige Reife haben werden.

Ich würde mir tatsächlich nicht nur für die Fahrerlaubnis, sondern für das gesamte Thema Volljährigkeit ein psychologisches Gutachten wünschen. Wer dieses besteht, ist mündig mit allen Rechten und Pflichten. Wer es nicht besteht, eben nicht. Unabhängig vom Alter.

Ist nur leider nicht umsetzbar, allein schon weils dafür niemals genug Psychologen geben wird.

2
JochenOWL  17.05.2023, 12:21
@RedPanther

Vernünftige Ansicht von dir aber, wie du selber schreibst, nicht umsetzbar.

Da wir ja zumindest in einem Punkt, einen gemeinsamen Hintergrund haben, wirst du wissen, wie belastend es ist, wenn man an der Unfallstelle eintrifft, sieht, dass nichts mehr zu machen ist, sieht, dass die Unfallopfer noch keine zwanzig sind, sie ihr ganzes Leben noch vor sich gehabt hätten......und sterben mussten, weil der Fahrer, in völliger Selbstüberschätzung seiner Fähigkeiten, völlig unverantwortlich gefahren ist.....

Natürlich, um beim Thema zu bleiben, machen ältere Fahrer Fahrfehler, die altersbedingt sind und nicht, weil sie anderen durch ihre "Fahrkünste" imponieren wollten....

Aber, wenn jmd. meint, man müsste nun die ältere Generation auf den Prüfstand stellen, um festzustellen, ob sie noch fahrtauglich ist, dann müsste man, in logischer Konsequenz, auch die jugendlichen Fahranfänger auf den Prüfstand stellen, um festzustellen, ob sie schon fahrtauglich sind....

Und wenn man, um Unfälle zu vermeiden, von der älteren Generation erwartet, dass sie ihre Fahrprüfung wiederholen und ihnen, falls sie die nicht bestehen, die Fahrerlaubnis entzieht, dann müsste man - auch nach dem Gleichbehandlungsgebot - auch Fahranfängern die Fahrerlaubnis wieder entziehen, wenn sie bei der Teilnahme am Öffentlichen Straßenverkehr, "Verhaltensauffälligkeiten" zeigen....

Wünsche dir einen schönen Vatertag.

LG

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PutnDiener 
Fragesteller
 17.05.2023, 11:25

Wenn jemand schon halb blind ist und eine Reaktionszeit hat, die sich mit einer Sanduhr messen lässt, dann ist es relativ offensichtlich dass diese Person nicht mehr für den Straßenverkehr zu gebrauchen ist.

Das lässt sich auch relativ schnell feststellen und mehr oder weniger mit genormten Tests am Fließband abarbeiten.

Ein psychisches Gutachten wie sehr jemand für den Straßenverkehr geeignet ist (im Bezug auf Rasen und waghalsiges Fahren) ist nicht wirklich möglich.

Zudem werden Fahranfänger schon sehr stark Sanktioniert, wenn diese gegen die Verkehrsregel verstoßen, noch mehr wird da nicht mehr bringen.

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...ich habe einfach mal nichts angekreuzt, weil ich eine erneute Prüfung nicht für zielführend halte, wohl aber ab einem gewissen Alter regelmäßige Seh- und Reaktionstests sowie eine psychologische Einschätzung des "Probanden", eventuell noch eine Probefahrt mit Fahrlehrer, der im Gespräch auf gewisse Defizite aufmerksam macht. Das Geschwätz über Diskriminierung halte ich dabei für überflüssig...wir alle werden älter und es ist nun mal Tatsache, dass gewisse Dinge und Fähigkeiten (natürlich individuell verschieden) nachlassen. Und "man" damit zur Gefahr für sich und andere wird. Ich denke dabei an die letzte gemeinsame Fahrt mit meinem "alten Herren", der im Kreisel beim Einfahren blinkte (die nachfolgenden sollten wissen, in welche Richtung er abbiegt), beim Ausfahren jedoch nicht ("die sehen ja, wenn ich ausfahre!"), ohne auch nur im geringsten Nachgedacht zu haben, dass andere hätten einfahren können, hätten sie gesehen, das er blinkt und ausfährt. und natürlich das Ding mit der (zweispurigen) Autobahn...rauf und dann mit 90 km/h linke Spur ("...rechts ist nur für Laster!"). Er war zu dem Zeitpunkt bereits über 80 und war weder von sich aus noch durch zureden bereit, den Führerschein abzugeben. Schließlich sei er über 60 Jahre unfallfrei gefahren, wie er immer wieder betonte....Was ich damit sagen will: Man selbst ist gar nicht so wirklich in der Lage, das einzuschätzen und oft wohl auch nicht willens, es einzusehen. Da wären verbindliche Regelungen nicht das schlechteste.

Ich finde die Idee schlecht, weil...

Laut Statistik passieren die meisten Unfälle mit jungen Menschen.

Daran gibt es absolut nichts zu rütteln.

Ich finde die Idee schlecht, weil...

Ich hätte da kein Problem mit, denn ich halte mich für einen sicheren Fahrer.

Allerdings fürchte ich, dass der Fahrer dann die Kosten der Aktion tragen soll, der Staat wirds sicherlich nicht tun. Von daher wäre ich dagegen.


PutnDiener 
Fragesteller
 16.05.2023, 16:32

"denn ich halte mich für einen sicheren Fahrer."

Und was wenn du dich irrst und jemanden umbringst?

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Raven751  16.05.2023, 16:34
@PutnDiener

Das kann natürlich jedem passieren, der Auto fährt.
Da sehe ich mich allerdings nicht so gefährdet, wie ein junger Autofahrer, der 6 Monate Fahrpraxis hat, und glaubt er könne nun fahren.
Ich merke auch, dass ich so gut wie nie gefährliche Situationen verursache. Daher bin ich überzeugt, dass ich mich nicht irre.

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PutnDiener 
Fragesteller
 16.05.2023, 19:32
@Raven751

Also kannst du die Zukunft wie die meisten Renter, die tödliche Unfälle verursachen, hellsehen 😉😉

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Raven751  16.05.2023, 19:51
@PutnDiener

Wo habe ich nochmals erwähnt, dass ich die Zukunft hellsehen kann?

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PutnDiener 
Fragesteller
 16.05.2023, 20:07
@Raven751

Du sagst ja, du bist dir sicher, dass du keine tödliche Unfälle verursachst... also bist du dir auch in 10 oder 20 Jahren genauso sicher?

Der Körper lässt nach...

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JochenOWL  17.05.2023, 11:30
@PutnDiener

Und was ist, wenn jemand mit ach und Krach so gerade seine Führerscheinprüfung bestanden hat, nun glaubt, er könnte jetzt Autofahren - dabei darf er das nur - sich völlig selbst überschätzt, Verkehrsregeln nicht beachtet, angeblich mit Papa's Benz - so, wie hier kürzlich geschrieben - mit Tempo 250 über die Autobahn brettert oder - ebenfalls hier geschrieben - mit Tempo 80 durch eine 30er Zone und dabei jmd. umbringt.....

Leidet der dann zeitlebens unter dem Gedanken, durch seinen Fahrstil jmd. umgebracht zu haben.....

Vielleicht hat er sich ja nur geirrt, als er glaubte, er könnte Autofahren.....

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Chris428  17.05.2023, 13:32
...ich halte mich für einen sicheren Fahrer.

waren die letzten Worte bevor Dich die Feuerwehr vom Baum kratzt.

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